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Full text: 10, 1882

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konnte dann wieder eine cinigermafsen zufriedenstellende Fahrt erzielt werden, 
die anhielt, bis man am 18. Februar nach 46,5° N - Br in 17° W-Lg gelangt 
war. Hier endete der Westwind in Stille, auf welche nach kurzer Zeit ein 
frischer, bis zum 24. Februar anhaltender Ostwind folgte. Am 26. Februar 
erreichte „Zh'do“ bei stürmischem Westwinde den Hafen von Falmouth. Die 
Dauer der Reise betrug von der S«»rf«-8tiafse ab 128 Tage. In nördlicher 
Breite hatte man 50 Tage zugebracht, und war dort 10° N-Br in 33,3° W-Lg 
am 15. Januar, 20° N-Br in 36° W-Lg am 23. Januar, 30° N-Br in 41,7° W-Lg 
am 4. Februar und 40° N-Br in 34,2° W-Lg am 10. Februar geschnitten 
worden. 
4. Reise der Bremer Bark „von Berg“, Kapt. W. Schneider. 
Am 4. November 1881 verlief» die Bark „von Berg“ die VFrscr-Miindung, 
um nach New- York zu segeln. Da in der Nordsee Gegenwinde angetroffen 
wurden, entschlofs sich Kapt. Schneider, anstatt für den Kanal für Fair Island 
zu steuern, und gelangte man auch schon am 8. November in Sicht dieser Insel. 
Nachdem hier an mehreren Tagen gauz leichte umlaufende Winde beobachtet 
worden waren, setzten am 11. November in der Nähe von 60° N-Br und 
5° W-Lg frische Westwinde ein. Bei diesen und den am 16. und 17. November 
auftretenden Ostwinden konnte man noch cinigormafsen befriedigenden Fortgang 
nach Westen erzielen, und am 18. November stand die Bark in 59,4° N-Br 
und 22,5° W-Lg. liier aber wurden die Winde stürmisch; bei konstant niedrigem, 
in 10 Tagen nicht auf 740mm steigendem Luftdruck folgte ein heftiger Sturm 
dem anderen in rascher Folge, und mit gröfstcr Schwierigkeit konnte oft nur 
die schon gewonnene Länge festgehalten werden. Unter den vielen Stürmen, 
welche jetzt Überstunden werden mufsten, war einer der heftigsten der, welchen 
man am 20. und 21. November in der Nähe von 60° N-Br und 23* W-Lg 
erlebte. Derselbe begann aus SB, endete aus West und war von einem niedrigsten 
Barometerstände von 712,0mm begleitet. Am 26. November nahm in etwa 
60,5° N-Br und 21° W-Lg während eines Oststurmes der Luftdruck wieder bis 
auf 711,3 mm ab, und am 29. November beobachtete man unweit 58,5° N-Br 
und 28,5° W-Lg einen Barometerstand, wie solcher auf dem Meere kaum je 
gleich niedrig gefunden sein mag. Während eines orkanartigen Sturmes, der 
aus Süd begann und West endete, erreichte der Luftdruck einen Stand von 
699,5 mm. In den furchtbaren Hagelböen dieses Sturmes lag das mit Schwergut 
beladene steife Schiff dem Kentern nahe auf Seite. Der Sturm hatte alle An 
zeichen eines tropischen Orkans, und kanu derselbe nicht besser, als durch dio 
Worte des Kapitäns, wie sie in seinem Journale stehen, beschrieben werden: 
„Um 9 h 30“ p. m. am 29. November krimpte der heftig stürmende "Wind süd 
licher; gegen 10 h Orkau, durch den das Schiff' fast platt auf Seite gelegt wird. 
Grauenhafte Böen treten auf, und ununterbrochen peitscht schwerer Regen in 
horizontaler Richtung über das Schiff. Gegen 11 l /s h p. nt. Wind etwas ab 
nehmend; um l h a. in. am 30. November plötzlich im Zenith aufklarend, es wird 
theilweise sternenklar, and im nordwestlichen Thoile des Horizonts erscheint 
eine helle Blinke. Dann wird es ganz windstille, und das Schiff fallt ab nach 
SW. Das Barometer ist auf den furchterregenden Stand von 699,5 mm gesunken. 
Als dann ein leichter Zug aus West durchkommt, werden die Sturmsegel rasch 
geschifft und die Raaen herumgebrafst, und kaum ist dieses geschehen, als auch 
der Sturm aus West mit orkanartiger Gewalt wieder einfällt. Yon 4 bis 8 1 * a. m. 
wehte dann bei zunehmenden Luftdrücke ein voller Orkan; in den gräfsliokeu 
Hagel- und Sckneeböen, die derselbe herbeiführt, liegt das Schiff wieder fast 
zum Kentern, und erst am Morgen des 1. Dezember mäfsigte sich die Gewalt 
dieses aufaergewöhnliehen Sturmes.“ Später mufste „von Berg“ noch viele 
andere heftige Stürme durchmaehen, und infolge all dieses Ungemachs nahm die 
Reise einen solch langsamen Verlauf, dafs man vom 18. November bis zum 
25. Dezember nur von 59,3° N-Br in 22,4° W-Lg nach 52,7° N-Br in 30° W-Lg 
gelangen konnte. In 37 Tagen hatte die Bark also nicht mehr als 7,6° Länge 
zurücklegen können. Es ist dies ein Resultat, wie es sielt ähnlich schlecht fast 
in keiner der im Besitze der Seewartc befindlichen Kap Horn - Umsogclungen 
findet. In dor That ist es auch sehr wahrscheinlich, dafs in Bezug auf 
die Häufigkeit stürmischen Wetters kein anderer Mceresthcil gleich schlechte
	        
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