Skip to main content

Full text: 10, 1882

41 
An«, i Hydr.» 1SS2, Heft I (Januar). q 
Der von „Papa“ überstandene Taifun wurde auch von dem englischen, 
nach Hongkong bestimmten Schiffe „John Nicholson“ Überstunden, und hat Kapt. 
Bannau sich der Mühe unterzogen, in Hongkong einen Journalauszug dieses 
Schiffes anzufertigen und denselben der Seewarto einzuseuden. Es geht aus 
demselben hervor, dafs das englische Schiff den Taifun ebenfalls vom 26. bis 
31. Dezember erlebte, und dafs dieses don niedrigsten Luftdruck mit 754,5 mm 
um 9 h a. in. des letzteren Tages unweit 10,8° N-Br und 131,8° O-Lg beobachtete. 
Der Taifun wehte dann aus NE, eine Richtung, welche er bei diesem, seinen 
Ort in joueu 5 Tagen nur von 11° N-Br in 133,5° O-Lg nach 10,8° N-Br in 
131,7° O-Lg verändernden Schiffe überhaupt kaum verliefs. Als der Taifun 
ein Ende genommen hatte, ging bei dem englischen Schiffe der Wind nicht wie 
bei „Papa“ durch West und Süd in den NE-Monsun über, sondern dieser letztere 
stellte sich ein, indem der Wind seine Richtung von NE zuerst nach Nord und 
dann wieder nach NE veränderte. Das englische Schiff kam aus dem nord 
westlichen Quadranten des Sturmes nicht heraus, während die deutsche Bark 
das Centrum vollständig umsegelte. Es kann das letztere für eine vcrhältnifs- 
mäfsig lange Zeit seinen Ort nur wenig verändert haben, und scheint ein solches 
auffallendes Vorkommen in diesem, zwischen den Philippinen und Carolinen- 
Inseln gelegenen Theil des Grossen Oceans kein seltenes zu sein. Man ver 
gleiche den in den Annalen der Hydrographie vom Jahre 1880 Seite 212 be 
schriebenen gleichen Fall des Bremer Schiffes „Fulda“, Kapt. Basson. 
Nachdem die Ladung des „Papa“ in Hongkong entlöscht worden war, 
wurde eine andere für New- York bestimmte wieder eingenommen und am 6. März 
die Reise nach diesem Platze augetreten. Die Bark durchsegelte die China-See 
bei mäfsigem NE Monsune, schnitt 10° N-Br in 110,2° O-Lg am 12. März und 
überschritt am 16. März den Aequator in 105,5° O-Lg. Bis zum nördlichen 
Eingänge der Bawl-a-Strafse wurde „Papa“ von nordöstlichem Winde begleitet, 
und trat dort leichter unbeständiger NW-Monsun an dessen Stelle. Nachdem 
bei diesem Sunda-Sec und Sunda-Strafsc durchsegelt worden waren, erreichte 
„Papa“ am 21. März den Indischen Ocean. In diesem erstreckte sich der 
westliche Monsun bis unweit 8,2° S-Br in 103,3° O-Lg, und trat dort östliche 
Mallung an seine Stelle. Nachdem diese einen Tag gedauert hatte, setzte am 
23. März in etwa 8,8° S-Br und 103° O-Lg der SE-Passat ein, in dessen Gebiete, 
bei der darin herrschenden frischen beständigen Briese die Reise einen be 
friedigenden Verlauf nahm. Die erste Verzögerung in der Fahrt fand wieder 
statt, als man am 8. April nach 25,8° S-Br in 52,5° O-Lg gekommen war. In 
der Nähe dieses Punktes schien die polare Passatgrenze zu liegen. Der Wind lief 
dort in rascher Drehung nach Nord und West, wehte später jedoch wieder für 
längere Zeit aus SE. Der Luftdruck, welchen man in der Nähe der Passat 
grenze gleich 760,0 mm beobachtet hatte — unweit 21° S-Br betrug derselbe 
767,0 mm — stieg bei letzterem Winde bis auf 770,0 mm. Als dann der Wind 
abermals eine Drehung nach links ausführte, wehte derselbe für kurze Zeit 
stürmisch, und das Barometer fiel um 14 mm. Westwinde, die am 20. April in 
der Nähe von 34,8° S-Br und 24° O-Lg an einem Tage heftig stürmten, wurden 
angetroffen als 26° O-Lg überschritten worden war, doch folgten auch auf diese, 
nachdem der Luftdruck auf 770,0 mm gestiegen war, wieder östliche Wiudc. 
Bei diesen kreuzte „Papa“ am 24. April die Länge der Kapstadt. Am 27. April 
gelangte die Bark in 9,4° O-Lg wieder nördlich von 30° S, nachdem mau 
12 Tage südlich von dieser Breite verbracht hatte. Vou der Sw«d«-Strafse 
herkommend war 10° S-Br in 101,8° O-Lg am 24. März, 20° S-Br in 73° O-Lg 
am 2. April und 30° S-Br in 36° O-Lg am 15. April, ferner 90° O-Lg in 15° 
S-Br am 28. März, 60° O-Lg in 23,6° S-Br am 6. April und 30° O-Lg in 32,1° 
S-Br am 17. April geschnitten worden. 
Im Atlantischen Ocean fand „Papa“ nördlich von 30° S-Br zunächst an 
mehreren Tagen leichten SSW-Wind, aus welchem sich, als man nach 25,5° S-Br 
in 3,3° O-Lg gekommen war, der Passat entwickelte. Man beobachtete, als 
derselbe eiusetzte, einen höchsten Luftdruck von 767,0 mm. Im Passatgebiete 
wurde eine im Allgemeinen günstige Gelegenheit angetroffen, von welcher nur 
die, zwischen 14° und 11° S-Br herrschenden schwachen Winde eine Ausnahme 
bildeten. Am 16. Mai erreichte „Papa“ den Aequator in 28,3° W-Lg. Es 
waren bis dahin 19 Tage verflossen, seit man 30° S-Br kreuzte, und während
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.