Skip to main content

Full text: 10, 1882

573 
ihrer Westseite passirtc, und da er sich leewärts in ganz geringer Entfernung 
von derselben hielt, fand er dort, wie zu erwarten war, einen ganz gestörten 
Passat. Nachdem man sechs Tage lang sich mit leichter Mallung geplagt hatte, 
wurde atn 19. Dezember unweit 11,7° N-ßr in 23,3° W-Lg wieder der leichte 
NE-Passat angetroffen, welcher sich südwärts bis in die Nähe von 6° N-Br in 
18° W-Lg ausdehute. 
Unweit dieses für die betreffende Jahreszeit zu weit westlich gelegenen 
Schnittpunktes der äquatorialen Passatgrenze gerieth „Argo“ in don Stillen 
gürtel, in welchem dann eine gauz ungewöhnlich lange Zeit verloren ging. 
Stille und gauz leise Mallung herrschte in demselben in einem solchen Grade, 
dafs die Brigg in den nächsten 26 Tagen nur 648 Sm nach der OzS-Richtung 
hiu zurücklegen konnte. Erst am 4. Februar erreichte „Argo“ bei leichter süd 
licher Briese den Aequator in 0,7° O-Lg, und nachdem mau bis zum 19. Februar 
nach 3,2° S-Br in 5,8° O-Lg gekommen war, liefs Kapt. Schütte dort bei 
Südwind wenden und über St B.-Bug segeln. Man gelangte alsdann bis zum 
25. Februar nach 7,1° S-Br in 0,2° O-Lg, w r o abermals gewendet und ostwärts 
gesteuert wurde. Nach dieser Zeit machte das Schiff nur noch einige kurze 
Schläge über St. B.-Bug, die Reise nahm aber trotzdem nur einen ganz un 
gewöhnlich langsamen Verlauf, und als „Argo“ endlich am 20. März die 
Mündung des Gongro-Flusses erreichte, waren nicht weniger als 120 Tage seit 
der Zeit verflossen, dafs man sich in der Nähe von 50° N-Br befunden hatte. 
Während der Reise hatte mau 40° N-Br in 16,5° W-Lg am 25. November, 
30° N-Br in 23,1° W-Lg am 2. Dezember, 20° N-Br in 25,2° W-Lg am 10. De 
zember und 10° N-Br in 21,5° W-Lg am 21. Dezember geschnitten. Dafs es 
durchaus verwerflich ist, sicli zurZeit des nördlichen Winters westlich von den 
Kap FmZe-Inseln zu halten, ergeben die gleichzeitig mit „Argo“ ausgeführten 
Reisen mehrerer Mitsegler. Am 11. Dezember, als „Argo“ in 18,4° N-Br und 
25,7° W-Lg stand, befand sich der nach Lagos bestimmte eiserne Dreimast 
schoner „Margaretha Gatter“ in 23,3° N-ßr und 20,4° W-Lg, und als dieses 
Schiff am 21. Dezember in 6,8° N-Br und 20,3° W-Lg den Passat verlor, war 
der Schiffsort von „Argo“ noch in 9,5° N-Br und 21,2° W-Lg. „Margaretha 
Gaiser“ traf es später im Stillengürtel, infolge ihres auch viel zu westlich 
gelegenen Schnittpunktes der äquatorialen Passatgrenze, ebenfalls sehr schlecht, 
erreichte aber doch Lagos am 25. Januar. Ein anderer Mitsegler war die nach 
ELoby bestimmte Bark „Cardenas“, welche sich am Mittag des 11. Dezember 
in 26,6° N-Br und 18,4° W-Lg befand. Dieses Schiff war am 21. Dezember 
nach 8,6° N-Br in 18,4° W-Lg gelangt, und stand, als man am 23. Dezember 
den Passat verlor, in 8° N-Br und 16° W-Lg. Von diesem günstiger gelegenen, 
der Verbesserung aber auch noch bedürftigen Punkte aus erreichte „Cardenas“ 
danu die Rhede von Elobxj am 1. Februar. Von den angeführten Schiffen war 
hinsichtlich der Segelfähigkeit „Argo“ indessen wohl jedenfalls das langsamste. 
18. Reise der Hamburger Hark „Papa“, Kapt. (’. F. bliise. 
Am 16. November 1880 befand sich die auf einer Reise von Hamburg 
nach Shanghai begriffene Bark „Papa“ in 50° N-Br und 9,6° W-Lg. Das 
Schiff hatte den Kanal schon am 11. November verlassen, war aber durch 
heftige Gegenstürmo bis dahin verhindert worden, Breite gut zu machen, und 
gelang dieses erst mit dem am 17. November einsetzenden Ostwinde. Nach 
dieser Zeit nahm die Reise, obgleich der Ostwind nicht von langer Dauer war, 
einen ziemlich befriedigenden Verlauf. Die zwischen 34,5° und 24° N-Br 
liegende Strecke konnte man noch wieder bei kräftigem Ostwinde in kurzer 
Zeit durchsegeln, und nachdem südlich von der letzteren Breite wieder west 
liche Winde beobachtet worden waren, erreichte man am 4. Dezember, in Sicht 
der Insel St. Antonio, das Gebiet des NE-Passats. Bei leichtem Winde, der in 
demselben angetroffen wurdo, durchsegelte „Papa“ es, und überschritt schliefslich 
am 11. Dezember in der Nähe von 5,4° N-Br und 25,4° W-Lg die äquatoriale 
Passatgrenzo. Zur Ueberschreitung des sich bis nach 3,8° N-Br in 25,2° W-Lg 
erstreckenden Stillengürtels waren drei Tage erforderlich. Mau fand in dem 
selben fast nur leisen südöstlichen Zug. Am 17. Dezember erreichte „Papa“ in 
28,4° W-Lg den Aequator. Es waren, um zu demselben von 50° N-Br ab zu 
kommen, 31 Tage erforderlich gewesen, und während dieser Zeit hatte mau
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.