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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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der Inseln versetzt zu werden, wurde der Kurs ein Strich nördlicher gewählt, 
und erst am nächsten Morgen der allgemeine Kurs wieder eingeschlagen. In 
den nächsten Tagen wurden flaue zwischen ESE und ENE drehende Winde 
angetroffen, während nach den Maury-Karten frischer Passat zu erwarten stand; 
es ist hierbei bemerkenswert!», dafs eine nördliche Drehung des Windes stets ein 
Auffrischen desselben zur Folge hatte, hingegen eine südliche immer mit einem 
Abflauen desselben verbunden war. 
Am 24. April setzte der Passat zwischen Ost und SE umspringend iu 
Stärke 4—6 ein, und wurde der Fortgang der Reise durch denselben bis zum 
26. April in gleicher Weise begünstigt, ln der Nacht vom 26. zum 27. April 
entlud sich in unmittelbarer Nähe des Schiffes ein aus SE heraufgezogenes Ge 
witter mit grofser Heftigkoit; während des Gewitters sprang der Wind auf NE 
und nahm einen böigen Charakter an. Derselbe wurde im Laufe des Nachmittags 
zwar stetiger, blieb jedoch in der Richtung zwischen NE und Ost wechselnd, 
frisch wehend; erst gegen Abend desselben Tages drehte er durch Ost süd 
liche] - , langsam abflauend. Vom 28. bis 30. April machte das Schiff bei leichtem 
zwischen Ost und SE niusetzonden Passat nur mäfsigeu Fortschritt. 
Mittags den 80. Apiil ging der Passat auf EzN iu Stärke 2; im Laufe 
des Nachmittags wurden Wind und Wetter unbeständig. Der Wind, durch die 
Nähe des Landes beeinflufst, sprang zwischen Nord und SE, in der Stärke 
zwischen 0 und 3 wechselnd hin und her von Regen begleitet, besonders häufig 
der SE. Während der Nacht vom 1. zum 2. Mai wechselten Stille und durch 
alle Kompass triche drehende Winde ab; das Wetter blieb regnerisch mit starkem 
Wetterle»»chten im SW. Vormittags am 2. Mai kam leichte Briese aus NE auf, 
welche Nachmittags bis zur Stärke 4 auffrischte und später, abwechselnd mit. 
Stillen, veränderlich, aber von geringer Stärke war. Iu der Nacht und Vor 
mittags des 3. Mai herrschten veränderliche, zwischen NNW und SSW durch Ost 
umspringende Winde vor. Mittags den 3. Mai drang leichte Briese aus SE iu 
Stärke 2, am Nachmittage zur Stärke 4 auffrischend, durch. Das Wetter war 
unbeständig, häufig mit Regenböen aus SE iu Stärke 5, selten 6, welche theils 
das Schiff trafen, theils vorne resp. hinten vorübergingen. Aufserdem konnte 
auf ein Durchkommen des Passates, welcher, wenn auch nicht aufgehalten, 
so doch durch das davor liegende Land stark abgelenkt sein mufste, nicht 
gerechnet werden. 
Iu der Nacht vom 3. zum 4. Mai wurde das Indispensable-Riff in einem 
Abstande von 50 Sm umsteuert; im Laufe des Tages (4. Mai) hatte sich eine 
hohe Dünung aus SSW eingestellt, welche, je weiter östlich das Schiff kam, desto 
südlicher gerichtet und stärker werdend, gefunden wurde. 
Am 4. Mai Vormittags drehte der Wind nördlich und flaute ab; bis 
zum 5. Mai wechselten Stille und veränderliche Winde ab; die Dünung hatte 
hier eine südöstliche Richtung angenommen. Mittags am 5. Mai in 14,2° S-Br 
und 156,8° O-Lg, als das Schiff frei von Calédonien gekommen war, setzte 
SE-Wind in Stärke 4 ein. Der nunmehr wieder durchgekommene Passat war 
in der Nacht vielfach von Böen aus SE in Stärke 8 begleitet; er brachte 
jedoch keine Aenderung des Wetters mit sich, dieses blieb vorherrschend 
regnerisch. 
Am 7. Mai Vormittags, bis zu welchem Tage der Wind in unveränderter 
Stärke 6—7 geweht hatte, wurde der Kurs in den P«i»w«-Golf abgesetzt. In 
den niederen Breiten flaute der Wind langsam ab, frischte jedoch dos Nachts 
wieder auf. Das Wetter, am Tage trübe und unsichtig, klarte nach Untergang 
der Sonne auf und verblieb klar und schön bis nahe vor Aufgang der Sonne. 
Am 9. Mai, 12—4 h a. m., wurde der auf ESE gegangene Wind plötzlich böig, 
die aus SE einsetzenden Böen hatten die Stärke 7 und waren von heftigem 
Regen begleitet. Im Laufe des Vormittags wurde der Wind, östlich drehend, 
flauer, das Wetter verblieb jedoch regnerisch. Mittags desselben Tages befand 
sich das Schiff in 9° 55' S-Br und 146,2° O-Lg ca 29 Sm W'/zS von den 
Eastern Fields, sowie 52 Sm von der Küste von Papua entfernt; letztere kam 
jedoch des unsichtigen Wettei's wegen nicht in Sicht. Der nunmehr abflauende 
Wind wurde unbeständig, wechselte häufig seine Richtung zwischen Ost und SSE 
und kennzeichnete so den Einflufs des Landes.
	        
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