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40° N-Br in 18,8° W-Lg am 23. November, 30° N-Br in 20,4° W-Lg am
28. November, 20° N-Br in 24,1° W-Lg am 2. Dezember und 10° N-Br in
26,6° W-Lg am 8. Dezember geschnitten.
In südlicher Breite begleitete der Passat das Schiff bis nach 30° Süd in
26° W T -Lg. Erst hier lief der mäfsige Wind nordöstlich, und erfolgten dann
zwei in rascher Weise vor .sich gehende Drehungen des Windes nach links um
den ganzen Kompafs. I)a während derselben die Winde nur sehr flau waren,
legte die Bark während ihrer Dauer nur eine geringe Distanz zurück. Von
unweit 33,5° S-Br in 22° W T -Lg ab hielt der Wind sich vorherrschend im
westlichen Halbkreise, und da er gleichzeitig auch auffrischte, war eine be
friedigendere Fahrt die Folge. Am 10. Januar ging „Papa“ in 40,3° S-Br von
westlicher in östliche Länge über. Es waren daun 24 Tage verflossen, seit
südliche Breite erreicht worden war, und während dieser Zeit hatte man
10° S-Br in 33,6° W-Lg am 21. Dezember, 20° S-Br in 32,1° W-Lg am 25, De
zember und 30° S-Br in 26° W-Lg am 31. Dezember geschnitten.
Den gröfsten Tlieil der zurückzulegendon Länge vollendete „Papa“, indem
er sich in der Nähe von 44° S-Br hielt. Mau traf dort fast nur günstige Winde,
die in keinem Falle in unerwünschter Stärke, wohl aber häufig zu schwach
auf'trateu. Am 2. Februar, dem 23. in östlicher Länge zugebrachten Tage,
kreuzte „Papa“ in 39° S-Br den Meridiau von 80° Ost.
Beim Aufsteuern nach Norden wurden fast nur flaue südliche und süd
östliche Winde gefunden. Auch Windstille beobachtete man wiederholt, und
war der Verlauf dieses Tlieiles der Reise nur ein solch langsamer, dafs
„Papa“ zu der in der Nähe von 31,6° S-Br und 101,2° O-Lg liegenden polaren
Passatgrenze erst am 16. Februar gelangen konnte. Der Passat selbst wurde
kräftig und beständig angetroffen. Als man nördlich von 27° S-Br gekommen
war, wurde seine Richtung eine mehr und mehr südliche, und unweit 20,5° SBr
in 112,3° O-Lg lief der kräftige Wind südwestlich. Indem er sich im west
lichen Halbkreise hielt, wurde seine Stärke bald eine geringere. Am 28. Februar
gelangte die Bark bei leichtem NW-Winde in Sicht der Insel Sctvu. Die
Dauer der Reise von 50° N-Br ab betrug damals 104 Tage. Während des
zuletzt zurückgelegten Theils der Reise hatte man 30° S-Br in 103,8° O-Lg am
17. Februar, 20° S-Br in 112,5° O-Lg am 21. Februar und 10° S-Br in 122“
O-Lg am 28. Februar geschnitten.
Die Strafse von Ombay durchsegelte „Papa“ am 3. März bei leichtem
Westwinde, und derselbe Wind führte die Bark drei Tage später in Sicht der
Insel Bunt. Am 13. März wurde der Aequator in der Nähe der Iuscl Geby
überschritten. Der leichte, dort damals wehende NNW-Wiud holte im Laufe
der nächsten Tage durch Nord nach NNE und wurde zum NE-Monsum. Es
trat dieser Wind zunächst jedoch noch für längere Zeit nur in geringer Stärke
und aus einer hoch nördlichen Richtung kommend auf. Da des letzteren Um
standes wegen noch sehr oft über St. B.-Bug gesegelt werden mufste, konnte
man nur in sehr langsamer Weise nach Norden hin vorrüekeu. Unweit 8,5° N-Br
in 132° O-Lg fand „Papa“ am 25. März kräftigeren Monsun, und endlich ge
langte man unweit 20° N-Br in 126,5° O-Lg an dessen polare Grenze. Der
Monsun nahm ein Ende, indem der Wind südöstlich holte, und bei vorherrschend
aus südlicher und westlicher Richtung kommenden Winden legte „Papa“ den
letzten Theil der Reise zurück. Am 9. April erreichte die Bark einen Anker
platz auf der Rhede von Wusuny. Zur Zurücklegung der Reise von 50° N-Br
ab waren 144 Tage erforderlich gewesen. Auf dem letzten Reiseabschnitte war
10° N-Br in 132,5° O-Lg am 27. März, 20° N-Br in 126,5° O-Lg am 1. April
und 30° N-Br in 126,9° O-Lg am 6. April geschnitten worden.
19. Reise des Bremerhavener Yollschifles „Victoria 1 ', Kapt. 15. Reltm.
Am Neujahrstagc des Jahres 1882 verliefs das Vollschiff „ Victoria“ die
7?$e-Mündung, um eine Reise nach New- York anzutreten. Es traf in der
Nordsee zunächst sehr stürmische Westwinde, bei denen es unmöglich war, den
Kanal zu erreichen. Trotzdem blieb Kapt. Re hm seiner ursprünglichen Absicht,
durch den Kanal zu gehen, getreu und konnte man denselben auch, nachdem
vom 9. Januar an bei stetig zunehmendem Luftdrücke rnäfsigere Winde wehten,
am 15. Januar erreichen. Nachdem auch der Kanal hei leichten, von einem