503
Aug. 13. Gegen 6 Uhr Morgens nahm der Strom ab, lichteten Anker;
mäfsige Briese aus SE. Mittags in 0° 5' N-Br und 105° 27' O-Lg. Nach
mittags lief der Wind südlicher und flaute gegen Abend ab. Des Stromes
wogen ankerten in 43in (23 Fad.). Um 7 Uhr Strom NNE 3 /i Kn, um Mitter
nacht auwachsond bis 2 Sin in der Stunde.
Aug. 14. Nachts wie gewöhnlich Windstille; mit Tagesanbruch leichte
südöstliche Briese, der Strom lief noch schwach nordwärts, lichteten Anker.
Gegen 8 Uhr Morgens wurde es böig mit Gewitter und starkem Regen, dann
Windstille und Mallung. Befanden uns Mittags auf 0° 12' S-Br und 105° 42' Ö-Lg.
Nach dem gesegelten Kurse uud der Distanz hatten wir in den letzten 12 Stunden
36 Sm Strom nach NNE. iiattcu in 10 Tagen, auf dem direkten Kurse
gemessen, nur 172 Sm gemacht. Einen mitlaufenden Strom hatten wir bislang
zu keiner Zeit bemerkt, sondern höchstens stilles Wasser. Der stärkste Strom
nordwärts lief während der Nacht: ebenso hatten wir des Nachts gewöhnlich
Windstille oder Mallung, während nach Sonnenaufgang in der Regel eine leichte
Briese aus SSE bis SE aufsprang.
Aug. 15. Befanden uus Mittags auf 0° 32' S-Br und 105° 51' O-Lg.
Nachmittags leichte Böen aus West, die zum Vollen ausgenutzt wurden. Abends
6 Uhr erblickten Pulo Toti, Wind WNW tnäfsig.
Aug. 10. Nachts 2 Uhr erblickten Pulo Docan etwa 2 Sm entfernt; der
Wind lief um nach SE. Da ich mit diesem Winde die Banka-Strafse anholen
konnte, eutschlofs ich mich, dieselbe zu nehmen. Mittags Pulo Lalung W l / 2 N
etwa 2 Sm entfernt. Da Windstille eiutrat, und wir etwas nordwärts trieben,
giugen wir vor Anker auf 22m (12 Fad.) Um l 1 /* Uhr Nachmittags kam ein
leichter Strom nach SW durch. Obgleich noch Windstille war, lichteten den
Anker und trieben der Ba«£a-Strafse zu. Um 3 Uhr erblickten Tanjong Goonting.
Den ganzen Tag machte sich nicht das leiseste Lüftchen bemerkbar, trieben aber
südwestwärts. Um 11 Uhr Abends erhielten Gegenstrom. Ankerten in 27,4 m
(15 Fad.), Tanjong Goonting peilte SSO etwa 4 Sin entfernt. Es war eine
auffällige Erseheinuug, dafs der Strom während der letzten Stunden recht nach
Süden lief. Hätte der Strom auch noch länger ungehalten, so hätten wir doch
ankern müssen, da wir hei der Windstille direkt auf das sich westwärts von
7'anjong Goonting erstreckende Riff zutrieben.
Allg. 17. Morgens um 6 Uhr hatten nur noch einen schwachen Gegen
strom. Da eine leichte Briese aus SE und SEzS cinsetzte, gingen wir unter
Segel. Um 7 Uhr bekamen heftige Regenschauer mit umlaufendem Winde, haften
auch leichte Böen aus West, die jedoch nur vou kurzer Dauer waren. Kreuzten
uach dem Loth, und wenn die Insel Banka zu sehen war, nach Peilungen.
Liefen nach der Sumatra-Küste hinüber, da dort der nördliche Strom am
schwächsten sein soll. Wind SE, mäfsige Briese. Gingen westlich von dem
Frederik Hendrik Rock und kreuzten auf 9, 11 und 13 m (5—7 Fad). Selbst auf
9 m war die Sumatra - Küste nicht zu sehen, auch wenn die Luft anscheinend
klar war. Abends 11 Uhr trat Windstille ein, und da wir am Loth merkten,
dafs der Strom nordwärts lief, ankerten wir iu 11 m. Während der Nacht
Windstille.
Allg. 18. Morgens gegen 6 Uhr eine frische Briese aus SE, dabei nur
wenig Gegenstrom; gingen unter Segel. Um 6 Uhr Abends peilten Batacarang
Point NW uud Monopin Hill NOzO, kreuzten noch bis 8 Uhr Abends, zu welcher
Zeit wir wegeu Windstille uud Gegenstrom in 13m (7 Fad.) ankerten. Fanden um
11 Uhr Abends mit dem Logg einen Strom nach NNO von 37a Sm in der Stunde.
Dieser ungewöhnlich starke Strom wurde wahrscheinlich durch die aus dem
Palembang uud Salt River herausströmende Ebbe verursacht.
Allg. 19. Mit Tagesanbruch peilten wir die nördlichste Landspitze von
Salt River WSW, und die westlichste Spitze von Banka NOzN. Bei leichtem
Gegenstrom und einer mäfsigen, aber unbeständigen Briese aus SE gingen wir
unter Segel. Die Luft war trübe; oft sehr heftige Regenschauer. Kreuzten
auf 18, 22 uud 24:n (10—13 Fad.). Abends 9 Uhr mufsten wir wegen Wind
stille und Gegenstrom ankern.
Aug. 20. Mit Tagesanbruch peilten Fourth Point SWzW’/sW und die
Carang Bram Rocks NNW'/sW. Gingen unter Segel. Wind Ost bis ESE, immer
noch leichter Gegenstrom, der während der Nacht eine Geschwindigkeit von