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und französische. Die Rechnungsmünze für die öffentlichen Kassen ist der
holländische Gulden, für den Privat verkehr der Dollar. Der Sovereign wird
gewöhnlich zu 12,62'/z Gulden oder zu 5,05 Dollai's gehandelt. Mafs uud Ge
wicht sind wie bei uns.
3. Sabanilla eignet sich nur wenig oder gar nicht als Ausrüstungshafen
für ein Schiff; nur frisches Fleisch ist zu bekommen, und der Preis für dasselbe
ist je nach der Zufuhr verschieden.
4. Kingston. Als Ausrüstungshafen eignet sich Kingston vorzüglich, da
fast alle Vorräthe, mit Ausnahme gedörrter Pflaumen, präservirten Fleisches und
Kartoffeln, am Orte vorhanden sind; das frische Fleisch war hier in vorzüg
licher Qualität vorhanden zum Preise von 6 Pf. pro Pfund.
5. Bermuda-Inseln. Zur Ausrüstung eines Schiffes bieten diese Inseln
keine Gelegenheit, da auf ihnen nur Zwiebeln und Kartoffeln producirt werden,
während alle übrigen Bedürfnisse aus Nordamerika (New-York) importirt
werden müssen und deshalb sehr theuer sind; Trinkwasser wird frei von der
Regierung geliefert.
Eine regelmäfsige Verbindung findet zwischen diesen Inseln und New-
York statt, alle 14 Tage, vom 11. April bis 20. Juni alle 8 Tage, und Post
verbindung mit New-York, mit Halifax und Jamaika alle 4 Wochen. Zu
Zeiten der Ernte läuft noch ein Dampfer zu Handelszweckcu, aber in unregel-
mäfsigen Zwischenzeiten, die Inseln an. Andere Schiffe besuchen nur selten
diese Inseln, aufser wenn sie Havarie gelitten haben.
Ein Militärtelegraph verbindet alle gröfseren Orte der Inselgruppe mit
einander (vgl. „Mitth. d. Hydr.“, 1874, pag. 134 ff). Die Verkehrsmünze ist
das Pfund Sterling.
3. Segelanwcisung für die Aux Cayes - Bucht. Insel Haiti.
Grofse Antillen. („Hydrographie Notice“ No. 15/116, Washington 1882.)
Der Kommandant des V. St. S. „Yantic“, Commander E. T. Woodward,
giebt für die Aux Cayes Bucht folgende Segelanweisung: Nach dem Segelhand
buch: „Caribbean Sea and Gulf of Mexico“, Vol. I, pag. 312, § 4, wird das
westliche oder südliche Fahrwasser nicht mehr von grofsen Schiffen benutzt.
Der Kommandant erklärt jedoch, dafs dieses Fahrwasser von allen Dampfern
und auch von der „ Yanticunter seinem Kommando im Jahre 1881, benutzt
worden ist.
Von Westen kommend, mufs man die Stadt in Nord bringen und darauf
zustouern, bis man von der Diamond-Klippe frei ist, dann steuere man NO’/.O
auf die Spitze Boyet zu, bis Grande Caye ä l’Eau OSO und die Stadt WNW
peilen, worauf man auf die Stadt zusteuern kann.
Beim Auslaufen steuere man OSO auf Grande Caye ä l’Eau zu, bis dio
westliche Spitze der Insel Vaehe SzW peilt, von hier steuere man SW, bis die
Dtamowd-Klippe passirt ist, und dann Süd, mit welchem Kurse' man über nicht
weniger als 9 m Wasser nach See gelangt.
Unter Land längs der Südküste von Haiti setzte der Strom ostwärts,
über 1 Sm die Stunde. Dieselbe Beobachtung ist auch von dem Führer des
Dampfers „Atlas“ gemacht worden, welcher seit Jahren zwischen Aux Cayes
und Jacmel fährt. (Mifsweisnng 2° 30' Ost, 1882.)
4. Beschreibung der Macclesfield Bank. Chinesisches Meer.
(„Hydrographie Notice“ No. 9, London 1882.) Nach einem Bericht des
Kommandanten I. Br. M. S. „Maggie“, Lieutenant Commander A. Carpenter,
August 1881, liegt die Macclesfield-Bank 1 ) zwischen 15° 25' und 16° 10' N-Br
und zwischen 113° 43' und 114° 57' O-Lg. Dieselbe ist ungefähr 75 Sm lang
und hat eine Breite von 37 Sm; sie ist von ovaler Form und kann als ein unter
seeisches Atoll, mit gröfsorer Tiefe in der Mitte als am Rande, angesehen
werden. Man kann die Bank bei der Annäherung vom Topp aus au der grünen
Farbe des Wassers erkennen; an dem 7* bis ’3 Sm breiten Rande derselben ist
die Wassertiefe 16,5 bis 27,5 m, Korallengrund. 4 ) Innerhalb des Randes beträgt
die Wassertiefe 55 bis 100 m, Sandgrund, mit vereinzelten Korallenstellen.
*) Vgl. „China Sea Directory“, Vol. II, 1879, pag. 82.
*) Nach einem Bericht des siamesischen Kriegsschiffes „Hangkok“ vom Jahre 1857, wurde
an der N-W-Seite der Bank, in ea 16° 2,5' N-Br und 1J4° 2,5' O-Lg, eine Wassertiefe von 7,3 m
gefunden.