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hatte mau 30° S-Br iu 102° O-Lg am 6. August, 20° S Br iu 104,2° O-Lg am
10. August und 10° S-Br in 106,1° O-Lg am 13. August gekreuzt.
Am 21. Oktober verlicfs „Dido“, jetzt auf der Heimreise von Indramayoc
nach dem Kanal begriffen, wieder die Swndu-Strafse. Man hatte die letztere
am vorhergehendeu Tage gegen frischen SW-Wind, dabei jedoch begünstigt von
einer 1 Kn starken südlichen Strömung, durchkreuzt und traf im Indischen
Oceau gleich den SE-Passat. Dieser anfänglich nur schwache, allmählich aber
auffrischende Wind wehte zwischen 12° und 19° S-Br kräftig und beständig
und endete am 10. November in der Nähe von 25,5° S-Br und 56° O-Lg. Bei
einem Luftdrucke von 762,4mm, unweit 21° S-Br hatte derselbe 764,4mm be
tragen, holte dort der flaue Wind nordöstlich. Später, als derselbe durch Nord
gedreht und die westlichen Striche in ziemlich rascher Weise durchlaufen hatte,
wehte der Wind wieder für längere Zeit aus östlicher Richtung. Südliche und
östliche Winde waren überhaupt hier die bei Weitem vorherrschenden, und als
mau am 23. November sich unweit 31° O-Lg in Sicht der Küste von Afrika
befand, beobachtete man dort Südwinde von solcher Heftigkeit, dafs bei den
selben kein westlicher, von der Küste frei führender Kurs eingehalten werden
konnte und daher längere Zeit über B. B.-Bug nach Südosten gesegelt werden
mufste. Während der Umsegelung des Kap der guten Hoßnung war das Auf
treten westlicher Winde ein etwas häufigeres, doch da auch dort Ostwindo
durchaus nicht selten waren, nahm auch hier die Reise einen ziemlich befriedigen
den Verlauf. Am 4. Dezember wurde bei heftigem SE-Winde das Kap der
guten Hoßnung erblickt. Am 7. Dezember gelangte „Dido“ bei frischem NW-
winde in 14,2° O-Lg wieder nördlich von 30° S-ßr. Es waren südlich von
dieser Breite 17 Tage verbracht worden, und auf der zwischen der SuncUt-
Strafse und der Südspitze Afrika’s liegenden Strecke hatte man 10° S-Br iu
100° O-Lg am 24. Oktober, 20° S-Br in 70° O-Lg am 3. November und 30° S-Br
in 36,5° O-Lg am 20. November, wie 90° O-Lg in 14,5° S-Br am 27. Oktober,
60° O-Lg in 23,8° S-Br am 8. November und 30° O-Lg iu 32,7° S-Br am
26. November geschnitten.
Der frische NW-Wind, welcher „Dido“ wieder nördlich von 30° S-Br
gebracht hatte, drehte bald weiter nach links, und schliefslich ging aus dem
selben, ohne dafs eine Störung vorher erfolgte, der SE-Passat hervor. Am
8. Dezember war unweit 28,2° S-Br in 13° O-Lg bei einem Barometerstände
von 765,2 mm die Windrichtung eine südöstliche geworden, und wurde die Bark
später bis nach 24,5° S-Br hin von frischem Passate begüustigt. Als man diese
Breite überschritten hatte, nahm der Wind an Stärke ab. Am 21. Dezember
gelangte „Dido“ in die Nähe von St. Helena, auf dessen Rhede für wenige
Stunden geankert wurde, um für die zum grofsen Tlieil fieberkranke Mannschaft
Arzneimittel und Erfrischungen oinzunchmen. Nachdem dieser Zweck erreicht
war, wurde noch au demselben Tage die Reise mit dem, infolge des nach und
nach unrein gewordenen eisernen Bodens, sehr langsamen Schiffe fortgesetzt.
Am 5. Januar 1882, als man nach 1° S-Br gekommen war, gerieth die Bark
dort iu Mallung und Windstille, und konnte infolge dessen erst am 7. Januar
der Aequator in 25° W-Lg überschritten worden. Es war die zwischen 30° S-Br
und dem letzteren Punkte liegende Strecke in 31 Tagen durchsegelt worden,
uud mau hatte auf derselben 20° S-Br in 0° Länge am 16. Dezember und
10° S-Br iu 14° W-Lg am 28. Dezember geschnitten.
Als „Dido“ die Linie passirte, wehte wieder leichter SE-Wind, uud
nachdem derselbe weiter nach Norden hin für eine Zeit lang iu noch gröfserer
Stärke aufgetreten war, ging dersolbe am 9. Januar in der Nähe von 2° N-Br
uud 26° W-Lg direkt in den NE-Passat über. Als auch das Gebiet dieses
zwischen 5° uud 13° N-Br am frischesten herrschenden, nördlich von der
letzteren ßreito aber nur sehr flauen Windes durchsegelt worden war, erreichte
„Dido“ am 23. Januar in etwa 18,5° N-Br und 36° W-Lg die polare Passat
grenze. Der Wind lief dort bei einem Luftdrucke von 763,4mm südöstlich,
wurde später westlich, und schliefslich hielt er sich wieder anhaltend in nordöst
licher uud nördlicher Richtung. Da er nun indessen meistens nur eine geringe
Stärke besafs, wurde der Verlauf der Reise ein überaus langsamer. Man mufste
30° N-Br überschreiten, bevor westliche Winde gefunden werden konnten, und
erst unweit 32° N-Br setzten frische durchstehende Westwinde ein. Bei diesen