Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

449 
8* 
Rings um die Bank beträgt die Wassertiefe 2377 m; der Grund besteht 
aus Globigerincn-Schlamm. Die Südscito der Bank fällt beinahe senkrecht bis 
auf 1097 m ab, die Westseite ist gleichfalls sehr steil, aber die Nordseito senkt 
sich allmählich von 110 m am Rande auf 366 m, bei 13 Sm Abstand. Nahe dem 
Rande, an der SW-Seite der Bank, befindet sich eine Einbuchtung von 
ca 7 Sm Breite, in welcher indofs mit 166 m Lothleine kein Grund erreicht 
wurde. 
Während des Monats August setzte die Strömung nordöstlich •/* bis */* Sin 
die Stunde. Bei schlechtem Wetter steht auf dem Rande der Bank eine hohe 
durch einander laufendo See. 
5. (D. S.) Ucber die Ansegelnng von Nukalofa 1 ) und dio Route 
von dort nach Lefuka berichtet Kapt. E. Boysen, Führer des deutschen 
Schiffos T G. 11. Wappcius“, in seinem bei der Seewarte eingegangenen meteoro 
logischen Journale folgendermafsen: „Um Nukalofa anzusegeln, 1 ) gewährt die 
kleine Insel Taii — dio nordöstlichste der Tongat abu-drnppe {Tonga-Inseln) — 
ein gutes Merkzeichen. Von hier setze man seinen Kurs auf dio Insel 
Mallenoha, welche leicht an ihrem Sandstrande mit den darauf vereinzelt stehenden 
Bäumen erkennbar ist. In einer nicht zu grofsen Entfernung von dieser Insel, 
kann man von der Marsraa aus schon die Seetonnen vor der Einfahrt nach 
Nukalofa sehen. Zur Zeit meiner Anwesenheit wurde die Mündung des Fahr 
wassers durch zwei Tonnen gekennzeichnet; doch erfuhr ich vom Lotsen, dafs 
mit der Zeit noch mehrere derselben ausgolegt werden sollten. Von der 
äufsersten Tonne peilt die Nordspitze der Insel Alataa W 3 /4N a. K.; die zweite 
Tonne liegt bei der Jtzao-Klippe. Das beste Fahrwasser ist zwischen den beiden 
Tonnen hindurch. 2 ) Erst nachdem man in die Nähe der beiden Tonneu gelangt 
ist, kommt der auf der Insel Makkaha wohnende und von der Behörde autorisirte 
Lotse an Bord. Das äufserste Riff, an der Westseite des Fahrwassers, reicht 
weiter in die See hinaus, als dieses in den Karten angegeben ist. Die Gebäude 
des Königs in Nukalofa in der Peilung S—S'/aO führt frei von allen Untiefen 
aus See nach den beiden Tonnen. Der Lotse verankert das Schiff nur mit 
einem Anker; wegen der schweren Böen aber, welche hier auftreten, ist man 
häufig gezwungen, auch den zweiten Anker zu gebrauchen. 
Am 12. Novembor 1881 verliefscn wir den Hafen von Nukalofa, um die 
Reise nach Lefuka anzutreten, und standen um 11 Uhr Vormittags bei den 
Aufsentonnen, woselbst der Lotse von Bord ging. Um 12 Uhr Mittags waren wir 
frei von allen Untiefen und steuerten nun einen nördlichen Kurs, auf welchem 
um 4 Uhr Nachmittags die Insel Ilonga Tonga und um 4 Uhr Morgens, den 13., 
die Insel Tofoa gesichtet wurde. Von 2 bis 11 Uhr Morgens, am 13., war das 
Wetter reguerisch mit Gewittern. Wir steuerten während dieser Zeit nordostwärts 
zwischen der Insel Kao und der llaabai-Gruppe hindurch, kreuzten daun während 
des Nachmittags und in der folgenden Nacht ostwärts auf, bis mit Tagesanbruch 
den 14. die Insel Haano recht Süd peilte. Von hier konnten wir mit raumem 
Winde den Kurs auf Lefuka setzen, woselbst wir um 9 Uhr Vormittags zu 
Anker kamen. 
Für die Ausführung meiner Reise von Nukalofa nach Lefuka wurde mir 
am ersteren Platze angerathen, die direkte Route zwischen den Inseln zu wählen. 
Hätte ich diesen Rath befolgt, so würde es mir wohl nicht gelungen sein, in 
48 Stunden — vom Morgen des 12. bis zum Morgen des 14. November -— meinen 
Bestimmungsort zu erreichen. Wenngleich es, selbst in den dunkeln Nächten, ja nicht 
unmöglich ist zwischen den Inseln zu kreuzen, so wird man doch darauf rechnen 
müssen, dafs man manchmal viel vergeben wird, namentlich bei dickem regne 
rischem Wetter und Gewitter, wie wir es in der Nacht vom 12. zum 13. er 
lebten. Indem ich aber aufserhalb der Insel segelte, hatte ich viel Seeraum 
und konnte daher jede Acnderung des Windes mit Erfolg ausnutzen. Hierdurch 
wurde es mir möglich, meine Reise in der erwähnten kurzen Zeit auszuführen. 
Ich hebe diese Thatsache nur hervor, um zu zeigen, wie wenig man oft auf 
den Rath der hiesigeu sogenannten Sachkundigen geben kann. Manchmal wird 
den Schiffen auch ein sogenannter Lotse mitgegobon, der den Ankerplatz in 
*) Vgl. „Ann. d. Hydr. etc.*, 1876, pag. 453 und 1870, pag. 387. 
*) S. „Nachr. f. Scef.*, Jahrgang 1878 No. 648 und Jahrgang 1880 No. 1113.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.