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Full text: 10, 1882

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erreichte „Elena“ die Mündung des Kanals. Man hatte 70° W-Lg in 40,1° N-Br 
am 27. Februar, 60° W-Lg in 41,5° N-Br am 4. März, 50° W-Lg in 42,5° N-Br 
am 7. März und 30° W-Lg in 47" N-Br am 13. März überschritten. 
2. Reise der Elsfletlier Bark „Deutschland“, Kapt. R. G. Meyer. 
Ana 27. Juni 1881 überschritt die von Cardiff nach Montevideo bestimmte 
Bark „Deutschland“ den Parallel von 50° Nord. Bei aus nordwestlicher und 
nordöstlicher Richtung vorherrschenden Winden wurde von diesem Punkte aus 
südwärts gesegelt, und erreichte man am 5. Juli in der Nähe von 33° N-Br 
und 18,7° W-Lg die polare Passatgrenze. Der Wind lief dort bei einem 
höchsten Luftdruck von 774,3mm von NW durch Nord naeh NE, ohne dafs 
dabei Mallung oder Windstille auftrat. Im Passatgebiete boten mäfsige be 
ständige Winde „Deutschland“ ebenfalls eine zufriedenstellende Gelegenheit, und 
gelangte man in gleiehmäfsiger Fahrt bis zum 15. Juli zu der in 9,6° N-Br und 
25,5° W-Lg liegenden südlichen Passatgrenze. Nachdem dieselbe überschritten 
worden war, herrschte an einem Tage ganz leiser südlicher Zug, von 9° N-Br 
ab aber der mäfsige SW-Monsun, welcher, begleitet von einer etwa 3 /4 Kn 
starken Ostströmung, die Bark bis zum 20. Juli nach 17“ W-Lg in 5“ N-Br 
führte. Nachdem hier bei frischem Südwinde gewendet worden war, segelte 
man bei langsam aufraumendem Winde südwestwärts und überschritt am 23. Juli 
den Aequator in 23° W-Lg. Es waren, um diesen Punkt von 50° N-Br aus 
zu erreichen, nur 26 Tage erforderlich gewesen. Während dieser Zeit hatte 
man 40° N-Br in 14,5° W-Lg am 2. Juli, 30° N-Br in 20,5° W-Lg am 7. Juli, 
20° N-Br in 24,8° W-Lg am 11. Juli und 10° N-Br in 25,6° W-Lg am 15. Juli 
geschnitten. 
Auch im Südatlantischen Ocean wurde „Deutschland“ von frischem be 
ständigem Passat begünstigt. Derselbe wurde flauer, nachdem 17° S-Br über 
schritten worden war, und endete, als man am 2. August 20,5° S-Br in 37° W-Lg 
erreicht hatte. Bei einem auf 767,8mm gestiegenen Barometerstände lief hier 
der Wind nordöstlich. Nachdem derselbe nun mehrere Tage lang aus hoch 
nördlicher Richtung geweht hatte, nahm er in kurzer Zeit bis zur Windstille ab, 
und auf diese folgte unmittelbar wieder ein kräftiger Südwind. Bei demselben 
begann der Luftdruck wieder zuzunehmen, bis unweit 25,5° S-Br ein Maximum 
von 770,0mm beobachtet worden war. Von umlaufendeu, im Ganzen jedoch 
nicht ungünstigen Winden von mäfsiger Stärke begleitet, legte „Deutschland“ 
den letzten Theil der Reise zurück, und am 14. August konnte mau auf der 
Rhede des Bestimmungsplatzes ankern. Die Reisedauer betrug 50 Tage. In 
südlicher Breite waren 24 Tage zugebracht worden, und hatte man dort 10° S-Br 
in 30° W-Lg am 29. Juli, 20° S-Br in 36,8° W-Lg am 2. August und 30° S-Br 
in 46° W-Lg am 10. August gekreuzt. 
Am 6. Oktober verlief» „Deutschland“ den La Plata wieder, um nach 
Coronel zu segeln. Die zu Anfang dieser Reise aus nördlicher und östlicher 
Richtung herrschenden Winde führten das Schiff rasch südwärts, man kreuzte 
40“ S-Br in 57,8° W-Lg am 9. Oktober uud erreichte am 15. Oktober 50° S-Br 
in 64,5° W-Lg. Am 16. Oktober umsegelte „Deutschland“ bei frischem nord 
westlichen Winde die Ostspitze der Staatrw-Insel und fand südlich von der 
selben dann für längere Zeit die ersten, auf dieser Reise angetroffenen un 
günstigen Verhältnisse; und zwar waren dieselben besonders aus dem Grunde 
ungünstig, weil die Winde sich bei anhaltend niedrigem Luftdrucke hartnäckig 
in nordwestlicher Richtung hielten und nicht, wie es hier zur Winterszeit sonst 
so gewöhnlich ist, sich von einer nördlichen zu einer hoch südlichen verändern 
wollten. Stürmisches Wetter wurde zwar auch wiederholt angetroffen, doch 
überstand man keinen einzigen heftigen Sturm. Als etwas Aufsergewölmliches 
in diesem Meerestheile beobachtete man am 24. Oktober in der Nähe von 
58,5° S-Br und 66,5° W-Lg während eines von heftigen Hagelböen begleiteten 
NW-Sturmes ein starkes Gewitter. Nachdem man am 27. Oktober westlich von 
70° W-Lg gekommen war, wurden die Verhältnisse etwas günstiger; an oinem 
Tage beobachtete man hier auch leichten Ostwind, und am 2. November gelangte 
„Deutschland“ in 80,3° W-Lg wieder nördlich von 50° S-Br. Man hatte südlich 
von diesem Parallel 18 Tage zugebracht und dort die Länge des Kap Horn
	        
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