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Full text: 10, 1882

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12. Dezember überstand „Elena“ in der Nähe von 57° N-Br und 28° W-Lg 
einen sehr heftigen Weststurm, bei dem das Barometer bis auf 744,6mm sank, 
und durch welchen die See so ungemein hoch auflief, dafs eine gewaltige 
Brechsee das Verdeck der „Elena“ überfluthete. Durch dieselbe wurden Ver 
schanzungen, Kombüse und viele andere Dinge zerstört. Mit diesem Sturme 
begann eine solch lange Periode stürmischer Gegenwinde, dafs man in 17 Tagen 
nur von 57,8° N-Br in 28° W-Lg nach 55° N-Br in 29° W-Lg gelangen konnto. 
Auffallend war bei diesen anhaltenden Stürmen die Häufigkeit der Erscheinung 
des St. Elmsfeuers. Die heftigen Hagel- und Schneeböen waren sehr oft von 
demselben begleitet. Während eines Zeitraumes von neun Tagen finden sich 
fünf Mal Beobachtungen darüber im Journal verzeichnet. Der Barometerstand 
war während dieser Zeit ein anhaltend sehr niedriger. Am 14. Januar 1882 
iibcrstand „Elena“ in der Nähe von 46° N-Br und 50° W-Lg einen kurzen, 
der Stärke nach aber fast orkanartigen Sturm, der aus SW begann und WNW 
endete. Der Luftdruck sank während desselben bis auf 732,7mm. Westlich 
von der Neufundland-Bank waren Stürme seltener, als wie man sie östlich von 
derselben beobachtet hatte. Und wenn auch dort die Winde fast nur aus west 
licher Richtung kamen, so traten doch auch einige Male kurze Ostwinde auf. 
Ein etwas rascherer Verlauf der Reise war die Folge dieser Verhältnisse, und 
am 1. Februar gelang es schliefslich, den Hafen von New-York zu erreichen. 
Es wareu damals 68 Tage seit der Zeit verflossen, dafs man die Shetlands- 
Inselu sichtete, und 30° W-Lg war in 54,5° N-Br am 27. Dezember, 50° W-Lg 
in 46° N-Br am 14. Januar, 60° W-Lg in 42,7° N-Br am 21. Januar und 70° W-Lg 
in 40,4° N-Br am 28. Januar überschritten worden. 
Zur selben Zeit, als „Elena“ diese so mühevolle Reise ausführte, war 
auch die Bremer Bark „von Berg“ auf einer Reise nach New-York begriffen. 
Dieses Schiff, welches am 4. November die Weser verlassen hatte, befand sicli 
am 9. November in der Nähe von Fair Island. Von hier aus nahm die Reise 
über den Ocean aber einen solch überaus langsamen Verlauf dafs, als „Elena“ 
am 10. Dezember in 57,8° N-Br und 28° W-Lg stand, sich „von Berg“ auch 
erst in 55,2° N-Br und 28,4° W-Lg befand. Später legten beide Schiffe, sich 
in nicht grofser Entfernung von einander haltend, den weiteren Tlieil ihrer 
Reisen zurück. Für längere Zeit war „von Berg“ einige Grade in Länge voraus. 
Am 25. Januar waren die Schiffe in 40,7° N-Br und 65° W-Lg nur etwa 
14 Sm von einander entfernt; doch gewann von hier ab „Elena“ gegen den 
„von Berg“, und die orstere Bark erreichte New■ York noch zwei Tage vor dem 
letzteren Schiff. 
Günstigere Verhältnisse, als diese beiden Schiffe auf der nördlichen, traf 
damals auf südlicher Route die ebenfalls nach New- York bestimmte Bremer 
Bark „Antoinette“. Dieses Schiff, welches die Elbe am 1. Dezcmbor 1881 ver 
lassen hatte, traf in Nordsee und Kanal ebenfalls anhaltende Gegenwinde, die 
jedoch nicht stürmisch waren. Kapitän Maafs blieb trotz derselben seinem 
Eutschlusse durch den Kanal zu gehen getreu und erreichte am 13. Dezember 
die Mündung desselben. Da im Atlantischen Ocean auch noch dieselben bisher 
beobachteten ungünstigen Verhältnisse herrschten, wurde nach Süden abgehalten. 
Als 40° N-Br überschritten worden war, kam der Wind häufiger aus günstiger 
Richtung, und nachdem 30° N-Br gekreuzt worden war, begünstigte der Passat 
die Reise. Man berührte als südlichsten Punkt am 16. Januar 21,7° N-Br in 
53° W-Lg, schnitt 30° N-Br in 70,5° W-Lg am 25. Januar und ankerte im 
Hafen von New-York am 2. Februar. Die Dauer der Reise der „Antoinette“ 
von der Elbe nach New-York war 63, von Lizard aus 51 Tage, „von Berg“ 
hatte die Reise von der Weser nach New-York in 91, von Fair Island ab in 
86 Tagen vollendet, und für „Elena“ waren für die entsprechenden Strecken 
je 72 und 68 Tage erforderlich gewesen. 
Am 25. Februar verliefs „Elena“ New-York wieder, um nach Hamburg 
zurückzukehren. Man trat die Reise bei westlichem Winde an, und Westwind 
blieb auch während derselben vorherrschend, wenngleich östliche Winde nicht 
selten auftraten. Der heftigste Sturm, welchen man während dieser Fahrt 
beobachtete, trat am 7. März unweit 42,3° N-Br in 51° W-Lg auf. Derselbe 
begann aus südöstlicher Richtung und endete, nachdem das Barometer auf 
732,6mm gefallen war, ans nordwestlicher. Am 20. März, nach 23tägiger Reise,
	        
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