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der Inseln versetzt zu werden, wurde der Kurs ein Strich nördlicher gewählt,
und erst am nächsten Morgen der allgemeine Kurs wieder eingeschlagen. In
den nächsten Tagen wurden flaue zwischen ESE und ENE drehende Winde
angetroffen, während nach den Maury-Karten frischer Passat zu erwarten stand;
es ist hierbei bemerkenswert!», dafs eine nördliche Drehung des Windes stets ein
Auffrischen desselben zur Folge hatte, hingegen eine südliche immer mit einem
Abflauen desselben verbunden war.
Am 24. April setzte der Passat zwischen Ost und SE umspringend iu
Stärke 4—6 ein, und wurde der Fortgang der Reise durch denselben bis zum
26. April in gleicher Weise begünstigt, ln der Nacht vom 26. zum 27. April
entlud sich in unmittelbarer Nähe des Schiffes ein aus SE heraufgezogenes Ge
witter mit grofser Heftigkoit; während des Gewitters sprang der Wind auf NE
und nahm einen böigen Charakter an. Derselbe wurde im Laufe des Nachmittags
zwar stetiger, blieb jedoch in der Richtung zwischen NE und Ost wechselnd,
frisch wehend; erst gegen Abend desselben Tages drehte er durch Ost süd
liche] - , langsam abflauend. Vom 28. bis 30. April machte das Schiff bei leichtem
zwischen Ost und SE niusetzonden Passat nur mäfsigeu Fortschritt.
Mittags den 80. Apiil ging der Passat auf EzN iu Stärke 2; im Laufe
des Nachmittags wurden Wind und Wetter unbeständig. Der Wind, durch die
Nähe des Landes beeinflufst, sprang zwischen Nord und SE, in der Stärke
zwischen 0 und 3 wechselnd hin und her von Regen begleitet, besonders häufig
der SE. Während der Nacht vom 1. zum 2. Mai wechselten Stille und durch
alle Kompass triche drehende Winde ab; das Wetter blieb regnerisch mit starkem
Wetterle»»chten im SW. Vormittags am 2. Mai kam leichte Briese aus NE auf,
welche Nachmittags bis zur Stärke 4 auffrischte und später, abwechselnd mit.
Stillen, veränderlich, aber von geringer Stärke war. Iu der Nacht und Vor
mittags des 3. Mai herrschten veränderliche, zwischen NNW und SSW durch Ost
umspringende Winde vor. Mittags den 3. Mai drang leichte Briese aus SE iu
Stärke 2, am Nachmittage zur Stärke 4 auffrischend, durch. Das Wetter war
unbeständig, häufig mit Regenböen aus SE iu Stärke 5, selten 6, welche theils
das Schiff trafen, theils vorne resp. hinten vorübergingen. Aufserdem konnte
auf ein Durchkommen des Passates, welcher, wenn auch nicht aufgehalten,
so doch durch das davor liegende Land stark abgelenkt sein mufste, nicht
gerechnet werden.
Iu der Nacht vom 3. zum 4. Mai wurde das Indispensable-Riff in einem
Abstande von 50 Sm umsteuert; im Laufe des Tages (4. Mai) hatte sich eine
hohe Dünung aus SSW eingestellt, welche, je weiter östlich das Schiff kam, desto
südlicher gerichtet und stärker werdend, gefunden wurde.
Am 4. Mai Vormittags drehte der Wind nördlich und flaute ab; bis
zum 5. Mai wechselten Stille und veränderliche Winde ab; die Dünung hatte
hier eine südöstliche Richtung angenommen. Mittags am 5. Mai in 14,2° S-Br
und 156,8° O-Lg, als das Schiff frei von Calédonien gekommen war, setzte
SE-Wind in Stärke 4 ein. Der nunmehr wieder durchgekommene Passat war
in der Nacht vielfach von Böen aus SE in Stärke 8 begleitet; er brachte
jedoch keine Aenderung des Wetters mit sich, dieses blieb vorherrschend
regnerisch.
Am 7. Mai Vormittags, bis zu welchem Tage der Wind in unveränderter
Stärke 6—7 geweht hatte, wurde der Kurs in den P«i»w«-Golf abgesetzt. In
den niederen Breiten flaute der Wind langsam ab, frischte jedoch dos Nachts
wieder auf. Das Wetter, am Tage trübe und unsichtig, klarte nach Untergang
der Sonne auf und verblieb klar und schön bis nahe vor Aufgang der Sonne.
Am 9. Mai, 12—4 h a. m., wurde der auf ESE gegangene Wind plötzlich böig,
die aus SE einsetzenden Böen hatten die Stärke 7 und waren von heftigem
Regen begleitet. Im Laufe des Vormittags wurde der Wind, östlich drehend,
flauer, das Wetter verblieb jedoch regnerisch. Mittags desselben Tages befand
sich das Schiff in 9° 55' S-Br und 146,2° O-Lg ca 29 Sm W'/zS von den
Eastern Fields, sowie 52 Sm von der Küste von Papua entfernt; letztere kam
jedoch des unsichtigen Wettei's wegen nicht in Sicht. Der nunmehr abflauende
Wind wurde unbeständig, wechselte häufig seine Richtung zwischen Ost und SSE
und kennzeichnete so den Einflufs des Landes.