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Full text: 10, 1882

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Greenwich überschritten. Man hatte bis dahin 30 Tage in südlicher Breite 
zugebracht, und dort 10° S-Br in 27,6° W-Lg atu 22. September, 20° S-Br in 
31,2° W-Lg am 26. September und 30° S-Br in 28° W-Lg am 6. Oktober 
geschnitten. Am 27. Oktober nach einer 74tägigen Reise von 50° N-Br her 
ankerte der „Paul Thormann“ auf der Iihede von Kapstadt. 
Am 1. Dezember trat die Bark von der Kapstadt aus eine Reise nach 
Buenos Ayres an. Das Schiff segelte in Ballast, doch befanden sich auf dem 
selben 290 afrikanische Straufse, welche nach Südamerika gebracht werden 
sollten. Man traf auf See frische südwestliche Winde an, bei denen ein nord 
westlicher Kurs eingeschlagen wurde, und konnte man auf demselben auch 
zunächst einen zufriedenstellenden Fortgang erzielen. Ungünstig wurde der 
selbe, nachdem man 25° S-Br überschritten hatte, denn anstatt des dort zu 
erwartenden Passats traf man vier Tage anhaltende, veränderliche, leichte 
Winde. Am 17. Dezember kam in der Nähe von 23,5° S-Br und 8° W-Lg ein 
frischer NE-Wind durch, der mehrere Tage lang anhielt, und später folgten 
veränderliche, ebenso lange aus westlicher wie östlicher Richtung wehende, 
Winde. Ohne dafs eigentlicher Passat angetroffen wurde, kreuzte man den 
Ocean. Nur am 4. und 5. Januar 1882 wurde unweit 31,5° S-Br in 47° W-Lg 
stürmisches Wetter aus südwestlicher Richtung überstanden, während überall 
sonst die Reise nur in ruhiger Weise verlief. Am 9, Januar erreichte „Paul 
Thormann“, mit 250 lebenden Straufsen, die Mündung des La Plata. Zur 
Zurücklegung der Reise waren 39 Tage erforderlich gewesen. Während der 
selben hatte man den Meridian von Greenwich in 25,4° S-Br am 10. Dezember 
und 30° W-Lg in 24° S-Br am 26. Dezember überschritten. Der nördlichste 
Punkt, welcher erreicht wurde, war 23,3° S-Br in 8,5° W-Lg. 
16. Reise der Rostocker Bark „van den Bergh“, Kapt. B. Rehberg. 
Die Bark „van den Bergh“ verliefs am 1. Oktober 1881 den La Plata, 
um frachtsuchend nach der Westküste von Südamerika zu versegeln. NE-Wind 
begünstigte den Anfaug dieser Reise, und obgleich nach einigen Tagen der 
Wind westlich lief, so blieb auch dann seine Richtung eine günstige und deshalb 
der Fortgang des Schiffes ein rascher. Man kreuzte 40° S-Br in 57,5° W-Lg 
am 3. Oktober und erreichte am 6. Oktober den Parallel von 50° Süd in 
64,5° W-Lg. Am 10. Oktober wurde bei frischem Nordwinde die Ostspitze 
der iS<aaie«-Insel umsegelt und schon am 12. Oktober war 70° W-Lg in 
56,6 S-Br erreicht. Hier endeten aber die bis dahin günstigen Verhältnisse, 
es wurden anhaltend so heftig stürmende Westwinde angetroffeu, dafs die Bark 
nach Osten verdrängt wurde und erst am 23. Oktober wieder nach 70° W-Lg 
in 59,4° S-Br gelangen konnte. Auffallend war die lange Zeit des konstant 
niedrigen Luftdruckes, welchen man hier beobachtete. Während neun auf ein 
ander folgender Tage erreichte derselbe nicht 740 mm, sank wiederholt unter 
730 mm und nahm am 19. Oktober unweit 59,5° S-Br und 69° W-Lg mit 720,6mm 
seinen niedrigsten Stand ein. Der Wind wehte, als dieses geschah, stürmisch 
aus WNW. Am 24. Oktober wurde während eines orkanartigen NW-Sturmes, 
der in der Nähe von 59,3° S-Br und 73° W-Lg auftrat, ein niedrigster Luft 
druck von 723,0 mm beobachtet. Nach dem 28. Oktober mäfsigte sich das 
Wetter etwas, und war es dann möglich, wieder Länge gut zu machen. Am 
1. November überschritt „van den Bergh“ in 80,8® W-Lg den Parallel von 
50® Süd. Südlich von demselben waren 26 Tage verbracht worden, die Länge 
des Kap Iiorn hatte die Bark in 56,5° S-Br am 11. Oktober überschritten. 
Der kräftige beständige Westwind, welcher nördlich von 50° S-Br angetroffen 
wurde, führte „van den Bergh u bis zum 6. November zum Hafen von Coronet. 
Die Dauer der Reise betrug 36 Tage. 
In Buchupureo, einem kleinen an der chilenischen Küste gelegenen Platze, 
erhielt der „van den Bergh“ eine Ladung Weizen und trat, nachdem dieselbe 
verladen worden war, am 5. Dezember die Heimreise nach dem Kanal an. Der 
frische in der Nähe des Landes wehende Südwind lief am 7. Dezember um 
nach Westen, und nahm die Reise nach diesem Vorgänge einen befriedigenden 
Verlauf. Man überschritt 40° S-Br in 80,8® W-Lg am 10. Dezember, 50° S-Br 
in 81,2° W-Lg am 15. Dezember und gelangte am 19. Dezember zum Meridian
	        
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