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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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Haabai, beziehungsweise Lefuka, angeben soll. Dieso Männer sind durchaus 
nicht zu empfehlen; sie sind meistens garnicht mit dem Fahrwasser bekannt und 
wollen nur die gebotene Gelegenheit benutzen, um nach Lefuka zu kommen, 
und sich nebenbei noch etwas Geld verdienen. 
Ganz nahe unter der Insel Haano ist ein gutes Fahrwasser nach dem 
Ankerplatz von Lefuka. Auf dieser sowie auf der südlich gelegenen Insel 
Foua wohnen Leute, die auf ein gegebenes Lotsensignal an Bord kommen, um 
das Schilf nach dem Ankerplatz zu bringen. Schiffe, die in der Inselgruppe 
aufgekreuzt sind und sich Lefuka genähert haben, können auf ihr gegebenes 
Lotsensignal von der letztgenannten Insel einen Lotsen erhalten.“ 
6. (D.S.) Wasserhose mit Gewitter. Kapitän P. Schmidt, Führer 
des deutschen Schiffes „Caroline Beim“ berichtet in seinem meteorologischen 
Journale folgendermafsen: Am 12. November 1881 — in 6° 56' S-Br und 
104° 8' O-Lg — traf uns um 9‘/2 h Vormittags eine Regenböe mit dein Winde 
SSE 6, welche ungefähr eine halbe Stunde anhielt. Hierauf kamen dichte 
Wolkenmasscu im Nordwesten auf. Um ll h sahen wir im Nordosten eine grofse 
Wasserhose, die sich uns mit grofser Geschwindigkeit näherte und das Meer 
wasser in eiucr Säule von etwa 3 m Höhe aufsaugte. Als dieselbe noch 
ungefähr zwei Schiffslängen von dem Schiffe.ontfernt war, wurde sic durch eine 
von NW einsetzende Böe auseinander getrieben; dieser folgte ein schweres 
Gewitter mit starkem Donner und Blitzen, begleitet von strömendem Regen. 
Der Blitz traf das Schiff, und es verbreitete sich ein starker Schwefelgeruch. 
Als wir den angerichteten Schaden untersuchten, faudeu wir, dafs der Blitz 
schlag zuerst oben die Brampardunen getroffen, daun an denselben auf beiden 
Seiten hinunterfahrend die 6 Zoll dicke Riegelung durchbrochen und an den 
Rüsten und der Schiffswand hinunter, die obersten Kupferplatten zorreifsend, 
seinen Weg ins Wasser gefunden hatte. Dio von dem Blitze getroffenen Kupfer 
platten hatten sich in mehrere 0,5m dicke Klumpen aufgerollt. 
7. Flaschenpost. („Hydrographie Notice“ No. 82, Washington 1881.) 
Um über die Triftströmung im nördlichen Atlantischen Ocean Kcnntnifs zu 
erlangen, ist von dem „U. S. Bureau of Navigation“ zu Washington neuer 
dings den Schiffen der Wunsch mitgethcilt worden, so oft als möglich Flaschen 
posten über Bord zu setzen. Zwei solcher Flaschenposten sind aufgefunden 
worden; die erste, welche in 63° 44' 20" N-Br und 23° 42' 30" W-Lg über 
Bord gesetzt war, wurde bei Uvalsncss (Ilalsness) an der SW-Küste von Island, 
in 64° 1' N-Br und 23° 50' W-Lg aufgefunden; sie hatte mithin 19 Sm in der 
Richtung rw. N l /<0 zurückgelegt. Die zweite war iu 44° 30' N-Br und 
61° 10* W-Lg ausgesetzt und wurde an der Nordküste der Insel Sable, nahe 
dem Leuchtthurm auf dem Westende der Insel, aufgefunden; diese hatte mithin 
33 Sm in der Richtung S 22° W zurückgelegt. 
Anm. d. Red. Leider sind in dieser Notiz keine Angaben über die Zeit 
des Auswerfens und der Auffindung dor Flaschenpost mitgethcilt worden, so 
dafs man aus ihr nur auf die Richtung, nicht aber auf die Stärke der durch 
sie angezeigten Strömung schliofsen kann. 
Berichtigung. 
Auf pag. 342 Z. 24 v. u. mufs es heifsen: 52" statt 50". 
Gedruckt und in Kommission bei E. S. Mittler & Sohn. 
Königliche Hofbuchhandlung. 
Kochstrafse 69/70.
	        
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