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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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Ann. d. Hydr. etc., 1882, Heft IX. 5 
Seit der Einsteuerung in den Golf von Papua war leichte südliche Ver 
setzung an Stelle der bisherigen nördlichen getreten, welche mit dem Gewinnen 
der Breite mehr und mehr westlich wurde und vielfach Baumstämme, Seetang etc. 
in die Nähe des Schiffes brachte. 
Das Kanonenboot passirte, dem „Recommended Course“ folgend, am 
10. Mai, 6 h 20 m p. m. Bramble Gay in einem Abstande von 3 Sm und steuerte 
etwas nördlicher parallel zum „Recommended Course“ haltend, in den NO-Kanal 
ein, da ein Ankern in Lee von Bramble Gay des auffrischenden Windes, und 
der hier noch immer bedeutenden See wegen nicht rathsam erschien, und 
aufserdem die Black Rocks der eintreteudeu Dunkelheit halber nicht ausgemacht 
werden konnten. 
Bramble Gay 1 * ) konnte nur unter ziemlich ungünstigen Verhältnissen an 
gesteuert werden. Die nur noch wenige Grade über dem Horizont stehende 
Sonne hatte den westnordwestlichen Horizont in einen undurchdringlichen 
Dunstschleier gehüllt, welcher sich erst beim Untergang derselben mehr und 
mehr lichtete, und verdeckte so noch mehr das ohuehin schlecht sichtbare An 
steuerungsobjekt. Auf Bramble Gay selbst konnte späterhin nur eine allem 
Anscheine nach ziemlich zerfallene Hütte wahrgenommen werden. Die Insel 
Damley, welche verhältnifsmäfsig früh in Sicht gekommen war, bot ein Mittel 
zur leichteren Oricntirung dar. 
Die in nachfolgender Tabelle zusammcngestellten Stromverhältnisse, welche 
auf der Reise von Apia nach der Torres Strafte aDgetroffen waren, zeigen deutlich, 
wie verschieden der Strom hier in fast gleichen Jahreszeiten setzt, während 
nach den vorhandenen Stromkarten eine fast konstante Strömung hier vorhan 
den sein sollte. Während S. M. S. „Ariadne“ 3 ) und „Nautilus“ 3 ) die Strömung 
vorherrschend östlich fanden, zeigt die Tabelle auf dieser Reise bis auf kleine 
Differenzen Westströmung auf. 
| Datum 
Breite 
Länge 
Strömung 
Richtung Stärke 
‘ li 
Bemerkungen :j 
l 
April 20 
13° 8,0'S 
174° 16,4' W 
N 60° \V 
Sm 
4.0 
| „ 21 
13° 10,0' „ 
175° 39,0' „ 
N 67° W 
14,0 
„ 22 
12° 40,9' „ 
177° 29,3' „ 
S 66° W 
16,1 
, 24 
13° 1,1' „ 
179° 26,6' , 
S 5°0 
14,7 
In 48 Stunden 
» 25 
12° 48,6' „ 
178° 35.2' O 
N 13° W 
13,0 
„ 26 
12° 53,8' . 
175° 43.0' „ 
N 3°W 
10,9 
, 27 
12° 46,9' „ 
173° 23,7' „ 
N 10° W 
7,3 
. 28 
12° 55,4' . 
171° 38,5' „ 
S 35° W 
4,3 
1 
, 29 
12° 48,8' „ 
170° 14,7' „ 
N 47° W 
9,9 
, 30 
12° 43,8' „ 
168° 32,1' . 
N 75° W 
9,9 
Mai 1 
12° 40,7' . 
167° 28,7' „ 
S 79° W 
11,7 
2 
12° 47,9' „ 
164° 54,4' „ 
N 63" W 
10.9 
3 
13° 10,1' „ 
162° 36,6' . 
N 85° W 
7.0 
In 72 Stunden 
r 6 
14° 0,2' , 
152° 55,7' „ 
N 84° W 
22 2 
1 » 7 
13 c 22,4' „ 
149° 23,1' „ 
N 48° W 
4,3 
„ 8 
12° 1.O' „ 
147° 21,8' , 
S 53° W 
9,1 
9 
9° 54,9' „ 
146 0 13,(V „ 
S 72° W 
20,8 
. 10 
9° 16,4' „ 
144° 18,7' „ 
N 82° W 
1,3 
Der Kommandant giebt für diese Tour den folgenden Rath: 
„Nach den von mir gemachten Erfahrungen scheint es mir empfehlenswert!), 
dafs die Schiffe der kaiserlichen Marine auf dieser Reise in 13° S-Br und 
168° O-Lg sich nicht damit aufhalten, das Einsetzen des Passats abzuwarten, 
sondern alsbald die Maschine in Thätigkeit setzen. Es spricht alles dafür, dafs 
der SE-Passat, welcher um diese Jahreszeit ohnehin noch nicht mit der ihm 
') Vgl. „Ami. il. Hydr. etc.“, 1881, j>ag. 473. 
*) S. „Ann. d. Hydr. etc.“, 1873, pag. 523. 
3) S. ibid. 1881, pag. 474.
	        
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