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Theil der Reise hatte mau 30° S-ßr in 102,4° O-Lg am 28. Mai, 20° S-Br in
105,5° O-Lg am 1, Juni und 10° S-Br in 105,9° O-Lg am 7. Juni geschnitten.
Am 12. Juni passirto „Melusine“ Anjer. An demselben Tage lichtete
dort das Bremer, von Cardiff nach Manila bestimmte Vollschiff „Salisbury“
den Anker und setzte daun in Gemeinschaft mit „Melusine“ die Reise weiter
fort. „Salisburywelches Schiff 80° O-Lg in 39° S-Br am 20. Mai gekreuzt
hatte, war am 11. Juni auf der Rhede von Anjer geankert. Nachdem „Melusine“
bei leichten, meist südöstlichen Winden die Sunda-Sec durchsegelt hatte, er
reichte sic am 15. Juni die B«?ria-Strafse und am 19. Juni den Aequator in
105,4° O-Lg. Am 26. Juni überschritt „Melusine“ den Parallel von 10° Nord
in 109,5° O-Lg nahezu gleichzeitig als „Salisbury“ es in 111,4° O-Lg that, und
am 4. Juli ankerte „Melusine“ auf der Rhede von Hongkong. Die Dauer der
ganzen Reise botrug 139 Tage. „Salisbury“ war nach Manila am 1. Juli
gelangt.
Nachdem „Melusine“ in Hongkong die Kobleuladnog entlöscht und wieder
eine andere aus Zucker bestehende eingenommen hatte, trat sic am 6. Sep
tember die Heimreise nach dem Kanal an. Man begann dieselbe bei aus
raumer Richtung wehendem kräftigen Westwinde. Als mau jedoch nach Süden
hin vorrückte, lief der Wind allmählich schraler, und von 15,5° N -Br in
115,3° O-Lg au, wo am 10. September eine 24stündige Windstille Überstunden
worden war, mufste zuweilen über St. B.-Bug gesegelt werden. Bei leichtem
Winde versuchte „Melusine“ nun südwärts zu gelangen und konnte man einen,
wenn auch langsamen, doch einigermafaen befriedigenden Fortschritt nach dieser
Richtung hin erzielen. Am 18. September befand das Schiff sich in 10° N Br
und 112,9° O-Lg, am 24. September in 5° N-Br und 111,2° O-Lg und am
6. Oktober konnte der Aequator in 108,2° O-Lg überschritten werden. In
südlicher Breite nahm der Wind südöstliche Richtung an, man durchsegelte bei
demselben am 9. Oktober die Gaspar-, am 11. Oktober die ¿>w«da-Strufse und
erreichte am 12. Oktober den Indischen Ocean. Es waren bis dahiu 36 Tage
nach dem Antritt der Reise verflossen.
Der während der ersten im Indischen Ocean verbrachten Tage kräftig
wehende Passat besafs vom 15. bis 18. Oktober nur eine geringe Stärke-
Nack diesem letzteren Tage herrschte er wieder für längere Zeit als frischer
und beständiger Wind, dem Schiffe dadurch die Gelegenheit gewährend, eine
bedeutende Strecke in befriedigend rascher Fahrt zurück zu legen. Man war
am 1. November nach 26° S-Br in 50,5° O-Lg gelangt, bevor der Wind nord
östlich holte und dadurch die polare Passatgrenzo bezeiclmete. Der Luftdruck
erreichte in der Nähe dieses Punktes einen höchsten Stand von 768,0 mm.
Südlich vom Passatgobiei waren zunächst auch noch östliche Winde vor
herrschend, und traten Westwinde von längerer Dauer erst auf, nachdem „Me
lusine“ westlich von 29° O-Lg gekommen war. Dieselben wehten am 12. No
vember in letzterer Länge und 34° S-Br als heftiger Sturm. Eben vor diesem
Sturm herrschte ganz leichte östliche Briese, und beobachtete man dann einen
niedrigsten Luftdruck von 749,7mm, Die Umsegelung des Kap der guten
Hoffnung nahm infolge dort angetroffenor anhaltender Westwinde eine ver-
hältnifsmäfsig lange Zeit in Anspruch, und erst am 25. November kountc bei
dem am Tage vorher erhaltenen frischen Ostwinde die Länge der Kapstadt
überschritten werden. Nachdem im Atlantischen Ocean der Wind später noch
wieder für kurze Zeit aus südwestlicher Richtung geweht hatte, golangto
„Melusine“ am 28. November in 10° O-Lg bei dem wieder nach SB zurück-
gedrehten Winde, nördlich von 30° S-Br. Man hatte denselben Parallel im
Indischen Ocean 21 Tage früher vorlassen und auf der Fahrt über dieses Meer
10° S-Br in 99° O-Lg am 13. Oktober, 20° S-Br in 72° O-Lg am 24. Oktober
und 30° S-Br in 35,2“ O-Lg am 7. November; ferner 90° O-Lg in 15,6° S-Br
am 18. Oktober, 60° O-Lg in 23° S-Br am 28. Oktober und 30° O-Lg in
32° S-Br am 10. November gekreuzt.
Im Atlantischen Ocean fand „Melusine“ nördlich von 30° S-Br noch
wieder an einigen Tagen leichte südwestliche Winde. Durch eine Drehung
nach links entwickelte sich aus denselben am 30. November, in etwa 27° S-Br
und 5,5° O-Lg bei einem höchsten Barometerstände von 766,7 mm, der längere
Zeit nur sehr flau auftretendo Passat. Erst nachdem man nördlich von 16,5 S-Br