Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

509 
8* 
Juili 17. Morgens dicko Luft und Regen. Wind südwestlich, mäfsig. 
Mittags in 7° 15' N-Br und 94° 56' O-Lg. Uui 7 Uhl* Abends klarte die Luft 
etwas ab; um 9 Uhr ganz klarer Himmel. Während der ganzen Nacht mäfsige 
Briese aus SW mit Böen. 
Juni 18. Um 10 Uhr Morgens sprang der Wind mit einer Böe nach 
WNW, wendeteu südwärts. Mittags in 8° 16' N-Br uud 93° 44' O-Lg. Nach 
mittags leichter südwestlicher Wind, wendeten nordwärts. Um 7 Uhr Abends 
bildete sich im NW eine dunkele Böe, welche sehr droheud aussah. Zogen die 
leichten Segel ein. Je höher der dunkele Bogen jedoch stieg, desto dünner 
wurden die Wolkenmassen, bis sie sich ganz auflösten, so dafs wir uur für die 
Dauer einer Stunde einen leichten NW-Wind hatten, worauf bis 10 Uhr Wind 
stille eintrat. Bekamen dann einen leichten südlichen Wind. Nachts Wiudstille 
und Mallung. 
Juni 19. Um 4 Uhr Morgens bekamen leichte Briese aus SSE. Setzten 
unseren Kurs für den Kanal zwischen Tillangchong und Camorta, um dann zwischen 
Camorta und Teressa durchzusegeln. Mittags in 8° 19' N-Br und 93° 34' O-Lg. 
Da der Wind südwestlicher lief, konnten wir die Südspitze von Teressa nicht 
anholen, steuerten daher für den Kanal zwischen Teressa und Choviry. Kreuzten 
mit kurzen Gängen hindurch und peilten Abends 8 Uhr die hohe SO-Spitze von 
Chowry Nord 5 Sm eutfernt. 
Es waren jetzt 20 Tage, seit wir Singapore verlassen hatten. Meine 
Hoffnung, in der Bai endlich einen frischen Monsun anzutreffen, ging jedoch 
nicht in Erfüllung. Wir behielten als Regel einen leichten Wind, der zwischen 
SzW und West spielte; dabei unausgesetzt Böen. Bei der hohen westlichen und 
südlichen Dünung, dom leichten Winde uud der Strömung nach Norden förderten 
wir unsere Reise nur wenig. Bei jeder Aendcrung des Windes, welche ein 
Segeln über dem anderen Bug vortlioilliafter machte, wurde gewendet, und die 
sich immer wiederholenden Böen wurden voll ausgenutzt, so dafs das Schiff oft 
unter schwerem Segeldruck durch die Sec geprefst wurde. Sehr oft lösten 
sich Anfangs sehr drohend aussehende Böen in Nichts auf. 
Nachfolgend gebe ich den Schiffsort für jeden Mittag und den General- 
Kurs und die Distanz für jeden Tag. 
Wind. 
Juni 20 8° 35'N-Br 
u. 
92° 51' 
O-Lg, Geu. Kur 
s N 69° W — 
46 Sm südwestlich. 
218° 26' „ 
ft 
92° 17' 
ft 
n 
Ti 
S 75° W — 
35 
„ südlich. 
22 7° 46' w 
ft 
92° 48' 
ft 
» 
n 
S 38° O - 
51 
„ südwestlich. 
23 7° 46' „ 
ft 
92° 31' 
r.) 
ft 
n 
West — 
17 
ft ft 
248° 5' „ 
ft 
91° 28' 
V) 
Ti 
Ti 
N 73° W — 
65 
„ Strom NO 46 Sm. 
25 7° 53' „ 
ft 
90° 28' 
Ti 
Ti 
n 
S 79° W T — 
62 
„ südwestlich böig. 
26 6° 6' „ 
a 
91° 10' 
Y) 
Ti 
Yi 
S 21° O — 
117 
» » » 
27 4° 46' „ 
» 
91° 46' 
ft 
Yi 
» 
S 24° O - 
88 
» westlich „ 
28 3° 37' „ 
» 
92° 16' 
ft 
Ti 
ft 
S 24° O — 
75 
„ südwestlich „ 
29 2° 6' „ 
» 
92° 10' 
Ti 
Ti 
Ti 
S 4° W — 
92 
1 
„ nordwestlich,der 
erste Tag ohne Böen. 
30 0° 23' * 
ft 
91° 32' 
ft 
Ti 
ft 
S 20° W — 
110 Sm Westnordwest!. 
Juli 1 1° 35' S-Br 
ft 
91° 1' 
Ti 
Ti 
ft 
S 15° W — 
122 
„ westlich. 
2 2° 38' „ 
V 
91° 0' 
Ti 
Ti 
V) 
Süd — 
63 
„ nordwestlich. 
3 3° 52' „ 
ft 
90° 52' 
Yi 
Ti 
Ti 
S 6" W — 
75 
„ westnordwestlieh. 
44° 54' „ 
ft 
90° 50' 
a 
ft 
» 
Süd — 
62 
„ westlich,sehrflau. 
5 5° 8' „ 
y> 
90° 39' 
Ti 
n 
ft 
S 39° W — 
11 
„ Mallung und 
Windstille. 
6 5° 6' „ 
ft 
90° 32' 
ft 
n 
Ti 
N 75° W — 
8 
„ desgl. 
7 5° 34' „ 
55 
89° 45' 
Y,) 
Ti 
ft 
S 59° W - 
55 
„ nördlich u. südL 
8 6° 38' „ 
» 
88° 00' 
Ti 
ft 
ft 
S 59° W — 
123 
„ südsüdöstlich. 
9 7° 12' „ 
ft 
86° 49' 
Ti 
Y) 
51 
S 64° W — 
79 
„ südlich. 
10 8° 3' „ 
ft 
84° 52' 
Ti 
Ti 
ft 
S 71° W — 
124 
„ SSO mäfsig. 
Am 9. Juli erhielten wir den SE-Passat. Hatten damals 40 Tage Reise 
von Singapore. Am 13. August, nach einer Reise von 75 Tagen, standen wir 
heim Kap der guten Hoffnung. 
Nach den Erfahrungen dieser zwei einzelnen Reisen läfst sich natürlich 
die Frage, auf welchem Wege man den Indischen Ocean zur Zeit des SW-Monsuns
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.