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Es ist beabsichtigt, sowohl Bojen für die Achterketten der Schiffe aus-,
als eineu Schieueuweg nach dem luuern anzulegen.
Oliva besteht bis jetzt nur aus den Hütten der Arbeiter, den Holzhäusern
der Hafen- und Zollbeamten, sowie ans denen des Chefs des Salpeteretablissements
(gegenwärtig Kitling & Quait Fastlen, ein Theilhaber ist ein Deutscher) mit
seinem Schreiber und dem Krämer, der die Bedürfnisse der Arbeiter verkauft.
Die Umgegend ist ohne alles Ackerland, nur Stein; das Wasser wird
aus gegrabenen Brunnen geschöpft, es ist schlecht, weil stark salpeterhaltig;
für den Schiffsbedarf kann man wohl Wasser erhalten; da es aber viele
Umstände macht, so mufs man in Valparaiso alle Behälter füllen. — Von
irischem Proviant war nur Rindfleisch käuflich, 1 Pfd. = 25 Cts.
Der Import bestand nur aus Lebensbedürfnissen der Einwohner.
Nordlichterscheinungen auf dem Nordatlantischen Ocean während
der Zeit vom 13. bis 21. April 1882. -
(Mittheilung von der Deutschen Seewarle.)
Den bei der Seewarte eingegangeneu Schiffsjournalen zufolge war die
Zeit vom 13. bis zum 21. April dieses Jahres eine Epoche ungemein häufiger
und heller Novdlichterscheiuuugen auf dem Nordatlantischen Ocean. Mit Aus
nahme der Nacht vom 17. zum 18. wurden sie während der genannten Zeit in
jeder Nacht und mehrmals gleichzeitig auf weit von einander entfernten Po
sitionen, auf einem Striche, der sich längs des Weges von don Vereinigten
Staaten nach dom Kanal, von etwa 40° N-Br und 70° W-Lg nach 50° N-Br
und 20° W-Lg erstreckte, beobachtet. Am stärksten ausgeprägt und in
weitester Ausdehnung sichtbar war die Erscheinung in der Nacht vom 16. zum
17. April.
Einer Mittheilung zufolge, welche im Juniheft der „Zeitschrift der Ooster-
reichischen Gesellschaft für Meteorologie“ veröffentlicht ist,') fanden um dieselbe
Zeit, als die Nordlichter auf dem Ocean beobachtet wurden, in Wien und an
anderen Orten ungewöhnlich grofse magnetische Störungen statt. Zu gleicher
Zeit erschienen in Neu-Seeland ungewöhnlich helle Südlichter.*) Bei dem ver
mehrten Interesse, welches die Berichte aus don Schiffsjournalen hierdurch ge
winnen, erscheint es augezeigt, dieselben hier ausführlich folgen zu lassen. Die
Berichte sind nach dem Datum und der geographischen Länge der Beobachtungs
orte, von West nach Ost gerechnet, geordnet worden. Die Zeitangaben sind
nach Lokalzeit.
In der Nacht vom 13. zum 14. April.
D. „Donau“, Kapt. R. Ringk, in 41° N-Br und 65° W-Lg: „Nachts
sternklar und helles Nordlicht“.
D. „Süesta“, Kapt. A. AIbers, in 41° N-Br und 64° W-Lg: „Von
Mitternacht bis 4 h a. m. prachtvolles Nordlicht“.
S. „Antoinette“, Kapt. H. Maats, in 48° N-Br und 23° W-Lg: „Vou
8 h p. m. bis Mitternacht sehr klare, sichtige Luft; starkes Nordlicht. Nach
Mitternacht bezogen“.
Vom 14. zum 15. April.
D. „Le*sing“, Kapt. B. Vofs, in 40° N-Br und 65° W-Lg: „Von
10 h p. m. bis 4 h a. m. sahen Nordlicht“.
Vom 15. zum 16. April.
D. „Allemannia“, Kapt. J. Mefstorff, in 42° N-Br und 45° W-Lg:
„Von ll h p. m. bis Mitternacht stark leuchteudes Nordlicht“.
•) Siehe diese Zeitschrift, XVII. Baad, S. 240 »Magnetische Störung in Wien am 17. April
1882, nach den Aufzeichnungen des Magnetographen*.
„S. Svmons Mcteorol. Magazine“, Juni 1882, und die »Zeitschrift der Oesterr. Gesellsch.
für Meteorologie“, Juli 1882.