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Full text: 10, 1882

schmutzig gelb erschien, war au der B. B.-Seite zwischen dem Schiff und 
dem Schaumstreifen des Bugwassers fast durchsichtig klar. 
Die im Indischen Ocean angetroffenen Strom Verhältnisse entsprechen im 
Allgemeinen den in den Wind- und Stromkarten angegebenen, nur wurde in 
der Nähe der IdscI Java bis zum Einsetzen des Passats südöstlicher, fast öst 
licher Strom gefunden. Sonst wurde bis 85° O-Lg das Schiff in mehr südlicher, 
und von dort ab in mehr nördlicher Richtung nach West versetzt. Sehr starker 
Strom und starke Stromkabbelung wurden an der Nordspitze von Madagascar 
gefunden, ebenso war die Versetzung dicht unter der afrikanischen Küste sehr 
bedeutend, gegen 4 Sm in der Stunde in nördlicher Richtung. Besonders cr- 
wähnenswertb ist, dafs dieser Nordstrom nur eine geringe BreitenausdehuuDg 
haben kann, da mit dem letzten Besteck, bevor die Insel Mafia in Sicht kam, 
fast direkte Westversetzung (S87° W) erhalten wurde.“ 
Bemerkungen. »In der Рал/а-Strafsc bleibt, wenn man mit dem Kurse 
S0 3 /iO die höchste Spitze der Parmassang Runge voraus hält, die höchste Spitze 
von Monopin Hill gerade achteraus; hiermit hat man eine gute Leitmarko für 
das Passireu des Third Point und der Bänke der Nangfca-Inseln. 
Madagaskar. Die beiden IKigelspitzen, welche nach der Br. Adm.-Karte 
No. 2762 (Tit. IX, No. 127) der Mount Amber haben soll, waren beim Ausegcln 
vou Ost nicht zu bemerken, vielmehr erschien dieser Berg als langgestreckter 
Zug mit einer Spitze. 
Zanzibar. -Die südliche Einfahrt zur Rhede von Zanzibar ist bei dem 
hier meist herrschenden guten Wetter mit Hülfe der Karte und der Segelan 
weisungen nicht schwierig, selbst wenn die Bojen, -welche dio tiefe Rinne be 
zeichnen, nicht richtig liegen sollten, da das Haus auf dem Berge Masingini 
schon südlich der Insel Chumhe, sowie der als Leitmarke dienende weifse 
Obelisk zeitig genug nach dem Passiven letzterer Insel zu erkennen sind.“ 
2. Reise von Zanzibar über Mozambique nach Simonstown. 
»Am Morgen des 20. Juni d. J. verliefs ich mit S. M. S. »Hertha“ Zan 
zibar, um die Weiterreise nach Simonstown anzutreten. Diese Reise bot in 
ihrem ersten Theile bis zum Eintritt in den Mozambique - Kanal insofern 
Schwierigkeiten, weil im dortigen Winter kräftiger Wind und sehr starker 
Strom sich dem Fortkommen des Schiffes ontgegenstellten. Letzterer, ein Theit 
des südlichen iudischen Aequatorialstroms, strömt kräftig an der Nordspitze von 
Madagaskar vorbei, in fast westlicher Richtung auf die afrikanische Küste zu, 
welche er bei Kap Delgado trifft. Hier soll sieh der Strom in zwei Arme 
theilen, von denen der eine in nördlicher, der andere in südlicher Richtung 
längs der afrikanischen Küste seinen Lauf fortsetzt. Je nach der Jahreszeit 
und dem vorherrschenden Winde scheint ein gröfscrer Theil des Wassers nach 
Norden oder Süden zu strömen. S. M. S. „Hertha“ fand bei vorherrschend 
südlichem Winde eine ungefähr viermal so starke nördliche, als südliche 
Versetzung. 
Um den schädlichen Einflul's der starken Gegenströmung zu vermeiden, 
ist cs in dieser Jahreszeit nöthig, nach dem Verlassen von Zanzibar zunächst 
eine entsprechende Strecko in den indischen Ocean hinein zu steuern, ehe man 
beginnt, gegen den meist sohr frischen südlichen Wind aufzukreuzen. 
Es darf hierbei gleichzeitig nicht aus dem Auge gelassen werden, dafs 
vor dem Eintritt in den Mozambique-Kanal noch dio westliche Strömung zu 
passireu ist, und man der afrikanischen Küste nicht zu nahe (in minimo 60 bis 
80 Sm) kommen darf, bevor das Kap Delgado und damit die Stromscheide 
passirt ist. 
Ich lag nach dem Verlassen von Zanzibar drei Tage lang über B. B.-Bug 
nach Osten, nach welcher Zeit das Schiff 46,5° O-Lg, gleichzeitig aber auch 
5,1° S-Br erreicht hatte, also stark nördlich gekommen war. Von hier aus 
kreuzte ich auf. Bei ziemlich westlichem, aber schwachem Strome und kräf 
tigem, südlichem Winde -wurde es möglich, in den nächsten drei Tagen den 
Kurs je ungefähr einen halben Grad nach Süd zu setzen. Die folgenden 
Tage brachten auf mehr westlicher Länge stärkeren nordwestlichen Strom bei 
flauerem, meist südöstlichem Winde, so dafs „Hertha“, um die Comoro-Insel in
	        
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