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3. Reise der eisernen Hamburger Bark „Dido“, Kapt. P. G. Krantz.
Am 22. Mai 1881, dom 12. Tage einer Reise von Hamburg nach Batavia,
verliefe die Bark „Dido“ den Kanal. Mau segelte hei den im offenen Oeean
augetroffenen veränderlichen Winden südwärts, traf südlich von 43° N-Br frischen
nordwestlichen, eine rasche Fahrt bewirkenden NW-Wind an, und aus diesem
entwickelte sich später ohne vorhergehende Mallung der Passat. Von 40° N-Br
ah, wo ein höchster Luftdruck von 772,3mm beobachtet wurde, wehte der Wind
beständig aus nordöstlicher Richtung, und schien schon hier der Passat zu be
ginnen. Der anfänglich noch flaue Wind trat südlich von 34° N-Br in gröfserer
Stärke auf und endete, als man am 12. Juni nach 8,5° N-Br in 24,5° W-Lg
gekommon war. Vom südwestlichen Monsune traf „Dido* noch keine Spuren
an. Im Stillengürtel herrschte ganz leichte südöstliche und nordöstliche Mallung,
und 2*/^ Tage später, als das Gebiet des NE-Passats verlassen worden war,
erreichte die Bark in 6,2° N-Br und 24,5° W-Lg den SE-Passat. Bei diesem
von Anfang an frisch wehenden Winde überschritt „Dido“ am 17. Juni den
Aeqnator in 26,8° W-Lg. Es waren damals 26 Tage verflossen, seit man den
Kanal verlassen hatte, und während dieser Zeit war 40° N-Br in 14,8° W-Lg
am 29. Mai, 30° N-Br in 20,3° W-Lg am 3. Juni, 20° N-Br in 25,4° W-Lg
am 7. Juni und 10° N-Br in 24,6° W-Lg am 11. Juni geschnitten worden.
Am 16. Juni, ebenfalls nach 26tägiger Reise von 50° N-Br ab, überschritt
die eiserne, von Cardiff nach San Francisco bestimmte Bark „Britannia“ den
Aequator in 25,9° W-Lg. Und am 17. Juni, 10 Stunden später als „Dido“,
ging die von Hamburg nach San Diego bestimmte Bark „Jupiter“ in 27.3° W-Lg
von der nördlichen zur südlichen Halbkugel über. Dieses Schiff hatte die Strecke
zwischen Kanal und Linie in 24 Tagen zurückgelcgt.
Im Südatlantischcn Occan traf „Dido“ einen im Allgemeinen frischen Passat,
der jedoch unweit 18° S-Br durch leichten südlichen Zug mehrere Tage lang ge
stört wurde, und dessen polare Grenze am 29. Juni in der Nähe von 28,5° S-Br
in 30° W-Lg lag. Als dort der frische Wind nordöstlich holte, geschah dieses
bei einem Maximum des Luftdruckes von 775,8mm. Südlich vom Passat nahm
der Wind, indem er seine Drehung nach links weiter fortsetzte, bald die west
liche Richtung au, und wurde man danu bis zum 9. Juli zu dem in 38,8° S-Br
überschrittenen Meridian von Greenwich geführt. Es waren damals 22 Tage
vergangen, seit mau die Linie verlassen hatte, und während dieser Zeit war
10° S-Br in 28,7° W-Lg am 21. Juni, 20° S-Br in 30,8° W-Lg am 26. Juni
und 30° S-Br in 29,7° W-Lg am 30. Juni geschnitten worden. „Britannia“
hatte 20° S-Br in 3S° W-Lg am 26. Juni und „Jwpiter“ denselben Parallel in
38° W-Lg am 27. Juni gekreuzt.
Das Zurücklcgen der erforderlichen Länge wurde von „Dido“ in der
Nähe von 42,5° S-Br ausgeführt. Man traf dort fast nur aus günstiger Rich
tung wehende, nicht übermäfsig stürmische Winde an, die einen raschen Fort
gang des Schiffes bewirkten. Am 19. Juli wurde unweit 42,5° S-Br und 48° O-Lg
bei stürmischem NW-Wiude ein heftiges Gewitter beobachtet, das iu Begleitung -
von Hagel- und Schneeböen nebst St. Elmsfeuer auf allen Mast- und Raaspitzen
auftrat. Am 26. Juli, dem 17. in östlicher Länge verbrachten Tage, erreichte
„Dido“ in 39,5° S-Br den Meridian von 80° Ost. Am 27. Juli wurde in
39,4° S-Br und 81° O-Lg ein heftiger NW-Stum überstanden, der von Gewitter
und einem niedrigsten Barometerstände von 743,0mm begleitet war. Die west
lichen Winde hielten an, bis 36° S-Br überschritten worden war. Nördlich von
dieser Breite herrschte zunächst für mehrere Tage ganz leichte südöstliche
Briese und später ein aus hoch nördlicher Richtung kommender Wind. Als
dieser letztere am 1. August unweit 34° S-Br in 95,5° O-Lg einsetzte, hatte
der Luftdruck mit 780,6 mm seineu höchsten Stand erreicht. Auf deu zuletzt
stürmisch auftretendeu Nordwind folgte am 5. August in der Nähe von 32,5° S-Br
und 101° O-Lg eine kurze Windstille, die wieder durch rasch auffrischenden,
unmittelbar in den Passat übergehenden Südwind verdrängt wurde. Nach
rascher Fahrt erreichte man die Swada-Stialse. Am 13. August befand „Dido“
sich in Sicht von Java Head, und drei Tage später wurde auf der Rhede von
Batavia geankert. Es war die Reise zwischen Kanal und Sunda-Strafse in der
kurzen Zeit, von 83 Tagen zurückgelcgt worden. Auf dem letzten Reiseabschnitt