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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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Von besonderem oceanographischen Interesse sind dagegen die Be 
stimmungen des epedßsch>n Gewichtes des Meereswassers an den Oberflächen und in 
verschiedenen Tiefen, welche Herr Bouquet de la Grye an den ihm zu diesem 
Behufe übergebenen, während der Expedition des „Travailleur“ im Jahre 1881 
geschöpften Wasserproben au3geführt hat. 5 ) 
Diese Messungen sind: 
! 
Spec. 
Spec. 
Datum 
Ort 
Tiefe 
Gewicht 
Datum 
Ort 
Tiefe 
Gewicht 
red. auf 
red. auf 
! 1881 
N-Br ! O-Lg 
m 
15° C. 
1881 
N-Br 
W-I.g 
m 
15° C. 
Juli 5 
42° 52' 5° 17' 
0 
1,02875 
Juli 26 
35° 33' 
2° 52* 
200 
1,02855 
südlich von AlareeiUe 
600 
1.02926 
400 
1,02894 
1 
1000 
1.02953 
August 7 
39° 33' 
9° 46' 
1500 
1,02795 
i Juli 7 
bei Nizza 
800 
1,02912 
August 17 
44° 49' 
4° 40' 
Oberit. 
1,02718 
1 
600 
1,02955 
mitten im 
Meerbusen von 
500 
1.02T43 
Juli 12 
■tì» 15' 7° 21' 
600 
1,02964 
Hi scann 
1000 
1,02752 
Südlich voli Vìlkifranca 
1200 
1,02948 
1500 
1,02752 
• 
1800 
1,02972 
2000 
1,02756 
1 
2400 
1,02896 
Diese Angaben zeigen zunächst, dafs die Dichtigkeit und damit auch der 
Salzgehalt des Meerwassers vom Atlantischen Ocean aus nach Osten hin bis 
in das Mittelländische Meer hinein zunimmt. So ist das specifische Gewicht an 
der Oberfläche des Meeres mitten im Meerbusen von Biscaya 1,02718 und 
südlich von Marseille 1,02875. Mit der Tiefe nimmt das specifische Gewicht im 
Allgemeinen zu (s. obige Tabelle); für gleiche Tiefen findet eine Verschiedenheit 
in Bezug auf das specifische Gewicht im Atlantischen Ocean und im Mittelländi 
schen Meer statt. So zeigt z. B. die Messung vom 17. August mitten im 
Meerbusen von Biscaya in einer Tiefe von 500 m das specifische Gewicht 
gleich 1,02743, und die vom 5. Juli, gegenüber der /?/<cwe-Mündungen in 600 m 
Tiefe ein solches von 1,02926. 
Die Messungen vom 5. und 12. Juli 1881 zeigen ferner eine Steigerung 
des specifischen Gewichtes in der gleichen Tiefe von 600 m von Westen nach 
Osten von 1,02926 bis 1,02964. Dieser Unterschied in dem Verhalten dos 
specifischen Gewichtes rührt her von der Zunahme der Verdunstung des Meer 
wassers von dem Atlantischen Ocean her, bis in das Mittelländische Meer hinein 
und in diesem selbst, je weiter man nach Osten hin bis nahe an die italienische 
Küste gelangt. 
Zusatz. Gleichzeitig mit dem „Travailleur“ im Sommer 1881 im 
Mittelländischen Meer ist eine von der Königlichen italienischen Marine eben 
falls vorzugsweise für zoologische Zwecke ausgerüstete Expedition auf dem 
Dampfer „ Washington“, Kapt. Magnaghi, unter der wissenschaftlichen Leitung 
des Zoologen Prof. Giglioli, in dem Meerestheil westlich und östlich von Sar 
dinien thätig gewesen. Es liegen uns bis jetzt noch keine detaillirten Angaben 
über die Arbeiten dieser Expedition vor. Verschiedenen Notizen in Zeitschriften 
entnehmen wir vorläufig, dafs die gröfste von „ Washington“ zwischen Sar 
dinien und der Küste gelothete Tiefe 3630 m beträgt, ferner dafs westlich von 
Sardinien in einer Tiefe von 230 m die bis zum Grunde konstante Temperatur 
13° C. beträgt, während diese östlich von Sardinien, im Tyrrhenischen Meer, 
erst von 850 m ab anzutreflen ist, dafs also in diesem Meere die Wärmemenge 
in den oberen Wasserschichten beträchtlich größer ist, als in dem Meere westlich 
von Sardinien. In dem Tyrrhenischen Meer fand der „ Washington“ überdies noch 
Thierlebeu in ca 2840 m Tiefe, und in 3000 m Tiefe in dem Meer westlich von 
Sardinien. 
') S. „Compt. lieud. etc.“, t. 94, No. 15 (1882), pag. 1063—1066.
	        
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