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bei nordöstlichen und nordwestlichen Winden in günstiger Weise; dagegen ver
ursachten stürmische SW-Winde, die unweit 44° S-Br einsetzten, eine mehrere
Tage auhaltende Verzögerung. Der Luftdruck sank hier bis auf 740,4 min.
Auf diese ungünstigen Winde folgten wieder rauine Westwinde, bei denen am
6. November in 62,5° W-Lg der Parallel von 50° Süd und am 9. November
die Strafse von le Maire durchsegelt wurde; 40° S-Br hatte die Bark in 58,4°
W-Lg am 29. Oktober gekreuzt.
Bei der Uinscgelung des Kap Horn wurden mehrere Stürme Überstauden,
doch waren im Allgemeinen die Winde nicht übermäfsig stürmisch. Sehr günstige
Gelegenheit zum Vorrücken nach Westen gewährten die zu wiederholten Malen
beobachteten frischen Süd- und SE-Winde. Am 14. November konnte „Mercur“
in 57,7° S-Br die Länge des Kap Horn überschreiten, und am 23. November
gelangte mau in 79° W-Lg wieder nördlich von 50° S-Br. Derselbe Parallel
war im Atlantischen Ocoan 17 Tage früher verlassen worden.
Auf dem Woge zum Passatgebiet wurden die ersten 10 Grad Breite bei
frischen Westwinden in rascher Fahrt zurückgelegt. Nördlich von 40° N-Br
fand man aber sehr ungünstige Verhältnisse; zwar war die Richtung der Winde
auch dort eine günstige, aber deren Stärke war eine so geringe, dafs trotzdem
der Fortgang des Schiffes oin wenig befriedigender war. Höchst ungünstig war
auch die nördliche Lage der Passatgrenze; mufste doch zwischen 25° und 22°
S-Br an drei Tagen sogar gegen frischen NW-Wind gekreuzt werden. „Mercur*
erreichte das Gebiet dos Passats erst am 11. Dezember in 21,7° S-Br und
90° W-Lg. Der Barometerstand betrug in der Nähe desselben 765,2mm.
Nachdem der Passat einmal durchgekommen war, herrschte or auch frisch und
beständig, die Bark bis zum 22. Dezember zu der in 110,5° W-Lg überschrittenen
Linie führend. Die Strecke zwischen 50° S-Br und Aequator war in 29 Tagen
zurückgelogt worden; und man hatte auf derselben 40° S-Br in 80,4° W-Lg
am 26. November, 30° S-Br in 87° W-Lg am 3. Dezember, 20° S-Br in 90,5°
W-Lg am 12. Dezember und 10° S-Br in 102° W-Lg am 18. Dezember gekreuzt.
In nördlicher Breite fand „Mercur“ den Stillengürtel zwischen 1,8° N-Br
in 111,5° W-Lg und 7,3° N-Br in 114,3° W-Lg. Windstille wurde in dem
selben nur wenig angetroffen, dagegen war veränderliche südöstliche Briese, bei
welcher man denselben in vier Tagen überschritt, in ihm vorherrschend. Der
mäfsig starke NE-Passat dehnte sein Gebiet aus bis nach 26,5° N-Br in 128,8°
W-Lg, doch war derselbe schon südlich von diesem Punkte an mehreren Tagen
gestört. Der Luftdruck erreichte in der Nähe der Passatgrenze ein Maximum
von 770 mm. Der Passat endete, indem der Wind nach SE und später durch
Süd nach SW lief, und westlicher Wind führte die Bark dann bis zum 17. Januar
1881 in den Hafen von San Francisco. Man hatte die Reise von Montevideo
ab in 83 Tagen vollendet. In nördlicher Breite waren 26 derselben zugebraeht
worden, und hatte man dort 10° N-Br in 115,3° W-Lg am 30. Dezember,
20° N-Br in 122,6° W-Lg am 4. Januar und 30° N-Br in 129,3° W-Lg am
11. Januar geschnitten.
Am 17. Februar trat „Mercur“ von San Francisco aus die Heimreise nach
dein Kanal an. Der frische Westwind, bei welchem dieses geschah, lief, als
man die offene See erreicht hatte, raumer und ging später ohne vorherige
Störung in den Passat über. Unweit 32,7° N-Br in 124° W-Lg nahm am
20. Februar der Wind nordöstliche Richtung an. Der Luftdruck betrug dort
773,0 mm. Der Passat, welcher zwischen 24° und 14° N-Br seine gröfsto Stärke
entwickelte, erstreckte sich bis nach 2,5° N-Br in 114° W-Lg. Unweit dieses
Punktes lief der Wind südöstlich, nahm mehr und mehr au Stärke ab, uud
schliefslich herrschte nur noch leichte Mallung und Windstille. Bei diesen
letzteren Verhältnissen überschritt „Mercur“ am 10. März den Aequator in
118° W-Lg. Es waren bis dahin 21 Tage auf See zugebracht und während
dieser Zeit 30° N-Br iu 124,8° W-Lg am 21. Februar, 20° N-Br in 121,3° W-Lg
am 26. Februar und 10° N-Br in 115,5° W-Lg am 3. März geschnitten worden.
Südlich von der Linie mufste „Mercur“ noch drei Tage in Stille ver
bringen, bevor es gelang, iu 1° S-Br den SE-Passat wieder anzutreffen. Der
selbe wehte später iu nur geringer Stärke und endete, als man am 27. März
nach 26° S-Br in 122,5° W-Lg gekommen war. Bei auf 768,5 mm gestiegenem
Luftdrücke lief dort der ganz (lau gewordene Wind nordöstlich, um sich für
Ann. d. Hj4r*i 1№, Heft I (Januar). 7