Skip to main content

Full text: 10, 1882

53 
als östlich« Länge erreicht, worden war, kreuzte „F. II. Drews“ den Meridian 
von 80° Ost. Auch auf dem Wege zum Passat wurde die Bark von beständig 
aus nordwestlicher Richtuug wehenden Winden begleitet. Sie sanken zur flauen 
Briese herab, als 31° S-Br erreicht worden war, und gingen scliliefslieh am 
17. Oktober in der Nähe von 29,5° S-Br und 103,2° O-Lg in Windstille über. 
Als diese bei einem Luftdruck von 763,8 mm für kurze Zeit angehalten hatte, 
wurde sie durch den SE-Passat verdrängt, dessen Gebiet sich bis nach 
17,5° S-Br in 111,2° O-Lg ausdehntc. Unweit dieses letzteren Punktes drehte 
der schwach gewordene Wind am 23. Oktober durch Süd nach SW, und wurde 
schliefslich der letzte Theil des Weges zu den Sawcia-Iuselu bei leichtem West- 
Monsun zurückgelegt. Am 30. Oktober befand sich „F. II. Drews“ am süd 
lichen Eingänge zur JWuä Strafae. Die Reise von 50° N-Br her hatte damals 
eine Dauer von 97 Tagen. Auf dem letzten Roiseabschnitte war 30° S-Br in 
102,8° O-Lg am 16. Oktober, 20° S-Br in 109° O-Lg am 21. Oktober und 
10° S-Br in 116° O-Lg am 29. Oktober überschritten worden. 
Am 30. Oktober durchsegelte die Bark bei mäfsigem Südwinde die 
JPas-Strufse, in welcher ein nach Süden setzender Strom beobachtet wurde. 
Bei dem in der Sunda-Soe angetroffenen leichten, unbeständigen Ostwind 
wurde Kurs für die AfaÄ-assar-Strafse gesteuert. Man erreichte dieselbe am 
2. November und schritt bei den in derselben auftretenden, der Richtung 
nach zwar meist günstigen, aber sehr flauen Winden in langsamer Fahrt nach 
Norden vor. Die fast stets günstige Strömung versetzte die Bark meistens 
nach NO. Nördlich von 1,5° S-Br hielt sich „F. II. Drews“ in geringer 
Entfernung von der Küste Celebes, bei Land- und Seewiud nach Norden 
arbeitend, und wurde dort am 11. November der Aequator überschritten. 
Gleich nördlich desselben, wo der Wind zunächst meist nordwestliche, später 
östliche Richtung hatte, versetzte die Strömung stark nach ONO, während eines 
Etmals einmal im Betrage von 53 Sm. Dagegen beobachtete man in der Sulu- 
See tägliche, in zwei Tagen zusammen 72 Sm betragende Versetzung nach 
Nord. Als man aber nach 5° N-Br in 124° O-Lg gekommen war, veränderte 
der Strom seine Richtung wieder, und es fanden nun Versetzungen nach SSW 
von 24 bis 46 Sm für den Tag statt. Der leichte Wind kam während dieser 
letzteren Zeit fast nur aus nordöstlicher Richtung. Am 22, November befand 
man sich bei inäfsigem Nordwinde in Sicht der Insel Sangir. Als man östlich 
von derselben gelangt war, beobachtete man eine abermalige Kentenmg der 
Strömung. Der Strom nahm hier östliche Richtung an und versetzte die Bark 
innerhalb der nächsten fünf Tage nicht weniger als 270 Sm. Am 28. November 
war der Schiffsort von „F. 11. Drews“ in 4,7° N-Br und 133° O-Lg. Hier 
herrschte für einen Tag Windstille, auf die endlich der NE-Monsun folgte. 
Derselbe, östlich von Fonnosa aus der Nordrichtung und in der Stärke eines 
vollen Sturmes wehend, erstreckte sein Gebiet bis nach 26,6° N-Br in 
125,8° O-Lg. Hier lief der ganz flau gewordene Wind südöstlich und ging 
für kurze Zeit in Windstille über. Später folgten noch wieder Nord- und 
NE-Wiude, und meiste bei diesen der letzte Theil der Reise zurüekgelegt 
werden. Am 17. Dezember erreichte die Bark den Bestimmungshafen. Die 
Reise hatte von 50° N-Br her eine Dauer von 145 Tagen. Im Stillen Ocean 
hatte man 10° N-Br in 133,1° O-Lg am 2. Dezember und 20° N-Br in 
127,6° O-Lg am 6. Dezember überschritten. 
Von Manila aus trat der „F. 11. Drews“ am 5. März 1881 die Heim 
reise nach Europa an. Die China-See wurde bei mäfsigem, beständigem 
NE-Monsun durchsegelt und dort 10° N-Br in 111,9° O-Lg am 10. März und 
der Aequator in 107,5° O-Lg am 16. März gekreuzt. Am 16, Mürz schnitt in 
106,2° O-Lg auch die auf dev Reise von Hongkong nach New- York begriffene 
Hamburger Bark „Papa“ die Linie, und segelten beide Schiffe später längere 
Zeit in geringer Entfernung von einander. Am 21. März verlicfsen beide 
Schifte die Stt«da-Strafsc, und am 22. März wechselten sie Signale mit einander. 
Im Passat verfolgte der an Schnelligkeit dem „F. II. Drews“ überlegene 
„Papa“ einen etwas südlicheren Kurs als jene Bark, und entfernten sich des 
halb die Schiffe sehr bald von einander. Am 9. April erreichte „F. II, Drews“ 
unweit 22,7° S-Br und 57° W-Lg die polare Passatgronze. Bedeutend ungünstigere 
Verhältnisse als „Papa“ fand „F. H. Drews“ bei der Umsegelung des Kap der
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.