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Full text: 10, 1882

seines Berichtes die Bemerkung hinzu, dafs er nie wieder die Route um 
Australien wählen würde. In der That hätte Kapt. Ladewigs besser gethau, 
wenn er, der sich iui Anfänge des September in 80° O-Lg befand, seinen 
Kurs auf die Swnda-Strafse gerichtet hätte. Durch die Reise eines Mitseglers, 
welcher die gleiche Scgelamveisung von der Seewarte erhalten hatte, wie der 
„Gerd Heye*, wird dieses bewiesen. Die Bremer nach Hongkong bestimmte 
Bark „Adele* schnitt 80° O-Lg in 42,2° S-Br am 7. September; also einen 'lag 
früher als „Gerd Heye* es in 42,5° S-Br that. Adele* steuerte dann, sich 
strenge nach dem Wortlaute der Segelanweisung für die Swwda-Strafse richtend, 
und erreichte dieselbe am 26. September. Am 28. September ankerte „Adele* 
auf der Rhede von Anger, am 3. Oktober wurde bei frischem ESE-Winde der 
Aequator in 105,8° O-Lg überschritten und, nachdem auch die China-Scc bei 
fast nur aus günstiger Richtung wehenden Winden durchsegelt worden war, 
konnte am 17. Oktober auf der Rhede von Hongkong geankert werden. 
Ein anderer Mitsegler, die Bremer, nach Manila bestimmte Bark „Cuba*, 
die am 11. September in 80° O-Lg und 38,8° S-Br stand, steuerte ebenfalls 
für die Sw«d«-Strafso. Dieses Schiff gelangte am 4. Oktober in Sicht von Java 
Head, überschritt am 14. Oktober bei leichter östlicher Briese den Aequator 
in 108° O-Lg, traf in der China-See zwar wiederholt ungünstige NA W-Winde, 
aber noch keinen NE-Monsun an und erblickte am 4. November Corregidor, 
ankerte am 6. November in der Bai von Manila. 
Am 9. Januar 1882 verlicfs „Gerd Heye* Shanghai, um nach London 
zurückzukehren. Der NW-Wind, bei dem diese Reise angetreten wurde, lief 
am 10. Januar um nach NE, und konnte man dann bei frischem Monsun für 
längere Zeit eine rasche Fahrt erzielen. Man kreuzte 25° N-Br in 120° O-Lg 
am 12. Januar, 20° N-Br iu 115,5° O-Lg am 14. Januar, 15° N-Br in 113° O-Lg 
am 15. Januar, 10“ N-Br in 110° O-Lg am 17. Januar und 5° N-Br in 106,4° O-Lg 
am 19. Januar. Südlich von diesem letzteren Punkte wurde die Windstärke 
eine geringe, und bei leichtem Nordwinde erreichte die Bark am 22. Januar don 
Aequator iu 105,5° 0-Lg. Nachdem die Banka Straße, Sunda See und Sun da 
Straße durchsegelt worden waren, befand sich die Bark am 28. Januar südlich 
von der letzteren im Indischen Occan. Bei der in diesem zunächst angetroffenen 
veränderlichen östlichen Briese wurde südwärts gesegelt, bis der Wind bestän 
diger und frischer aus SE kam. Südlich von 9° S-Br in 101° O-Lg herrschte 
kräftiger beständiger Passat, doch wurde auf der zwischen 13° und 17° S-Br 
liegenden Strecke noch wieder Wind von geringerer Stärke beobachtet. Die 
polare Passatgrenze wurde am 18. Februar in der Nähe von 28,4° S-Br in 
552,° O-Lg erreicht. liier lief der in den letzten Wachen aufscrgewöhnlieh 
kräftig wehende Wind, abweichend von der gewöhnlichen Weise, nicht durch 
Nord nach West, sondern durch Süd nach SW. In letzterer Richtung hielt 
sich jedoch der Wind nur für kurze Zeit; es folgten bald wieder Ostwinde, und 
trat Westwind von einiger Dauer erst unweit 36° S-Br in 21° O-Lg auf. Au 
demselben Tage, an welchem dieser Wind eiusetzte, nahm derselbe auch bis 
zum heftigen, von Hagelböen und einem niedrigsten Barometerstände von 
750,0 mm begleiteten Sturm zu. Am 8. März kreuzte „ Gerd Heye* bei stürmischem 
Südwinde die Länge der Kapstadt, und nachdem sieh unmittelbar aus diesem 
Winde der SE-Passat entwickelt hatte, führte derselbe die Bark am 10. März 
in 10,5° O-Lg wieder nördlich von 30° S-Br. Es waren 16 Tage verflossen, 
seit man südlich von diesem Parallel gelangt war, und auf der Fahrt über den 
indischen Ocean batte man 10° S-Br in 100° O-Lg am 1. Februar, 20° S-Br 
in 82° O-Lg am 10. Februar uud 30° S-Br in 44,2° O-Lg am 22. Februar; 
ferner 90° O-Lg in 17,5° S-Br am 7. Februar, 60° O-Lg in 26® S-Br am 
16. Februar und 30° O-Lg in 34° S-Br am 28. Februar geschnitten. 
Der anfänglich sehr kräftig auftretende Passat wurde nördlich von 
22° S-Br flauer und erreichte nur zwischen 12,5° und 4° S-Br wieder eine etwas 
gröfsei e Stärke. Nördlich von dem letzteren Parallel sank der Wind zum ganz 
leisen Zuge herab, und unweit 0,7° S-Br in 23,9° W-Lg erreichte man am 29. März 
die äquatoriale Passatgrenze. Noch an demselben Tage wurde in eben erwähnter 
Länge, hei ganz leichtem Westwinde, der Aequator überschritten. Es waren 
zur Zurücklegung der Strecke zwischen 30° S-Br und Linie 19 Tage erforderlich
	        
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