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Full text: 10, 1882

17,5° S-Br auf demselben Parallel. Aber während „ Wappäm’“ Länge 29° West 
war, betrug „Niagaras“ 35,5° West; und als das Vollschiff am 17. Februar, 
neun Tage vor der Bark, die südliche Halbkugel in 31,1° W-Lg verliefs, befand 
sich jene noch in 15,3° S-ßr und 31,4° W-Lg. Ein zweiter Mitsegler, der 
unter Belgischer Flagge segelnde Dreimastschoner „General Brialmontkreuzte 
40° S-Br in 30° W-Lg aui 29. Januar, also 11 Tage nachdem „Niagara“ dieses 
tliat. Der Schoner wurde später durch die angetrofl'eueu Winde so weit nach 
Osten hin verdrängt, dafs derselbe am 13. Februar als östlichsten Standpunkt 
18,7° W-Lg in 18,8° S-Br erreichte. Er fand trotz dieses östlichen Stand 
punktes, den Passat am 15. Februar auch erst in 18° S-Br uud 19,4° W-Lg, 
erreichte aber doch den Aequator in 25,2° W-Lg am 23. Februar noch drei 
Tage eher, als „Niagara“ es konnte. „Niagara“ hatte die zwischen 30° S-Br 
und Linie liegende Strecke in 33 Tagen zurückgelegt, „ Wappäm“ in 16 Tagen 
uud der „General Brialmont“ in 18 Tagen. Es bestätigen die Resultate auch 
dieser drei Reisen die alte Erfahrung, dafs vom Kap Horn her kommende, für 
die Linie im Atlantischen Oceau steuernde Schiffe immer gut thuu, frühzeitig 
Länge gut zu machen, dafs sie aber auf jeden Full zur Zeit des nördlichen 
Winters die Mähe der Küste Brasiliens meiden müssen. 
In nördlicher Breite traf „Niagara“ vom Stillengürtel nur Spuren au. 
Unweit 1° N-Br wurden heftige Gewitter und Regenschauer beobachtet, durch 
welche die Stärke des zur Zeit wehenden Ostwindes jedoch nur für kurze Zeit 
unterbrochen wurde. Zwischen 4° und 16° N-Br wurde „Niagara“ von recht 
kräftigem Passat begünstigt, und schon in 18,5° N-Br und 41° W-Lg erreichte 
man am 7. März die polare Passatgrenze. Nördlich von derselben hielt Wind 
stille das Schiff zunächst für einen Tag gefangen; dagegen traten später noch 
wieder anhaltende NE-Winde auf, die indessen den Namen Passat nicht mehr 
verdienten. Indem der Wind sehliefslich nördlich von 33,5° N-Br südöstlich 
lief und heftig wurde, entwickelte sich aus ihm einige Tage später ein West 
wind, bei dem der letzte Theil der Reise zurückgelegt werden konnte. Am 
31. März ankerte „Niagara“ im Hafen von Queenstown. Die Dauer der ganzen 
Reise betrug 151 Tage. Im Nordatlantischen Oceau waren von dieser Zeit 
33 Tage zugebraebt worden, und hatte man dort 10° N-Br in 37,6° W-Lg am 
3. März, 20° N-Br in 42,2° W-Lg am 9. März, 30° N-Br in 42° W-Lg am 
19. März und 40° N-Br in 34,8° W-Lg am 22. März geschnitten. 
23. Reise der Elsflether Bark „Humboldt“, Kapt. A. F. Stolle. 
Die auf einer Reise von Gothenburg nach der Kapstadt begriffene Bark 
„ Humboldt“ verliefs am 4. Juli 1880 die Mündung des Kanals. Nachdem leichte 
westliche Winde das Schiff von hier aus nach 42,3° N-Br und 13,4° W-Lg 
geführt hatten, entwickelten sich aus in der Nähe dieses Punktes angetroffener 
leichter Malluug ein Ostwind, der die Bark bis nach 32° N-ßr in 23,5° W-Lg 
begleitete. Direkt in den Passat ging dieser Wind noch nicht über; man 
beobachtete vielmehr später noch an mehreren Tagen leichte westliche Mallung, 
bevor man am 20. Juli in 30,4° N-Br und 22,8° W-Lg die polare Passatgrenze 
erreichen konnte. Der Passat, welcher zwischen 29° und 21° N-Br seine gröfste 
Stärke entwickelte, trat südlich von dem letzteren Parallel flauer auf und endete 
am 27. Juli unweit 12,3° N-Br uud 28,3° W-Lg. Nach dem Aufhören des 
Passates beobachtete „Humboldt“ an zwei Tagen ganz leichte Mallung, die an- 
hiclt, bis am 29. Juli in 10,7° N-Br uud 28,1° W-Lg der westliche Mousun 
oinsetzto. Bei diesem wurde über B. B.-Bug gesegelt, bis am 2. August 24,6° W-Lg 
in 6,8° N-Br erreicht war, man wendete dort daun bei Südwind und gelaugte 
4 Tage später zum Aequator in 29,5° W-Lg. Um zu diesem Punkte von IAzard 
aus zu gelangen, waren 33 Tage erforderlich gewesen, und während dieser Zeit 
hatte man 40° N-Br in 16,5° W-Lg am 12. Juli, 30° N-Br iu 22,8° W-Lg am 
20. Juli, 20° N-Br in 27,2° W-Lg am 24. Juli und 10° N-Br in 28° W-Lg am 
30. Juli geschnitten. 
Der mäfsige und beständige Passat dehnte sein Gebiet im Südatlantischen 
Oceau aus bis zu dem ungewöhnlich südlich gelegenen Punkte von 30° S-Br in 
29° W-Lg. Erst hier drehte der Wind am 20. August nordöstlich, und wurde 
auch der letzte Theil des Wcgos zum ersten Meridian bei vorherrschend öst 
lichen und nördlichen Winden zurückgelegt. Nicht früher als am 30. August
	        
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