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Full text: 10, 1882

am 11. November und 10° S-Br in 170,6° O-Lg am 15. November gekreuzt. 
Die während dieser Fahrt beobachtete Strömung hatte nördlich von 30° S-Br 
fast nur westliche Richtung, doch war sie der Stärke nach sehr verschieden. 
Die mittlere Stromgeschwindigkeit mochte etwa 0,5 Kn betragen, doch wurde 
in nördlicher Breite an zwei Tagen eine solche von 1 Kn konstatirt. Die 
einzige östliche Versetzung fand statt, als unweit 7° S-Br Mallung und Wind 
stille beobachtet wurde. 
Am 8. Dezember lichtete ^Goethe* wieder den Anker, um von Jalnit 
nach Matvpi zu versegclu. Leichter, von nur geringer Westströmuug begleiteter 
NE-Passat begünstigte .den Anfang dieser Reise. Derselbe endete, als man 
am 15. Dezember nach 3,2° N-Br in 158,5° O-Lg gekommen war, und folgte 
hier nach vorgehender kurzer Windstille ein mälsiger NW-Wind. Bei dem 
selben überschritt man am 19. Dezember deu Aoquator in 155,4° O-Lg. ln 
südlicher Breite nahm der von einer etwa 0,5 Kn starken Ostströmung begleitete 
Westwind an Stärke zu und führte oft heftige Regenböen herbei. Am 
23. Dezember, als man in 3,8° S-Br und 155,1° O-Lg nicht weit von der nörd 
lichsten Insel der Sa/hmo«-Gruppe stand, endete der frische westliche Wind 
wie der östliche Strom, und meiste man die noch übrige Strecke, zum St. Georgs- 
Kanal kreuzend, gegen leichte westliche Mallung zurücklegen. Am 28. Dezember 
erreichte ^Goethe* diesen Kanal, und am 1. Januar 1881 wurde in der Nähe 
des Bestimmungsplatzes geankert. Zur Zurücklegung der Reise waren 24 Tage 
erforderlich gewesen. 
Da auch in Matupi keine volle Ladung für den „Goethe M vorhanden war, 
wurde dieser Platz am 3. März wieder verlassen, um die Reise nach der Insel 
Yap, im westlichsten Theil der Caroline n-Qnxgge gelegen, fortzusetzen. Während 
der ersten 10 Tage dieser Reise kreuzte man gegen leichte westliche Winde 
westwärts, um frei von der Nordwestspitze von AW-Irland nach Norden segeln 
zu können, ein Verfahren, welches, besonders mit Bezug auf die später in 
nördlicher Breite angetroffenen ziemlich frischen Ostwinde, nicht etnpfehlens- 
werth erscheint, und würde durch einen Nordkurs östlich von Neu-Irland die 
Reise sehr wahrscheinlich in rascherer Weise vollendet worden sein. Am 
14. März befand „Goethe“ sich in Sicht des Kap Queen Charlotte, von wo ab 
leichter Westwind die Bark in zwei Tagen zu dem in 149,1° O-Lg überschrittenen 
Aequator führte. 
In nördlicher Breite lief der Westwind allmählich südlicher, und ohne 
dafs Mallung oder Windstille von längerer Dauer angetroffen wurde, ging aus 
ihm am 22. März in der Nähe von 5,8° N-Br in 146,6° O-Lg ein mäfsiger 
SE-Wind hervor. Indem dieser Wind dann später noch östlicher holte, führte 
er die Bark bis zum 28. März nach der Insel Yap. Die Dauer der Reise war 
25 Tage. Bedeutende Strömungen wurden während derselben nicht beobachtet. 
Am 10. April verliefs der „Goethe“ auch die Insel Yap, um die Heim 
reise nach Europa anzutreten. Man begann dieselbe bei leichtem NE-Winde, 
und führte dieser allmählich flauer und unbeständiger werdende Wind das Schiff 
bis zum 24. April zu der in 127,2° O-Lg überschrittenen Linie. Bis dahin war 
der Verlauf der Reise ein ziemlich günstiger; in südlicher Breite fand man nun 
aber solch anhaltende leichte Mallung, und besonders setzte dort der Strom 
mit solcher Stärke nach Norden, dafs nicht weniger als 16 Tage erforderlich 
waren, um von 0° nach 2° S-Br zu kommen. Vom 12. Mai in 2,2° S-Br und 
127,2° O-Lg ab konnte man bei leichtem, aus südöstlicher Richtung vorherrschen 
den Winden in etwas rascherer Weise nach Süden vorrücken. Am 22. Mai 
passirte „Goethe“ die Ow5ay-Passage, und am 23. Mai führte kräftiger SE-Passat 
die Bark in deu Indischen Oceau hinaus. Dort legte die Bark eine weite 
Strecke in rascher gleichmäfsiger Fahrt zurück, die erst eine Störung erlitt, 
als man am 12. Juni unweit 23,5° S-Br und 67,5° O-Lg die polare Passat 
grenze erreicht hatte. Nachdem der Wind unweit derselben eine Drehung nach 
links vollendet hatte, wehte derselbe später wieder kräftig aus südlicher Rich 
tung. Bei diesem Rundlaufc des Windes sank der vorher 766,3mm betragende 
Luftdruck auf 761,4mm und stieg später wieder auf 771,0mm. Längere Zeit 
anhaltende Westwinde wurden westlich von 30° O-Lg angetroffen, und wehten 
dieselben dort an mehreren Tagen stürmisch. Am 14. Juli befand „Goethe“ sich 
in Sicht des Kap der guten Hoffnung, und am 18. Juli führte kräftiger SE-Wind
	        
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