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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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256 Registertonnen, auf 1600 Doll. Papier oder- ungefähr 13 Lstrl. Im Rio 
de Chuelo darf kein Schiff ohne einen Lotsen an Bord verholt werden, eine 
Anordnung, die höchst überflüssig ist. Im Uebertretuugsfalle verfällt das 
Schiff in eine Strafe. Für jedes Verholen erhält der Lotse 7 Doll.-F. Das 
Werftgeld beträgt für dio ersten 100 Tonnen 4 Cents pro Tonne, für jede 
Tonne mehr 1 Cent pro Tonne und zwar für jeden Tag, wenn nach der Werft 
(nicht in einen Leichter) gelöscht wird. An Tonnongeldcru sind zu entrichten 
für Schiffe von 100—153 Tonnen Gröfse 30 Cents, von 151 Tonnen aufwärts 
60 Cents pro Tonne. 
1 Doll.-F. (Dollar Fuerte oder Patacon) = 25 Pesos (PapiÖldollar). 
4,90 Doll. F = 1 Lstrl. Sterling. 
Buchupureo an der Küste von Chile. 
(Miithcilung von der Deutschen Sctu-ark.) 
Ueber den zur Zeit noch wenig bekannten und auch in den Karten 
nicht angegebenen Hafen Buchupureo macht Kapt. B. Rohberg, dessen Schiff 
„ Vau den ßergh“ daselbst im November 1881 eine Ladung Weizen für Europa 
einuahm, in seinem meteorologischen Journal die folgenden Bemerkungen. 
Buchupureo, ein kleiner Ladeplatz für Weizen an der Chilenischen Küste, 
liegt nach unseren Beobachtungen auf 36® 4,5' S-Br au einer kleinen Bucht, 
deren äufsersto Spitze man, auf der Rhede vor Anker liegend, in SzW und 
NNO am Kompafs peilt. Die Bucht ist gegen die herrschenden Südwinde der 
schönen Jahreszeit geschützt, dagegen offen für alle Winde aus den westlichen 
Quadranten. 
Wenn man beim Aufsuchen dieses Platzes von Süden längs der Küste 
kommt, bemerkt man, dafs von etwa 36° KP S-Br an dio bisher kahlen oder 
nur von niedrigem Gebüsch bewachsenen Berge anfangen, von einzelnen Baum 
gruppen bewaldet zu werden, während man an den Abhängen grüne Flächen 
sieht. In etwa 36° 6' S-Br trifft man die erste bewohnte Stelle an der Küste 
an. Dieser Platz, genannt Coquecuva, hat insofern viel Aehnlichkeit mit 
Buchupureo, als die Hauptmerkzeichen der beiden Plätze, nämlich die Bodegas 
(Speicher), hier wie dort von gleicher Bauart .sind. Dieselben bilden lange 
einstöckige Schuppen mit einem Anbau, der Wohnung des Spediteurs, und sind 
mit Ziegeln gedeckt. Die Städtchen liegen ebenfalls in beiden Fällen nördlich, 
ungefähr in derselben Richtung von den Bodegas. 
Es passirt zuweilen, dafs Schiffe die beiden Plätze mit einander ver 
wechseln, in die Coquecuva-Bacht hineinsteuern und dort ankern. Dadurch 
kann man leicht in eine sehr gefährliche Lage gerathen. Die Coquecuva-Bucht 
ist unrein. Fast in der Mitte derselben, etwa 1 Sm vom Lande entfernt, be 
findet sich eine ausgedehnte Reihe blinder Klippen, auf denen von Zeit zu Zeit 
die SW-Dünung bricht. 
Gleich jenseits der nächsten Spitze, nördlich von Coquecuva, liegt 
Buchupureo. Man rnufs jedoch die Bucht schon völlig offen haben, bevor mau 
des Platzes ansichtig wird. Um hei dem herrschenden Südwinde einzusegeln, 
thut man am besten, die Bodegas in OSO mifsweiseud zu bi’ingen; dann drehe 
man auf, lasse die Bodegas allmählich in SOzO kommen und ankere, wenn die 
südliche Landspitze der Bucht SzW peilt. Hier hat man eine Wassertiefe von 
15 Faden (27 in) auf schwarzem, gut haltendem Sandgrund. Jene südliche 
Spitze scheint auf eineu Abstand von etwa einer Kabellänge unrein zu sein. Im 
Uebrigen ist die Bucht rein. 
Da man hier auf offener Seerhede liegt, so ist der Ankerplatz bei Nord- 
nnd Westwinden gefährlich, nrid man mufs ihn, wenn solche einsetzen, verlassen. 
Es empfiehlt sich daher, stets nur vor einem Anker zu liegen und die Kette, 
mit einem guten Tau und einer Boje versehen, zum Schlippen fertig zu halten. 
Am sichersten ist es jedenfalls, wenn man diese Vorbereitungen gleich bei der
	        
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