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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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2 Sm in der Stunde erreicht hatte. Gewannen nur sehr wenig, da oft Windstille 
ciutrat. Gegen Abend lief der Wind westlich bei dicker trüber Luft. Ankerten 
nicht, da wir merkten, dafs wir trotz Gegenstrom vorwärts kamen. Steuerten 
nach Lothungen. Um 10 Uhr Abends passirten Third Point etwa 2 Sm entfernt. 
Allg. 21. Mit Tagesanbruch peilten Second Point Süd nud Parmasang 
Hill OSO. Der Wind lief südöstlich; kreuzten nach Peilungen und Lotliungen 
bis 5 Uhr Nachmittags. Zu dieser Zeit wurde der Gegenstrom so stark, dafs 
wir zurüektrieben, ankerten daher. Second Point peilte NNW, Point Lalary 
OzN. Loggten 2V» Sm Strom nach Nord. 
Aug. 22. Gegen 5 Uhr Morgens nahm der Strom ab, gingen unter Segel; 
Wind südlich, leicht. Kreuzten bis 5 Uhr Nachmittags, mufsten dann wegen 
zu starken Gegenstromes in 20m (11 Fad.) ankern. Point Lalary peilte NN07*0 
und First Fähe Point S0z0V*0. Während der Nacht lief der Strom Nord 
3 Sm in der Stunde. 
Aug. 23. Warteten bei Tagesanbruch vergeblich auf eine Abnahme des 
Stromes. Derselbe lief noch den ganzen Tag und die folgende Nacht ununter 
brochen nach Nord; die geringste Stärke war 2 Sin in der Stunde. 
Aug. 24. Auch mit Sonnenaufgang an diesem Tage hörte der nördliche 
Strom noch nicht auf; da jedoch eine leichte Briese aus SSW aufsprang, gingen 
wir unter Segel und steuerten so nahe als möglich unter der Sumatra-Küste 
ostwärts. Gegen 11 Uhr Vormittags trat leider Windstille mit Mallung und 
Gewitter ein, wobei das Schiff anfing zurück zu treiben; ankerten deshalb in 
20m (11 Fad.) Peilten First Fähe Point OSO, Point Lalary NN07*0. Um 1 Uhr 
Nachmittags kam eine leichte nördliche Briese durch, gingen unter Segel und 
versuchten, um First False Point herum zu kommen, was aber nicht gelingen 
wollte, da der Gegenstrom zu stark war. Mufsten wieder ankern. Um 4 Uhr 
Nachmittags trat wider Erwarten Stauwasser ein, gingen unter Segel und 
kreuzten mit einem mäfsigeu SE-Winde nach Peilungen und Loth bis 7 Uhr 
Abends. Dicke trübe Luft, ankerten nach unserer Schätzung in der Nähe von 
First Point in 22 m (12 Fad.). Während der Nacht lief der Strom NWzW 3 Sm 
in der Stunde. 
Aug. 25. Mit Tagesanbruch peilten First Point WSW etwa 3 Sm. entfernt, 
der Gegenstrom lief noch 3 Sm in der Stunde. Nachmittags 4 Ubr trat wieder 
Stauwasser ein. Bei frischem SE-Winde gingen unter Segel und kreuzten in 
den Lucipara-Kanal hinein. Kreuzten zwischen den Tiefen von 13 und 20 m 
(7—11 Fad.). Fanden sehr regeltnäfsig von 13—167» m Mud, von 17—20 m 
Sand. Wegen starken Gegenstromes ankerten um 77» Uhr Abends in 18 m 
(10 Fad.) Tiefe auf Sandgrund. 
Aug. 26. Morgens 5 Uhr bekamen ein Gewitter mit nördlichem Wind. 
Die Luft war sehr trübe, so dafs kein Land zu sehen war; wir mufsten aber 
doch die Gelegenheit ausuulzen, um durch den engen und flachen Kanal zu 
kommen. Die Luft sah sehr drohend aus; gingen mit der Fock und gerefften 
Marssegeln unter Segel. Steuerten naeli der Sumatra - Küste, bis wir 11—12 m 
(6—67» Fad.) Mud fanden, und segelten auf dieser Tiefe südwärts. Dicke Luft; 
kein Laud zu sehen. Als nach meiner Schätzung wir uns der trockenen Sandbank 
näherten, lief« ich das Schiff bis auf 8—9 tu (47»—5 Fad.) der Samatr«-Küste 
zu stehen, das Loth fortwährend im Gange haltend. Der Wind hielt sich noch 
nördlich, wehte jedoch stofsweise. Wegen starken Gegenstromes rnufste der 
Mann am Ruder sehr aufmerksam sein, um zu starkes Gieren zu vermeiden. 
Erblickten um 77» Uhr Morgens die Tonne, welche auf der flachen Bank liegt. 
Da Windstille eintrat und ein starker Gegenstrom lief, mufsten wir ankern. 
Die Tonne peilte OSO 1 Sm entfernt. Um 8 Uhr Morgens sprang eine leichto 
Briese aus Ost auf. Da wir damit Kurs vorliegcn konnten, gingen wir wieder 
unter Segel, segelten aber nur wenig durch. Klare Luft. Um Mittag peilten 
Lucipara-lnsel OSO und First Point NzW s /*W. 22 Tage Reise von Singapore. 
Aug. 27 bis 30. Kreuzten bei südlichem und südöstlichem Winde möglichst 
nahe unter der Sumatra-Küste südwärts; ankerten sobald wir am Loth merkten, 
dafs wir zurücktrieben. Sahen oft treibende Stücke Land, die mit ihren 
Sträuckern und Bäumen wie kleine Inseln aussahen. Beim plötzlichen Erblicken 
während der dunklen Nacht, wenn der Mann am Ausguck ruft: ..Land dicht 
voraus!“ werden sie sehr unangenehm.
	        
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