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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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zusetzen. Der am Anfänge dieser Fahrt aus nördlicher Richtung vorherrschende 
Wiud lief am 22. Dezember, unweit 33,5° S-Br in 37,5° W-Lg, westlich und 
führte die Bark in rascher ununterbrochener Fahrt zum Meridian von Greenwich. 
Man überschritt denselben am 31. Dezember, dem 14. Tage der Reise in 41,2° S-Br. 
Beim Ablaufen der erforderlichen Länge hielt „ Levuka* sich in der Nähe 
von 42° S-Br. Es wurden dort fast nur Westwinde angetroffen, die wenig- 
stürmisch waren und nur an einigen Tagen durch leichten Ostwind unterbrochen 
wurden. Am 22. Januar, 22 Tage später, als östliche Länge erreicht worden 
war, stand „Levuka“ in 37,8° S-Br auf dem Meridian von 80° Ost. Sehl- 
ungünstig waren die auf dem Wege zum Gebiete des SE-Passats herrschenden 
Verhältnisse. Leichte, bei einem Luftdrücke von 771,0mm wehende NW-Winde, 
an deren Stelle später Mallung und flaue NE-Wiude traten, verursachten, dafs 
man dort nur in sehr langsamer Weise fori schreiten konnte. Erst als der von 
29° S-Br ab herrschende frische SW-Wind nach links drehte, gelang es, am 
2. Februar unweit 27,0° S-Br und 80° O-Lg das Gebiet dos SE-Passats anzu 
treffen. In der Nähe dieses letzteren Punktes war der Barometerstand gleich 
763,1 mm; derselbe nahm zu, als man nach Norden vor rückte, bis er unweit 
22° S-Br mit 766,5 mm sein Maximum erreicht hatte. Die äquatoriale Grenze 
des von „Levuka“ nicht sehr günstig gefundenen Passats lag am 8. Februar 
in etwa 12,2° S-Br und 86° O-Lg. Nördlich von diesem Punkte befand sieh 
ein Gebiet der meist aus östlicher Richtung kommenden Mallung und Windstille, 
dessen Ueberschrcitung eine verhältnifsmäfsig sehr lange Zeit erforderte. Von 
2,8° S-Br in 86,8° O-Lg ab fand man eine ziemlich beständige, leichte nördliche 
Briese, und unweit 1° S-Br in 89° O-Lg setzte am 25. Februar der NE-Monsun 
ein. Am 26. Februar verlief« „Levuka 1 * in 88,8° O-Lg die südliche Halbkugel. 
Während des letzten dort zurückgelegtcn Theils der Heise hatte man 30° S-Br 
in 80,5° O-Lg am 30. Januar, 20° S-Br in 83° O-Lg am 5. Februar und 10° S-Br 
in 85,7° O-Lg am 13. Februar geschnitten. 
Den NE-Monsun begleitete eine Strömung, welche zwischen Linie und 
4° N-Br die Bark während vier Tage 160 Sm nach Westen versetzte. Als die 
über B. B.-Bug segelnde Bark am 9. März nach 13° N-Br in 84,5° O-Lg ge 
kommen war, fand sie dort die Grenze des Monsungebietes, uud mufste man 
dann wieder lange Zeit bei leichter, meist südöstlicher Mallung segeln. Vom 
19. März ab begünstigten frischere Nordwinde die Fahrt; sie führten „Levuka“ 
in zwei Tagen in Sicht des .d/^wada-Feuers, und am 22. Mai gelangte die Bark 
in die Nähe der Mündung des Rangoon-Flusses. Die Dauer der ganzen Reise 
betrug 95 Tage. 
ln Rangoon wurde „Levuka“ mit Reis beladen, und am 11. April trat 
das Schiff die Heimreise nach dem Kanal an. Man fand während der ersten 
Tage derselben leichten, beständigen NW-Wind, der, als man am 16. April 
nach 10,5° N-Br in 94° O-Lg gekommen war, in Stille überging. Nachdem 
diese kurze Zeit gedauert hatte, trat mäfsigor NE-Wind au ihre Stelle, von 
welchem „Levuka* bis nach 5,7° N-Br in 93° O-Lg begleitet wurde. Der 
zwischen diesem letztere# Punkte uud Linie liegende Theil der Reise mufste 
bei sehr unbeständigem, meist westlichen Winde zurückgelegt werden. Am 
25. April verliefs die Bark in 93,2° O-Lg die nördliche Halbkugel. 
ln südlicher Breite nahm der SW-Wind bei böigem, regnerischen Wetter 
allmählich an Stärke zu, und sank der Luftdruck gleichzeitig bis auf 757,5 nun. 
Eine starke, in einem Tage 34 Sm betragende Ostströmung begleitete diesen 
Wind. Als „Levuka“ am 30. April nach 5° S-Br in 97° O-Lg gekommen war, 
nahm der Westwind rasch bis zur Stille ab, auf die wieder nach kurzer Zeit 
ein frischer NE-Wind folgte. Auch bei diesem Winde blieb das Wetter reg 
nerisch und der Luftdruck niedrig; südlich von 9° S-Br traten heftige Gewitter 
böen auf, und am 4. Mai überstand man unweit 12° S-Br und 92° 0 Lg jenen, 
schon im Reisebericht des „Deike Rickmers“ erwähnteu, heftigen Orkan. Bei 
„Levuka* wehte der Wind am stärksten aus der Nordrichtung, und das Baro 
meter erreichte mit 740,8 mm seinen niedrigsten Stand. Indem der Wind west 
licher lief, nahm seine Stärke bald ab, und am 6. Mai entwickelte sich aus 
ihm unweit 12,5° S-Br uud 91,5 O-Lg der Passat. Bei dem schon im Bericht 
von „Deike Rickmers* beschriebenen Verhältnissen durchsegelte später auch 
„ Levuka“ den Indischen Ocean. Unweit 24,3° S-Br in 56° O-Lg erreichte man
	        
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