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und nach voraufgegangener kurzer Windstille ein mäfsiger Nordwind, bei dem
der Fortgang nach Süden ein befriedigender wurde. Von 38,5° N-Br ab, wo
ein höchster Luftdruck von 771,8mm beobachtet wurde, hielt der Wind sich
stetig in nordöstlicher BichtuDg, und begann von dieser Breite ab eigentlich
schon das Gebiet des Passats. K Alma* fand in demselben zwischen 28° und
17° N-Br die frischeste Briese uud erreichte am 21. Juli in der Nähe von
10,5° N-Br uud 25° W-Lg dessen äquatoriale Grenze. Der östliche Wind sauk
dort zur ganz flauen Briese herab, auf die unmittelbar ein leichter südlicher,
nach kurzer Zeit westlich laufender Wind folgte. Mau segelte bei demselben,
über B. B.-Bug liegend, nach SO, beobachtete gleichzeitig eine mäfsige Ost
strömung und wendete, nachdem man am 27. Juli nach 16,7® W-Lg in 5,8° N-Br
gekommen war. Süd westwärts segelnd, räumte der Bark dann bald der W T ind,
so dafs am 30. Juli der Aequator in 21,5° W-Lg überschritten werden konnte.
Es waren damals 28 Tage verflossen, seit 50° N-Br verlassen worden war,
und während dieser Zeit hatte man 40° N-Br in 15,8° W-Lg am 8. Juli,
30° N-Br in 19,1° W-Lg am 12. Juli, 20° N-Br in 2b,2° W-Lg am 17. Juli und
10° N-Br in 24,9° W-Lg am 22. Juli geschnitten.
Im Südatlantischen Oeean, wo auf der zwischen 5° und 22,5° Bei
liegenden Strecke recht kräftiger Passat beobachtet wurde, lag die polare
Passatgrenze am 13. August in der Nähe von 29° S-Br und 28° W-Lg. Diese
so ungewöhnlich weit südlich reichende Ausdehnung des Passats war wahr
scheinlich die Folge des in aufsergewöhnlichem Grade auftretenden Gebietes
hohen Luftdruckes, wie solches in diesem Th eile des Oceans nicht häufig der
Fall zu sein pflegt. Ein höchster Luftdruck von 774,5 mm wurde unweit
29° S-Br beobachtet, während auf der zwischen 23° und 31° S-Br befindlichen
Strecke stets ein höherer Stand als 770mm angetroffen wurde. In der Nähe
von 31,5° S-Br drehte der mäfsige Wind von NE durch Nord nach West,
worauf der noch übrige Theil des Weges zum ersten Meridian dann bei fast
stets günstigen Winden zurückgelegt werden konnte. Am 25. August giug
„Alma* in 38,5° S-Br von westlicher in östliche Länge über. Es waren bis
dahin 26 Tage in südlicher Breite zugebracht worden, und während dieser Zeit
hatte man 10° S-Br in 25,5° W-Lg am 4. August, 20° S-Br in 28,9° W-Lg am.
8. August und 30° S-Br in 28,5° W-Lg am 13. August geschnitten.
Das Ablaufen der Länge, bei welchem als südlichster Punkt 42,2° S-Br
in 33° O-Lg berührt wurde, erfolgte bei vorherrschend günstigen Winden. Am
häufigsten kamen dieselben aus westlicher und nördlicher Richtung. Durch
Stürme wurde die Fahrt nicht nennenswerth erschwert. Am 17. September,
23 Tage später als der Meridian von Greenwich überschritten worden war,
befand sich »Alma* in 80° O-Lg und 39,5° S-Br. Beim Verfolgen eines nörd
lichen Kurses wurden mäfsige, in ihrer Richtung ziemlich veränderliche Winde
angetroffen. Unweit 32° S-Br herrschte an einem Tage ganz leichte Mallung
und Stille, auf die bald ein frischer, seine Richtung nach links verändernder
Wind folgte. Obgleich dieser Wind bald in einen SE-Wind überging, so war
damit doch noch nicht der Passat erreicht, sondern es herrschte später an
mehreren Tagen noch wieder ein leichter Westwind. Erst von 21° S-Br in
112,4° O-Lg an beobachtet© man den eigentlichen Passat. Dieser, nur in
geringer Stärke auftretende Wind, führte die Bark am 10. Oktober in Sieht der
Insel Sumbava und am nächsten Tage durch die ri/Ias-Strafse in die Sunda-
See. In dieser Strafse, welche bei leichter südlicher Briese durchsegelt wurde,
wechselten Ebbe und Fluth regelmäfsig mit einander. Der Strom erreichte
dabei eine Stärke bis zu 4 Sm und verursachte, sieh nach verschiedenen Rich
tungen erstreckende, Stromkabbelungen. Bei leichtem SE-Monsun durchsegelte
„Alma“ auch die Sundo-Soe und den südlichen Theil der J/äIa«$«r-Strafse.
Unweit 2,8° S-Br nahm in dieser letzteren der Wind die südwestliche Richtung
an, auch von daher in genügender Stärke wehend, um einen befriedigenden
Fortschritt zu ermöglichen. Die Strömung, welche man hier beobachtete, war
vorherrschendeine südliche. Am 17. November überschritt „Alma“ den Aequator
in 118,8° O-Lg. So wie die Bark nördlich von der MakcmarStnake gelangt
war, lief der Strom mit bedeutender Stärke nach Osten, während östlich von
der Südspitze der Insel Mindanao der Strom stark nach Nord osten versetzte.
Zwischen 3,1° N-Br in 127,5° O-Lg und 6,4° N-Br in 129,7° O-Lg betrug die