am 11. November und 10° S-Br in 170,6° O-Lg am 15. November gekreuzt.
Die während dieser Fahrt beobachtete Strömung hatte nördlich von 30° S-Br
fast nur westliche Richtung, doch war sie der Stärke nach sehr verschieden.
Die mittlere Stromgeschwindigkeit mochte etwa 0,5 Kn betragen, doch wurde
in nördlicher Breite an zwei Tagen eine solche von 1 Kn konstatirt. Die
einzige östliche Versetzung fand statt, als unweit 7° S-Br Mallung und Wind
stille beobachtet wurde.
Am 8. Dezember lichtete ^Goethe* wieder den Anker, um von Jalnit
nach Matvpi zu versegclu. Leichter, von nur geringer Westströmuug begleiteter
NE-Passat begünstigte .den Anfang dieser Reise. Derselbe endete, als man
am 15. Dezember nach 3,2° N-Br in 158,5° O-Lg gekommen war, und folgte
hier nach vorgehender kurzer Windstille ein mälsiger NW-Wind. Bei dem
selben überschritt man am 19. Dezember deu Aoquator in 155,4° O-Lg. ln
südlicher Breite nahm der von einer etwa 0,5 Kn starken Ostströmung begleitete
Westwind an Stärke zu und führte oft heftige Regenböen herbei. Am
23. Dezember, als man in 3,8° S-Br und 155,1° O-Lg nicht weit von der nörd
lichsten Insel der Sa/hmo«-Gruppe stand, endete der frische westliche Wind
wie der östliche Strom, und meiste man die noch übrige Strecke, zum St. Georgs-
Kanal kreuzend, gegen leichte westliche Mallung zurücklegen. Am 28. Dezember
erreichte ^Goethe* diesen Kanal, und am 1. Januar 1881 wurde in der Nähe
des Bestimmungsplatzes geankert. Zur Zurücklegung der Reise waren 24 Tage
erforderlich gewesen.
Da auch in Matupi keine volle Ladung für den „Goethe M vorhanden war,
wurde dieser Platz am 3. März wieder verlassen, um die Reise nach der Insel
Yap, im westlichsten Theil der Caroline n-Qnxgge gelegen, fortzusetzen. Während
der ersten 10 Tage dieser Reise kreuzte man gegen leichte westliche Winde
westwärts, um frei von der Nordwestspitze von AW-Irland nach Norden segeln
zu können, ein Verfahren, welches, besonders mit Bezug auf die später in
nördlicher Breite angetroffenen ziemlich frischen Ostwinde, nicht etnpfehlens-
werth erscheint, und würde durch einen Nordkurs östlich von Neu-Irland die
Reise sehr wahrscheinlich in rascherer Weise vollendet worden sein. Am
14. März befand „Goethe“ sich in Sicht des Kap Queen Charlotte, von wo ab
leichter Westwind die Bark in zwei Tagen zu dem in 149,1° O-Lg überschrittenen
Aequator führte.
In nördlicher Breite lief der Westwind allmählich südlicher, und ohne
dafs Mallung oder Windstille von längerer Dauer angetroffen wurde, ging aus
ihm am 22. März in der Nähe von 5,8° N-Br in 146,6° O-Lg ein mäfsiger
SE-Wind hervor. Indem dieser Wind dann später noch östlicher holte, führte
er die Bark bis zum 28. März nach der Insel Yap. Die Dauer der Reise war
25 Tage. Bedeutende Strömungen wurden während derselben nicht beobachtet.
Am 10. April verliefs der „Goethe“ auch die Insel Yap, um die Heim
reise nach Europa anzutreten. Man begann dieselbe bei leichtem NE-Winde,
und führte dieser allmählich flauer und unbeständiger werdende Wind das Schiff
bis zum 24. April zu der in 127,2° O-Lg überschrittenen Linie. Bis dahin war
der Verlauf der Reise ein ziemlich günstiger; in südlicher Breite fand man nun
aber solch anhaltende leichte Mallung, und besonders setzte dort der Strom
mit solcher Stärke nach Norden, dafs nicht weniger als 16 Tage erforderlich
waren, um von 0° nach 2° S-Br zu kommen. Vom 12. Mai in 2,2° S-Br und
127,2° O-Lg ab konnte man bei leichtem, aus südöstlicher Richtung vorherrschen
den Winden in etwas rascherer Weise nach Süden vorrücken. Am 22. Mai
passirte „Goethe“ die Ow5ay-Passage, und am 23. Mai führte kräftiger SE-Passat
die Bark in deu Indischen Oceau hinaus. Dort legte die Bark eine weite
Strecke in rascher gleichmäfsiger Fahrt zurück, die erst eine Störung erlitt,
als man am 12. Juni unweit 23,5° S-Br und 67,5° O-Lg die polare Passat
grenze erreicht hatte. Nachdem der Wind unweit derselben eine Drehung nach
links vollendet hatte, wehte derselbe später wieder kräftig aus südlicher Rich
tung. Bei diesem Rundlaufc des Windes sank der vorher 766,3mm betragende
Luftdruck auf 761,4mm und stieg später wieder auf 771,0mm. Längere Zeit
anhaltende Westwinde wurden westlich von 30° O-Lg angetroffen, und wehten
dieselben dort an mehreren Tagen stürmisch. Am 14. Juli befand „Goethe“ sich
in Sicht des Kap der guten Hoffnung, und am 18. Juli führte kräftiger SE-Wind