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Greenwich. Es waren 26 Tage verflossen, seit man den Aequator verlassen
hatte, und während dieser Zeit war 10° S-Br in 30° W-Lg aus 21. Juni, 20° S-Br
in 34,3° W-Lg am 27. Juni und 30° S-Br in 29° W-Lg am 2. Juli geschnitten
worden. „Dido“ hatte östliche Länge in 38,8° S-I3r schon am 9. Juli orreicht.
Beim Ablaufen der Länge hielt „lledwig“ sich für längere Zeit in der
Nähe von 43° S-Br. Westliche Winde waren dort bei Weitem vorherrschend,
und wurden östliche Winde nur an einigen Tagen beobachtet. Einen heftigen
NW-Sturm, vor dem man aber bequem weglenzeu konnte, überstand die Bark
am 18. Juli unweit 42,5° S-Br in 21° O-Lg. Der Luftdruck nahm während
desselben bis auf 750,3 mm ab. Bei stürmischem Nordwinde, welcher am
2. August unweit 42,7° S-Br in 72° O-Lg wehte, sank das Barometer bis auf
737,5 mm. Am 5. August, dem 23. in östlicher Länge verbrachten Tage, kreuzte
„Hedwig“ in 41,4° S-Br den Meridian von 80° Ost. „Dido“ war nach 80° O-Lg
in 39,6° S-Br am 26. Juli gelangt. Eine aufserordentlich ungünstige Gelegen
heit wurde von „Hedwig“ auf dem Wege zum Passatgebiet angetroifen. Die
Winde hielten sich dort anhaltend in nördlicher Richtung, und als mau nördlich
von 32° S-Br gekommen war, war das Auftreten flauer, unbeständiger Winde
und selbst Windstille ein häufiges. Nach dem 16. August von 27,3° S-Br in
103,2° O-Lg ab, hielt der Wind sich meist im südöstlichen Quadranten, doch
blieb er auffallend flau und wurde unweit 20° S-Br an mehreren Tagen selbst
noch wieder durch leichte Mallung und Windstille unterbrochen. Am 16. August
beobachtete man einen höchsten Luftdruck von 770,0mm. Als „Hedwig“ am
25. August sich in 13,5° S-Br und 105,5° O-Lg- befand, wurde die Führung
des meteor-ologischen Journals unterlassen. Die Dauer der Reise betrug von
Lizard ab 94 Tage. Auf dem letzten Reiseabschnitte war 30° S-Br in 102,3 O-Lg
am 14. August uud 20° S-Br in 105,0° O-Lg am 21. August geschnitten worden.
Der Mitsegler „Dido“, welcher sich am 12. August unweit 13,5° S-Br in
106,2° O-Lg befunden hatte, erblickte Java Head schon am 13. August.
Als die auf der Heimreise von Dezoekie nach dem Kanal begriffene
„Hedwig“ sich am 8. Dezember in etwa 9,3° S-Br und 115,2 O.Lg befand,
wurde die Führung des meteorologischen Journals wieder begonnen. Es
herrschte dort damals Windstille, die abwechselnd mit leiser südlicher und
östlicher Mallung auch die nächste Woche hindurch anhielt. Unw eit 11,5° S-Br
und 109,5° O-Lg frischte am 15. Dezember der südöstliche Wind etwas auf und
wurde zum Passat. Die Reise nahm nun einen befriedigenderen Verlauf, und
noch günstiger wurde derselbe bei dem von 18,5° S-Br in 85° O-Lg ab
herrschenden kräftigen Winde. Südlich von 26° S-Br nahm die Windstärke
rasch ab, und als man am 2. Januar 1882 nach 26,8° S-Br in 60° O-Lg ge
kommen war, w ar auch der Wind zum ganz leisen Zuge herabgesunken. Durch
sie war die polare Passatgrenzo, in deren Nähe ein höchster Luftdruck von
769,0 mm herrschte, bezeichnet. Südlich vom Passatgebiet traten, abweichend
von den gewöhnlich hier vorkommenden Verhältnissen, für mehrere Tage leichte
veränderliche Winde auf, und erst später beobachtete man einige in unregel-
mäfsiger Weise verlaufende Drehungen des Windes nach links. Während der
selben hielt sich der Wind verhältnifsmäfsig lange im westlichen Halbkreise.
Als 30° O-Lg überschritten worden war, walteten wieder Ostwinde vor; man
konnte deshalb das Kap der guten Hop nun g rasch umsegeln uud am 26. Januar
bei kräftigem Südwinde den Atlantischen Ocean erreichen. Derselbe Wind führte
am 28. Januar die Baik in 10° O-Lg wieder über den Parallel von 30° Süd. Man
hatte südlich von demselben 15 Tage verbracht, und auf der Fahrt über den
Indischen Ocean war 10° S-Br in 113,5° O-Lg am 11. Dezember, 20° S-Br in
79,5° O-Lg am 26. Dezember und 30° S-Br in 43,5° O-Lg am 13. Januar; wie
90° O-Lg in 17,3° S-Br am 23. Dezember, 60° O-Lg in 26,8° S-Br am 2. Ja
nuar und 30° O-Lg in 33,5° S-Br am 21. Januar geschnitten.
Aus dem frischen Südwinde, bei welchem „Hedwig“ 30° S-Br kreuzte,
entwickelte sich später, ohne dafs vorher Mallung angetroffen wurde, der Passat,
dessen Grenze sich mit einiger Sicherheit kaum angeben läfst. Ein höchster
Luftdruck von 769,1 mm wurde unweit 27,5° S-Br beobachtet Der anfänglich
ziemlich frisch w ehende Passat trat nördlich von 25,5° S-ßr nur noch in geringer
Stärke auf. Am 6. Februar wechselte „Hedwig“ in 16,7° S-Br und 5,2° W-Lg
Signale mit der Bremer von Akyab nach dem Kanal bestimmten Bark „Rossini“,