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2 Sm in der Stunde erreicht hatte. Gewannen nur sehr wenig, da oft Windstille
ciutrat. Gegen Abend lief der Wind westlich bei dicker trüber Luft. Ankerten
nicht, da wir merkten, dafs wir trotz Gegenstrom vorwärts kamen. Steuerten
nach Lothungen. Um 10 Uhr Abends passirten Third Point etwa 2 Sm entfernt.
Allg. 21. Mit Tagesanbruch peilten Second Point Süd nud Parmasang
Hill OSO. Der Wind lief südöstlich; kreuzten nach Peilungen und Lotliungen
bis 5 Uhr Nachmittags. Zu dieser Zeit wurde der Gegenstrom so stark, dafs
wir zurüektrieben, ankerten daher. Second Point peilte NNW, Point Lalary
OzN. Loggten 2V» Sm Strom nach Nord.
Aug. 22. Gegen 5 Uhr Morgens nahm der Strom ab, gingen unter Segel;
Wind südlich, leicht. Kreuzten bis 5 Uhr Nachmittags, mufsten dann wegen
zu starken Gegenstromes in 20m (11 Fad.) ankern. Point Lalary peilte NN07*0
und First Fähe Point S0z0V*0. Während der Nacht lief der Strom Nord
3 Sm in der Stunde.
Aug. 23. Warteten bei Tagesanbruch vergeblich auf eine Abnahme des
Stromes. Derselbe lief noch den ganzen Tag und die folgende Nacht ununter
brochen nach Nord; die geringste Stärke war 2 Sin in der Stunde.
Aug. 24. Auch mit Sonnenaufgang an diesem Tage hörte der nördliche
Strom noch nicht auf; da jedoch eine leichte Briese aus SSW aufsprang, gingen
wir unter Segel und steuerten so nahe als möglich unter der Sumatra-Küste
ostwärts. Gegen 11 Uhr Vormittags trat leider Windstille mit Mallung und
Gewitter ein, wobei das Schiff anfing zurück zu treiben; ankerten deshalb in
20m (11 Fad.) Peilten First Fähe Point OSO, Point Lalary NN07*0. Um 1 Uhr
Nachmittags kam eine leichte nördliche Briese durch, gingen unter Segel und
versuchten, um First False Point herum zu kommen, was aber nicht gelingen
wollte, da der Gegenstrom zu stark war. Mufsten wieder ankern. Um 4 Uhr
Nachmittags trat wider Erwarten Stauwasser ein, gingen unter Segel und
kreuzten mit einem mäfsigeu SE-Winde nach Peilungen und Loth bis 7 Uhr
Abends. Dicke trübe Luft, ankerten nach unserer Schätzung in der Nähe von
First Point in 22 m (12 Fad.). Während der Nacht lief der Strom NWzW 3 Sm
in der Stunde.
Aug. 25. Mit Tagesanbruch peilten First Point WSW etwa 3 Sm. entfernt,
der Gegenstrom lief noch 3 Sm in der Stunde. Nachmittags 4 Ubr trat wieder
Stauwasser ein. Bei frischem SE-Winde gingen unter Segel und kreuzten in
den Lucipara-Kanal hinein. Kreuzten zwischen den Tiefen von 13 und 20 m
(7—11 Fad.). Fanden sehr regeltnäfsig von 13—167» m Mud, von 17—20 m
Sand. Wegen starken Gegenstromes ankerten um 77» Uhr Abends in 18 m
(10 Fad.) Tiefe auf Sandgrund.
Aug. 26. Morgens 5 Uhr bekamen ein Gewitter mit nördlichem Wind.
Die Luft war sehr trübe, so dafs kein Land zu sehen war; wir mufsten aber
doch die Gelegenheit ausuulzen, um durch den engen und flachen Kanal zu
kommen. Die Luft sah sehr drohend aus; gingen mit der Fock und gerefften
Marssegeln unter Segel. Steuerten naeli der Sumatra - Küste, bis wir 11—12 m
(6—67» Fad.) Mud fanden, und segelten auf dieser Tiefe südwärts. Dicke Luft;
kein Laud zu sehen. Als nach meiner Schätzung wir uns der trockenen Sandbank
näherten, lief« ich das Schiff bis auf 8—9 tu (47»—5 Fad.) der Samatr«-Küste
zu stehen, das Loth fortwährend im Gange haltend. Der Wind hielt sich noch
nördlich, wehte jedoch stofsweise. Wegen starken Gegenstromes rnufste der
Mann am Ruder sehr aufmerksam sein, um zu starkes Gieren zu vermeiden.
Erblickten um 77» Uhr Morgens die Tonne, welche auf der flachen Bank liegt.
Da Windstille eintrat und ein starker Gegenstrom lief, mufsten wir ankern.
Die Tonne peilte OSO 1 Sm entfernt. Um 8 Uhr Morgens sprang eine leichto
Briese aus Ost auf. Da wir damit Kurs vorliegcn konnten, gingen wir wieder
unter Segel, segelten aber nur wenig durch. Klare Luft. Um Mittag peilten
Lucipara-lnsel OSO und First Point NzW s /*W. 22 Tage Reise von Singapore.
Aug. 27 bis 30. Kreuzten bei südlichem und südöstlichem Winde möglichst
nahe unter der Sumatra-Küste südwärts; ankerten sobald wir am Loth merkten,
dafs wir zurücktrieben. Sahen oft treibende Stücke Land, die mit ihren
Sträuckern und Bäumen wie kleine Inseln aussahen. Beim plötzlichen Erblicken
während der dunklen Nacht, wenn der Mann am Ausguck ruft: ..Land dicht
voraus!“ werden sie sehr unangenehm.