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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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länglich die Mittelroute, hielt erst später ab nach Süden und berührte als Süd- 
liebsten Punkt 29,6° N-Br in 51,5° W-Lg am 20. Januar. Es fand bedeutend 
günstigere Winde, hatte bei weitem seltener Stürme zu überstellen als „Olberts“ 
und ankerte am 8. Februar, nach 56tägiger Reiso vom Kanäle her im Hafen 
von Neu;- York. Noch ein anderer Mitsegler, die von Hamburg naeh Savannah 
bestimmte Bremer Bark „Johanne Marie“, welche am 2. Dezember die Elbe 
mündung und am 13. Dezember den Kanal verlasse» hatte, wählte die Passat 
route. Dieselbe erreichte auf dieser als südlichsten Punkt 23,8° N-Br in 
59° W-Lg am 13. Januar und den Bestimmungshafen am 26. Januar, nach einer 
Reise von 44 Tagen. Das gleich vom Kanal aus südlich steuernde, am süd 
lichsten gehende Schiff erzielte also das bei weitem günstigste Resultat. 
Am 10. März ging „ Albers* von New-York aus wieder in See, um nach 
Hamburg zurückzukehren. Man legte diese Reise über den Ocean bei vor 
herrschend aus westlicher Richtung kommenden Winden zurück, ohne dafs sich 
Hervorzuhebendes während derselben ereignete. 70° W-Lg wurde am 11. März 
in 39,7° N-Br, 60° W-Lg am 14. März in 40,1° N-Br, 50° W-Lg am 17. März 
in 39° N-Br und 30° W-Lg am 26. März in 46,7° N-Br geschnitten. Am 
4. April befand „Albers“ sich in Sicht der Thürme von Lizard. Zur Zuriick- 
legung der Reise waren 25 Tage erforderlich gewesen. 
14. Reise der Hamburger Bark „Jupiter“, Kapt. (J. Ringe. 
Die Hamburger Bark „Jupiter“, welche auf einer Reise von Hamburg 
naeh San Diego begriffen war, befand sieb am 24. Mai 1881 in der Nähe von 
Lizard. Der dort damals herrschende frische Ostwind endete am nächsten 
Tage, und während der drei folgenden Etmale konnte man bei ganz leichtem 
unbeständigen Winde nur einen geringen Fortschritt erzielen. Am 27. Mai kam 
unweit 47,8° N-Br in 9,5° W-Lg nordwestlicher Wind durch, man machte dann 
rascheren Fortschritt nach Süden, und nachdem am 29. Mai in der Nähe von 
45® N-Br und 11,4° W-Lg die Windrichtung eine nordöstliche geworden war, 
verlief die Reise in gleichmäfsig rascher Weise. Ohne dafs sieh der Uebcrgang 
zum Passat weiter bemerkbar machte, hatte mau dessen Gebiet erreicht, uud am 
13. Juni stand „Jupiter“ in 8,8° N-Br und 25,3° W-Lg auf dessen äquatorialer 
Grenze. Im Stillengürtel, in welchem keine Stille sondern leichto unbeständige 
östliche Briese herrschte, verbrachte „Jupiter“ wenig länger als 24 Stunden. 
Am 14. Juni wurde in 7,4° N-Br und 24,6° W-Lg der SE-Pasaat wieder 
augetroffen, uud am 17. Juni ging dio Bark in 27,4° W-Lg von der nördlichen 
zur südlichen Halbkugel über. Es war die zwischen Kanal und Linie liegende 
Strecke in 24 Tagen zurückgelegt und auf derselben 40° N-Br in 14,7° W-Lg 
um 1. Juni, 30° N-Br in 20,5° W-Lg am 4. Juni, 20° N-Br in 25,5° W-Lg am 
8. Juni und 10° N-Br in 25,2° W-Lg geschnitten worden. 
Im Südatlantiseheu Ocean fand „Jupiter'“ bis nach 15® S-Br hin einen 
ziemlich beständigen Passat. Südlich von dieser Breite beobachtete man an 
einigen Tagen leichte hoch südliche Briese und später wieder raumeren und 
kräftigeren Ostwind. Die polare Passatgrenze schien am 29. Juni in der Nähe 
von 24,5° S-Br und 40,5° W-Lg zu liegen, denn dort nahm der frische Ostwind, 
bei einem Maximum des Luftdrucks von 770,0 mm, die nordöstliche Richtung an. 
Südlich vom Passatgebiet wurden umlaufende Winde, die jedoch vorherrschend 
aus günstiger Richtung kamen, angetroffen. Am 20. Juli erreichte „Jupiter“ in 
65,0° W-Lg den Parallel von 50° S, nachdem man bis dahin 33 Tago in süd 
licher Breite zugebracht hatte. Während dieser, von Stürmen nicht beunruhigten 
Zeit hatte mau 10® S-Br in 31,4° W-Lg am 21. Juni, 20° S-Br in 38° W-Lg 
am 27. Juni, 30° S-Br in 45,8° W-Lg am 2. Juli und 40° S-Br in 55° W-Lg 
am 11. Juli geschnitten. 
Am 23. Juli umsegelte „Jupiter“ bei frischem Nordwinde die Ostspitze 
von der Sinais-Insel, und zwei Tage später befand die Bark sieb in Sicht des 
Kap Horn. Am 28. Juli überstand „Jupiter“ in der Nähe von 59,1° S-Br und 
73,6° W-Lg eiuen sehr heftigen Sturm, bei dem der Luftdruck einen niedrigsten 
Stand von 729,7 mm erreichte. Als dieser eingetreten war, nahm der Sturm rasch 
an Stärke ab, und bei steigendem Barometer folgte etwas später gaoz leiser 
südlicher, nach und nach aber kräftiger werdender Südwind. Dieser Sturm 
wurde gleichzeitig auch von der, am 28. Juli etwa 65 Sm in wcstsiidwestlichor
	        
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