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Vom 16. zum 17. April.
D. „Salier“, Kapt. C. Wiegand, in 41° N-Br und 68° W*Lg: „Von
8 h 30’ n bis zum Morgen prachtvolles Nordlicht“.
S. „CarolineKapt. A. Mückel, in 40° N-Br und 64° W-Lg: „Helles
Nordlicht“.
D. „Albinqia“, Kapt. C. E. Walter, in 41° N-Br und 64° W-Lg:
„Während der Nacht bis Tagwerdon sehr starkes Nordlicht und Blitzen im
Süden und Südwesten. Die Nacht war wie bei Vollmond erleuchtet“.
I). „Rhein“, Kapt. H. A. F. Neynaber, in 40° N-Br und 64° W Lg:
Am Abend und während der ganzen Nacht starkes Nordlicht“.
D. „Geliert“, Kapt. W. Kühlewein, in41° N-Br und 63° W-Lg: „Gegen
Abend klares Wetter. Sehr starkes Nordlicht mit rothen, vertikalen Streifen“.
D. „Hermann“, Kapt. H. Baur, in 40° N-Br und 63° W-Lg: „Von
Abends 8 h bis zum Morgen hatten wir ein helles Nordlicht“.
D. „Ohio“, Kapt. G. Meyer, in 38° N-Br und 60° W-Lg: „Von
10 h p. in. bis 4 h a. in. sehr starkes, scharf begrenztes Nordlicht, dessen Strahlen
sich weit über das Zenith hinaus erstreckten; aufserdem Blitzen im Osten“.
D. „Lessing“, in 40° N-Br nnd 52° W-Lg: »Von Mitternacht bis
4 h a. m. sahen Nordlicht“.
I). „Oder“, Kapt. C. Undütsch, in 46° N-Br und 40° W-Lg: „Nordlicht“.
S. „Cleopatra“, Kapt. II. D. Cordes, in 45° N-Br und 36° W-Lg: „Um
ll h 30™ p. m. war ein Nordlicht sichtbar, erstrahlend von NW bis NNO
(magnetisch)“.
D. „Köln“, Kapt. G. II. Meier, in 48° N-Br und 34° W-Lg: „Während
der Nacht prachtvolles Nordlicht. Am prächtigsten war es von l h bis l h 30 m a. m.,
wo es recht im Zcnith war. Es ging von einem dunklen Kreise aus, welcher
das Licht strahlenförmig aussandto. Nur zwischen den Richtungen SO und SW
blieb der Himmel dunkel. Zunächst dem Kreise war das Licht purpurroth“.
D. „Leipzig“, Kapt. F. Pfeiffer, in 48° N-Br und 23° W-Lg: „Von
l u 45'" a. m. an sehr starkes Nordlicht“.
Vom 18. zum 19. April.
S. „Savannah“, Kapt. Tebolmann, in 45° N-Br und 32° W-Lg: „Nord
licht von 8 h p. m. bis Mitternacht“.
Vom 19. zum 20. April.
D. „Albingia“, Kapt. C. E. Walter, in 41° N-Br und 47° W-Lg: „Von
2 h bis 5 b a. in. Nordlicht“.
D. „Nürnberg“, Kapt. A. Jäger, in 48° N-Br und 30° W-Lg: „Seit
2” a. m. zeigte sich ein heller Schein am nördlichen Himmel, der sich um 3 h
zum prachtvoll louchtenden Nordlicht ausbildete. Dasselbe hielt bis 4 h an,
worauf cs in der Morgendämmerung erstarb“.
S. „Savannah“, in 46° N-Br und 27° W-Lg: „Nordlicht zwischen
Mitternacht und 4 h a. m.“.
Vom 20. zum 21. April.
D. „Suevia“, Kapt. N. C. Franzen, in 47° N-Br und 32° W-Lg: „Von
12 h bis 4 h a. m. schwaches Nordlicht“.
Zur Kennzeichnung des Wetters, welches zur Zeit der Nordlicht
erscheinungen auf dem Nordatlantischen Ocean herrschte, möge hier noch ein
kurzer Auszug aus den von der Seewarte veröffentlichten Mittheilungen eine
Stelle finden.
„Die stürmischen Epochen des April 1882 auf der Mittelzone des Nord
atlantischen Oceans (zwischen 30° und 50° N-Br) waren die folgenden:
1. Vom 2. bis zum 4. April. Der Wind lief von SSW nach Nord um
und wehte am 3. orkanartig mit Gewitter. Das Sturrafeld befand sich auf der
Nmfundland-]}&nk und in deren Umgebung; ostwärts erstreckte es sich nicht
über 40° W-Lg hinaus.
2. Vom 7. bis zura 11. April. Es wehte anhaltend stürmisch aus öst
licher Richtung. Am 9. und 10. trat bei sehr tiefem Barometerstände (in
45° N-Br und 44° W-Lg erreichte das Minimum 726,8 mm) oin Umlaufen des
Windes nach West ein, von woher es orkanartig wehte. Das stürmische Wetter
herrschte vornehmlich auf der Mitte des Oceans, doch verschiedentlich auch im
Westen bis nach etwa 60° W-Lg.