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setzte frischer beständiger Westwind ein, der dann schon am nächsten Tage in
84,3° S-Br das Schiff von westlicher in östliche Länge führte. Es waren bis
dahin 25 Tage in südlicher Länge verbracht worden, und man hatte dort
10° S-Br in 31,2° W-Lg am 11. August, 20° S-Br in 84,5° W-Lg am 15. August
und 30° S-Br in 29° W-Lg am 20. August geschnitten. In östlicher Länge
wurden fast nur aus westlichor Richtung kommende Winde augetroffeu, und am
8. September, nach 66 tägiger Reise vom Kanal her, ankerte „Humboldt“ auf
der Rhede von der Kapstadt.
Am 30. September verliefs „Humboldt“ die Kapstadt wieder, um nach
Mauritius zu versegelu. Bei den auf Seo zuerst angetroffonen meistens südlichen
Winden wurde ein südöstlicher Kurs verfolgt, bis man südlich von 39° S-Br
gekommen war. Als die Bark sich am 13. Oktober in der Nähe von 38,8° S-Br
und 49,5° O-Lg befand, lief der Wind nach Nord, um sich in dieser Richtung
dann für längere Zeit zu halten. Der Verlauf der Reise blieb jedoch auch bei
diesem Winde ein befriedigender, und erst nach dem 17, Oktober, als die Wind
stärke eine geringere geworden war, wurde die Fahrt eine langsamere. Am
20. Oktober erreichte „Humboldt“ unweit 32,3° S-Br und 59° O-Lg, bei einem
Maximum des Luftdrucks von 771,0mm, das Gebiet des Passats. Derselbe
folgte auf Mallung von 12ständiger Dauer, wurde bald nach seinem Einsetzen
stärker und führte die Bark bis zum 24. Oktober in den Hafen von Port Louis.
Während der 25 Tage, welche zur Zurücklegung der Reise erforderlich gewesen
waren, hatte mau 20° O-Lg in 37,5° S-Br am 4. Oktober, 30° O-Lg in 39,3° S-Br
am 7. Oktober, 50° O-Lg in 38,6° S-Br am 13. Oktober und 30° S-Br in
59,2° O-Lg am 21. Oktober geschnitten.
Nachdem die Bark in Mauritius mit Zucker beladeu worden war, ging
sie am 20. November wieder in See, um nach Melbourne zu segeln. Man traf
gleich aufserhalb des Hafens den Passat, und dieser mäfsige Wind be
gleitete das südwärts steuernde Schiff bis nach 29,2° S-Br in 58,2° O-Lg.
Unweit dieses Punktes lief der Wind am 25. November, bei einem höchsten
Luftdrücke von 766.3mm nordöstlich, um später in langsamer Weise eine Drehung
nach links und SE zurück auszuführon. Das Barometer sank dabei bis auf
758,1mm und stieg wieder, nachdem der Wind für längere Zeit aus SE geweht
hatte, auf 770,3 mm. Als der Wind dann später noch einmal wieder nordöstlich
gelaufen war, blieb er lange so, und traf man durchstehende Westwinde erst
nach dem 7. Dezember von 41,5° S-Br in 90° O-Lg ab. Die Reise nahm nach
dieser Zeit einen raschen ungestörten Verlauf; man war schon nicht mehr sehr
weit vom Ziele entfernt, bevor die Fahrt wieder eine langsamere wurde, und
am 23. Dezember ankerte die Bark in der Nähe ihres Bestimmungsplatzes. Sie
hatte die Reise in 34 Tagen vollendet und während derselben 30° S-Br in
59° O-Lg am 25. November und 40° S-Br in 79° O-Lg am 4. Dezember, ferner
80° O-Lg in 40° S-Br am 4. Dezember und die Länge des Kap Leemvin in
43° S-Br am 14. Dezember geschnitten.
Nach Entlöschung der Ladung versegelte „Humboldt“ von Melbourne
nach Newcastle in neuntägiger Reise, nahm dort wieder eine andere Ladung
ein und ging am 3. Februar 1881 in See, um nach Hongkong zu segeln. Während
der ersten Tage dieser Reise traf man aus norduordöstlieher Richtung vor
herrschende Winde, bei denen man einen östlichen Kurs verfolgte. Als am
6. Februar 34,6° S-Br in 157,8° O-Lg erreicht worden war, endete der nörd
liche Wind; es folgte zunächst ganz leichter südwestlicher Zug und auf diesen
24 Stunden später ein flauer Südwind. So wie dieser Wind auffrischte, lief
der Wind auch wieder nordöstlich, um sich in dieser Richtung bis nach 24° S-Br
in 157,8° O-Lg zu halten, während nördlich von diesem Punkte der Wind
wieder frisch aus SE wehte. Die nordöstliche Richtung des Windes war wohl
die Folge der über dem Kontinent von Australien stark erwärmten Luft ge
wesen. Bis unweit 14,3° S-Br in 157,3° O-Lg erstreckte sich das Gebiet des
SE-Passats. Nachdem derselbe allmählich flauer geworden war, drehte der
zuletzt nur leise Zug am 17. Februar nach Süd und WSW, und von 13,3° S-Br
in 156,5° O-Lg ab herrschte der bald bis zur mäfsigeu Stärke zunehmende
Westmonsun. Das Wetter war so lange, wie derselbe herrschte, trübe und
regnerisch. Die Strömung setzte dabei beständig und in mäfsiger Stärke nach
Osten. Bis nach 5° S-Br in 153,5° O-Lg kam der Wind meistens aus einer