giebt die Kreisablesung für jede Einstellung die Zenithdistanz des eingestellten
Küstenpunktes, aus welcher man mit Hülfe der gleich zu entwickelnden Formel
und den angehängten Ilülfstafeln leicht die Entfernung jedes einzelnen Punktes
findet, welche dann in der durch den llorizontalkreis gegebenen Richtung auf
der Arbeitskarte abgesetzt wird, worauf die einzelnen Punkte durch eine frei
händig gezogene Kontur verbunden werden.
Wir wollen nun zunächst die Formel zur Berechnung der Entfernung
aus der bekannten Höhe des Beobachtungsortes und der gemessenen Zenith
distanz entwickeln.
Es sei AC = r der Krüm
mungsradius der Erde im Punkte
A, AB — h die Höhe des Beob
achtungsortes B über dem Meere
(oder der aufzunehmenden Ufer
linie), Bogen AD = d die Entfer
nung des von B aus eingestellten
Punktes D von dem Fufspunkte
des Berges, dann ist der in C von
den Linien AC = CD=r gebildete
Winkel ACD = d' = d 206265".
r
Es sei nun in B die Zenithdistanz
von D = z gemessen; dieselbe
ist aber infolge der terrestrischen
Refraktion kleiner als die wahre
z' und wird auf diese reducirt
durch Addition von ßcV, wenn
wir mit ß den sogen. Refraktions-
Koöfficienten *) bezeichnen, daher
z' — z -(- ßd‘ = ZBD. In dem
Dreieck ABI) ist daher:
Z ABD = 180° — (z-f ßd‘),
ZBAD = 90° -f l /id‘ und
Z BDA = z4- ßd‘— VW'— 90°
und die Seite AD= 2rsin '/id'.
Führen wir anstatt der Zenith
distanz den Depressionswinkel
d = z — 90° ein, so sind die
drei Winkel des Dreiecks resp.
90° — (d -f ßd‘), 90° -f 'hd‘ und
$ -f ßd' — x )id\ und es wird:
1) . . . h = 2r sin l /td J — D -^—
CO!
sin d c
— 2r sin ‘/*<2'
wenn wir uns erlauben, im Nenner die Refraktion zu vernachlässigen, was stets
erlaubt ist. Setzen wir noch, was ebenfalls zu keinem merklichen Fehler Anlafs
giebt, sin l l-jd‘ — sin d' — d und cos d‘ = l, so geht
die Formel über in:
h = d tg d — d*,
-‘/2 d‘ + ßd‘)
(6+ßd‘)
s {~Y^] d‘ - cos d sin d‘,
cosd
*) Unser ß ist =■ 1 /-_.k nach der Bezeichnung von Jordan („Taschenbuch der praktischen
Geometrie“, pag. I(i7) und daher = 0.0053, wenn man den Gauss'schen Wertli als Mittelwerth
ansieht. Die a. a. O. pag. ]G8 gegebene Zusammenstellung verschiedener Bestimmungen zeigt die
Nothwendigkeit, ß am Beobachtungsort selbst zu bestimmen.