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Ankerplatz von Skagestrands. Der däuische Postdampfer ankert stets
westlich von der Spitze Spaakone, Die Rhede ist effen; nach Aussage des
Führers des Dampfers mufs man stets klar liegen, um sofort in See gehen
zu können. Um auf diesen Ankerplatz zu gelangen, mufs man auf etwa 2 bis
3 Sin Abstand von der Nordspitze der Halbinsel Skagen bis gegen Skagettrands
längs der Westküste der Halbinsel sich halten, weil in der Mitte der gleich
namigen Bucht zahlreiche Bänke liegen.
Der Ankerplatz im Sigle Fjord ist nach Angabe des Führers des
dänischen Postdauipfcrs, welcher mehrere Male im Jahre daselbst anlegt, nicht
ungünstig. Auch sollen daselbst schon einige Schoner gekiclholt haben. Der
„Actif“ besuchte diesen Platz. Die Landspitzen schliefsen ihn vollkommen
ein; die Haltbarkeit des Ankergrundos ist cbouso gut als diejenige in anderen
Fjords.
Insel Grimsey. Der Ankerplatz von Grinevig im Süden dieser Insel ist
gegen Osten hin nicht geschützt, obgleich man nach der Karte dies glauben
sollte. Man mufs daher, um das Abflauen östlicher Winde abzuwarten, bei
Sandvig, gerade vor den Häusern in der Bucht, auf mindestens 15m Wasser
tiefe ankern.
Der Ankerplatz im Vapna-Fjord ist für einen Dampfer, der die süd
liche Einfahrt benutzt, sehr leicht zu erreichen. — Mau halte sich längs der
Südküste bis zum Orte VindfeU, welcher ca 5 Sm östlich vom Gebäude der
Handels-Gesellschaft entfernt liegt, und bleibe dann bei wenigstens 1 Sm Ab
stand vom Ufer bis gegen Krosavig. Von hier wende man nach St-B., sobald
man das Handelshaus N 80° W peilt. Die lauge Insel Skibsholm, von über 20m
Höhe, unterscheidet man erst in geringem Abstande. Wenn mau hierauf die
letzte sichtbare Brandung an der Südspitze dieser Insel auf 150 bis 200ui in
Süd sichtet, mufs man sofort ankern, indem man die niedrige Insel Frederik
Skoer in halbem Abstand von der felsigen Spitze Ankerholm und der Südspitze
von Skibsholm hält. Eiu Fahrzeug mit weniger als 4m Tiefgang kann sich
bequem auf 100m Abstand südöstlich von Ankerholm vertäuen. — Eine Kette,
mit beiden Enden um Felsen festgemacht, liegt zwischen Ankerholm und Skibs
holm am Grunde; eine zweite Kette kreuzt diese im rechten Winkel in der
Richtung von FrSdirik Skoer nach SW. Eine Tonne ist am Kreuzungspunkte
dieser beiden Ketten befestigt, und diese dient deu Fahrzeugen der Handels-
Gesellschaft zum Festmachen. Eine zweite Tonne liegt südöstlich von der ersten
und dient zum Ausbringen eines Springs beim Aussegeln, falls die Wind
verhältnisse ein Schwaien des Schiffes nothwendig machen.
Diese Ankerplätze können nur im Winter durch das Einsetzen frischer
Nordwinde gefährlich worden, weil dann die See über die NO-Riffo in deu
Hafen einläuft.
Ankerplatz von Djupavog oder Iierce Fjord. Um auf diesen Ankerplatz
zu gelangen, steuere man in der Richtung der Deekpeilung des Flaggeu-
stockes des Kaufhauses zu Djupavog und einer hinter diesem auf einem
Hügel errichteten Steinpyramide, mit einer Kugel als Tappzeichen, S 10° W,
und ankere, sobald die vor der westlichen Einfahrtsspitzc Eidarhuck gelegenen
äufsersten östlichen Enden der Insel und des Aufsenriffes in Deckpeilung sind;
oder man folge der ersten Richtung noch weiter und ankere, je nach dem Tief
gang des Schiffes, südöstlich der Deckpeilung der beiden im östlichen Theile
des Hafens errichteten Pyramiden.
Verläfst man den Hafen, um sich gegen Westwind zu schützen, so thut
man gut, unter Land zu halten, um nicht zu sehr den starken südlichen Böen
ausgesetzt zu sein.
Der „Actif“ war gezwungen, in Lee der hohen Berge des inneren Fjords
zu ankern, da die Berge von Djupavog niedrig sind. Doch ist es hier, ebenso
wie in den anderen Fjorden, sehr schwierig, auf die Witterungsverhältnisse
aufserhalb derselben zu schliefsen; der „AcHf“> welcher jedesmal bei Windstille
auslief, inufste zweimal umkehren, um den in See herrschenden schweren West
sturm abzuwarten.