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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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Grenze. Bemerkenswert!» ist die Lothung No. 26 mit 660 m Tiefe, Schlamm- 
grund; sie liegt zwischen Tiefen von 190 m (No. 2?) und 312 m (No. 25), Sand 
grund bezw, zerbrochene Muscheln. Die Lothung No. 26 liegt ungefähr in der 
Richtungslinie der Mündung des Tina-Mayor und der 1495 m-Stelle, Schlamm 
grund, und scheint auf eine frühere Verbindung dieser letzteren mit jener hin- 
zudeuton, welche in der jetzigen geologischen Epoche unterbrochen ist. 
Die aus größeren Tiefen gewonnenen Grundproben zeigen zwei von ein 
ander gesonderte Schlammscbichteu; die untere Schicht ist hart und von grün 
licher Farbe; die obere, die Oberfläche des Meeresgrundes bildende Schicht, 
von 4—5 cm Mächtigkeit, ist weich, fast flüssig und vou ockerfarbigem Ansehen, 
Die aus Steinen, Saud, Kies und zerbrochenen Muscheln bestehenden Grund 
proben stammen von einem nicht über 300—400 m tiefen Meeresboden her und 
hängen mit dem Küstengestade durch harten Grund zusammen. Von dem Kap 
Perms bis nördlich vou der Münduug des Tina • Mayor herrscht schwarzer 
Sand vor. — 
Die zweite Sommerkampagne des „Travailleur“ —in den Monaten Juni, 
Juli und August 1881 — begann am 9. Juni 1881 von Rochefort aus; das Schiff 
durchkreuzte zunächst den Meerbusen von Bücaua, folgte dann der Westküste von 
Spanien und Portugal bis Kap St. Vincent, dampfte sodann durch die Strafse 
von Gibraltar längs der Süd- und Ostküste von Spanien bis Marseille, begab 
sich von da über Villafranca bis nach Corsica —- Ajaccio und Strafse vou 
St. Bonifacio —, und von dort (Juli 16) über Marseille durch die Strafse von 
Gibraltar etc. zurück nach Rochefort, wo die Expedition am 9. August 1881 
beendet wurde. 
Die während dieser Kampagne ausgelührten Lothungen sind in um 
stehender Tabelle II mit Angabe des Ortes und der Beschaffenheit des Meeres 
bodens an den betreffenden Lotbungsstellen wiedergegeben. 
Der Zustand des Wetters hatte es leider nicht gestattet, die Grenzen 
des im Jahre 1880 aufgelüudenen Travailleur - Plateau nach Westen hin fest 
zulegen; doch zeigen die Lothungen No. 39—44, zwischen 7° 45' und 
6° 48' W-Lg, also westlich von diesem Plateau, sehr unregelmäßige Tiefen, 
nämlich variirend zwischen 400 und 1750 m. — In 44° 10' N-Br und 8° 18' W-Lg 
wurde eine Tiefe von 4557 m gelotbet (s. Karte No. 2, in welcher die Lothungs- 
orte von 4557 in und 1400 m verwechselt zu sein scheinen, und No. 37a); einige 
Seemeilen weiter östlich steigt der Boden bis zu 400 m auf und senkt sich 
einige Kabellängen östlich wieder bis zu 1916 m. 
Die gröfste von dem „ Travailleur“ in dem Meerbusen von Biscinja gelothete 
Tiefe — 5100 m -— liegt in 44° 48' N-Br und 4° 40' W-Lg (s. Tabelle II A. 
No. 45), also 1° nördlich und 1° westlich von der im Jahre 1880 gelotheten 
Maximaltieie (s. Tabelle I, No. 20) gehört mithin höchst wahrscheinlich dieser 
selben Depression an. 
Die Route des „Travailleur“, längs den westlichen und südlichen Küsten 
Spaniens und Portugals bis zur Strafse von Gibraltar, kreuzte mehrfach die der 
„Porcupine“ 1870 uud des „Challenger“ 1873. Die auf dieser Route gewonnenen 
Lothungen*) stimmen mit den von jenen beiden Schiffen für benachbarte Orte 
ei halteneu im Allgemeinen überein, so namentlich ia den tieferen Theilen des 
Atlantischen Oeeans an der portugiesischen Küste nördlich und südlich von 
Lissabon, zwischen den Parallelen von 40° und 37° Nord, wo die 2000 m- 
(1000 Fad.-) und 3000 m-Linien sich dem Festlande mehr nähern. 
Die gröfste über 3000 in vom „Travailleur“ gelothete Tiefe ist 3307 m, in 
ca 39° 50' N-Br und 10° O-Lg, also nördlich von Lissabon; in der Nähe dieser 
Stelle hatte der „Challenger“ weiter nach See zu 3612 m (1975 Fad.) uud die 
„Porcupine“ näher dem Lande 2000 m (1095 Fad.) geloihet. 
Südlich von Lissabon, dicht bei dem Parallel vou 38° Nord und in 
ca 9° 45' W-Lg lothete der „Travailleur“ 3165 m (ca 1735 Fad.); au benach 
barten Stellen fand der „Challenger“ Tiefen von 2550—3300 m, die „Porcupine“, 
näher dem Lande, aber nur 1100—1200 m. 
t) Diese sind in der zweiten Karte zu der Abhandlung von A. Milne-Edwsrd» ver 
zeichnet, aber in der Original-Tabelle nicht wiedergegebe».
	        
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