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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

Vom 13. bis zum 16. war das Wetter durchweg ruhig bei ziemlich hohem 
Luftdruck. Darauf folgte als die am meisten stürmische die Epoche 
3. Vom 16. bis zum 23. April. Der Wind erfuhr grofse Riehtungs- 
änderungen, kam aber meistens aus dem westlichen Halbkreise. Die Zone zwischen 
40° und 50° N-Br wurde in dieser Epoche in ihrer ganzen Längenausdehnung 
von stürmischem Wetter betroffen. Am 16. und 17. traten südlich von der 
Neufundland-Bank rasch vorüberziehende, aber sehr tiefe Depressionen mit 
orkanartig verlaufenden Stürmen auf. Vom 20. an befand sich das Sturmfeld 
hauptsächlich auf dem Meerestheil östlich von 30° W-Lg. Hier wehte os vor 
nehmlich aus der NW-Richtung, am 22. ebenfalls orkanartig. 
Während dieser Epoche wurde beobachtet: Am 16. in 40° N-Br und 
54° W-Lg rasch vorübergehender Orkan aus SE durch SW nach NW; um 
Mittag ESE 5, Barometer 753,1mm; um 2 h p. m. SSE 9, Barometer 745,4 mm; 
um 4 h p. m. SW 11, Barometer 737,7 mm; um 5 b p. m. W12, Barometer 735,2 mm; 
um 8 1 ' p. in. NW7, Barometer 747,0 mm. In der Nacht vom 16. zum 17. April 
in 41° N-Br uud 48° W-Lg von SSE9 durch SW 11 nach WNW11 und NW9; 
um Mitternacht wehte voller Orkan bei einem niedrigsten Luftdruck von 727,3 mm. 
Das Barometer fiel in acht Stunden 23 und stieg in den folgenden acht Stunden 
19 mm. Am 17. in 45° N-Br und 43° W-Lg von SSW 7 nach N10, dicke 
Luft, schwere Regenböen, wilde See; Barometer um l h p. m. 723,3 mm. 
In der Nacht vom 17. zum 18. in 46° N-Br und 37° W-Lg von SSE 8 
nach W10, heftige Böen; Barometer 733 mm. Am 18. in 41° N-Br und 
53° W-Lg WNW 9, Schnee-, Hagel- und Regenböcu, Wetterleuchten. In 47° N-Br 
und 33° W-Lg WSW 10, orkanartige Böen. In 48° N-Br und 25° W-Lg 
SSW 10 nach W 8, wilde See. Am 19. in 40° N-Br und 48° W-Lg, W10—11, 
furchtbare Böen mit starkem Regen. In 43° N-Br und 39° W-Lg WSW 10, 
•während der Nacht Blitzen ringsum, ln 48° N-Br und 29° W-Lg von SSW 8 
nach W 10, furchtbare See. ln 49° N-Br und 24° W-Lg SSW 9, Regen, Blitzen. 
Am 20. in 48° N-ßr und 28° W-Lg WSW 9, starkes Wetterleuchten. Am 21. in 
47° N-Br und 20° W-Lg NW 9. Am 22. in 49° N-Br und 14° W-Lg NNW 10-11. 
Am 23. in 43° N-Br und 42° W-Lg von SSW 8 nach WSW 10. 
4. Vom 27. bis zum 30. April. In dieser Epoche wehte es vor dem 
Kanal aus SW bis NW, vornehmlich aus der letzteren Richtung. 
Auf dem westlichen Theile und auf der Mitte des Oceans wurden nach 
dem 23. April keine stürmische Winde und niedrige Barometerstände mehr 
beobachtet.“ 
Nachdem das Vorstehende in Druck gegeben, gingen der Seewarte noch 
die folgenden Journal-Mittheilungen zu, welche zeigen, dafs die bemerkenswerthe 
Nordlichterscheinung der Nacht vom 16. zum 17. April bis in ungewöhnlich 
niedrige Breiten sichtbar war. 
D. »Carl Woernuinn“, Kapt. C. Kupfer, in 37° N-Br und 21° W-Lg: 
„Während der Nacht vom 16. zum 17. April holles Nordlicht, dessen Strahlen 
bäume am Firmament sich bis zu einer Höhe von 60° über den Horizont er- 
streckten** 
5. „Hugo“, Kapt. G. Bruno, in 25° N-Br und 42° W-Lg: „Am 17. April 
um 4 h a. m. schwacher, nordlichtähnlicher Schein am nördlichen Himmel“. 
Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats Mai 1882 
in Nordamerika und Centraleuropa. 
(Mittheihmg von der Deutschen Seewarte,) 
Nach der „Montldy Weather Review“ des „Signal Office“ in Washington 
und der von der Deutschen Seewarte herausgegebenen Uebersicht der Witterung 
stellen wir im Folgenden die Hauptzüge im Witterungs-Charakter des Monats 
Mai 1882 in N 'ordamerika und Central europa einander gegenüber.
	        
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