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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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uns. Es wehte jedoch nicht schwerer als mit Stärke 8. Nach einer halben 
Stunde lief der Wind mit Regen durch NW und Nord nach NE, dann klarte 
es auf. Wir behielten den ganzen Tag eine leichte, zu Zeiten jedoch ganz flaue, 
nordöstliche und östliche Briese. Mittags standen in 1° 54' N-Br und 102° 
23' O-Lg. Abends sahen das Feuer von Malacca. Während der Nacht leichte 
nordöstliche Briese und Windstille. 
Juni 3. Morgens 4 Uhr etwas mehr Wind; das Schiff segelte 3 Kn. 
Gegen 11 Uhr Vormittags trat totale Windstille ein. Mittags in 2° 21' N-Br 
und 101° 48'O-Lg. Nachmittags leichter Zug aus WSW, welcher gegen Abend 
westlicher lief. Um Mitternacht leichter Wind von NW, Fanden mit dem Loth, 
dafs das Schiff südwärts trieb, ankerten daher in 37 m (20 Fad.). 
Juni 4. Um 6 Uhr Morgens peilten Point Rachada OSO und South 
Rummock NN0 7 /s0. Da es Stauwassor wurde, gingen unter Segel. Wind 
nördlich, leicht, bei klarem Himmel. Mittags in 2° 31'N-Br und 101° 33'O-Lg. 
Nachmittags hatten eine lebhafte Briese aus NW und WNW, konnten aber 
wegen starken Gegenstromes nicht aufarbeiteu. Um 7 Uhr Abends begann der 
Strom zu stauen, kreuzten mit kurzen Gängen. Um Mitternacht peilten Parcelar 
Hill Nord etwa 12 Sm entfernt. Obgleich wir keinen Mondschein hatten, konnte 
man den Berg doch gut sehen. 
Juni 5. Um 1 Uhr Morgens sprang der W r ind um nach NzE; mäfsige 
Briese. Bei Tagesanbruch peilten Parcelar Hill NO und Pulo Callarn NzW*/4W, 
hatten den Strom mit bis Mittag, zu welcher Zeit Windstille eintrat, ankerten in 
42m (23 Fad.). Das Leuchtschiff auf der One fathom bank peilte Nord etwa 5 Sm 
entfernt. Der Strom lief 2 Sm pro Stunde nach SE. Mittags in 2° 47' N-Br 
und 101° V 0-Lg. Um (5 Uhr Abends Stauwasser, gingen unter Segel mit leichtem 
WNW-Wind. Hatten gewöhnlich während der Nacht mehr Wind und weniger 
Windstillen als am Tage. 
Juni 6. Um 1 Uhr Morgens fanden nach Peilungen vom Leuchtschiff, 
dafs wir zurücktrieben, ankerten daher in 38m (21 Fad.) mit dom Leuchtschiff in 
OSO. Um 5 Uhr Morgens Stauwasser; gingen unter Segel und kreuzten mit 
einem leichten bis mäfsigen WNW-Winde bis Mittag, mufsten dann aber wegen 
Gegenstromes ankern in 25 Faden. Der nördliche Felsen der Arroas peilte 
SW etwa 3 Sm entfernt. Loggten 2 Sm Strom in der Stunde nach SSO. Um 
5 Uhr Nachmittags Stauwasser; gingen unter Segel mit leichtem NNW-Winde. 
Klare Luft, im Osten jedoch dunstig. Da das Schiff 3 bis 4 Sm lief, kreuzten 
wir die ganze Nacht durch, fanden aber mit Tagesanbruch nach Peilungen von 
den Arroas, dafs wir zurückgetrieben waren. 
Juni 7. Bis 10 Uhr Morgens kreuzten wir gegen einen mäfsigen nord 
westlichen Wind. Im Westen klare Luft, im Osten jedoch trübe und wolkig. 
Der Wind sprang um nach NE, es war aber nur leichter Zug. Sahen mehrere 
Wasserhosen in verschiedenen Richtungeu. Mittags in 3° 18' N-Br und 100° 
37' O-Lg. Nachmittags trat Windstille ein. Wir bemerkten, dafs der Strom nach 
Süden setzte, konnten aber leider wegen einer erheblichen nördlichen Dünung 
und einer Wassertiefe von 73m (40 Fad.) nicht ankern. Um 6 Uhr Nachmittags 
kam eine leichte Briese aus NNE durch. Im Westen war die Luft ziemlich 
klar, jedoch rund herum im Osten trübe; auch blitzte es oft. Gegen 8 Uhr 
war der ganze Himmel bezogen und nahm ein drohendes Aussehen an. Während 
der ganzen Zeit ein leichter Wind von NNE. Um 11 Uhr Abends war es im 
SW nicht mehr Wetterleuchten, sondern kräftige züngelndo Blitzstrahlen fuhren 
nieder. Zogen alle leichten Segel ein. Gegen Mitternacht dunkeles Gewölk im 
SW, welches in Form eines blauschwarzen Bogens aufstieg. Refften die Mars 
segel und legten das Schiff über St.-B., damit beim Einfallen der Böe die Segel 
nicht back kämen. Das Barometer war nur wenig gefallen. 
Juni 8. Von der Zeit, als die schweren Wolkenmassen sieh zu einem 
Bogen formten, bis zur Zeit als die Böe das Schiff erreichte, verflofs kaum eine 
halbe Stunde. Einige Minuten bevor der Wind uns erreichte, hatten wir einen 
wunderbaren Wohlgeruch. Der Wind traf uns mit der Stärke 8 bis 9 mit 
heftigem Regen, wehte so während einer halben Stunde und nahm daun bis 6 
ab, mit welcher Stärke er bis 3 Uhr Morgens anhielt. Während der ganzen 
Zeit blitzte und wetterleuchtete es überall, am stärksten jedoch im NW und 
SO. Bewölkte, dunkele Luft. Um 4 Uhr Morgens sprang der Wind um nach 
An» <1 flydr. etc., 1882, Heft Vllt g
	        
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