432
herabgesunkene Wind nördlich und stellte sich dann, ohne dais fernere Störung
angetroffen wurde, der NE-Passat ein. Bei diesem Winde nahm die Reise
für längere Zeit wieder einen ganz befriedigenden Verlauf; man verfolgte in
der Nähe von 22° N-Br einen Westkurs und war am 1. März nach 23,8® N-Br
in 62° W-Lg gelangt. Hier lief der frische Wind zuerst südöstlich, kurze Zeit
darauf durch Süd nach West, und wurde nach dieser Zeit kein Passat wieder
angetroffen. Die Reise nahm bei den meist westlichen, häufig stürmischen,
Winden abermals nur einen sehr langsamen Verlauf. Am 22. März überstand
„Elise Metzler“ in der Nähe von 32,5° N-Br und 77° W-Lg eiuen orkanartigen,
von Blitz und Donner begleiteten, Sturm aus West. Der Luftdruck sank
während desselben auf 745,7 mm, und man beobachtete, als der Sturm am
heftigsten wüthete, mehrere Wasserhosen, von denen eine quer über das Schiff
hinging und dasselbe dem Kentern nahe brachte. Dieser Sturm hielt auch
noch am 23. März an, und erst am 25. März trat ruhigeres Wetter ein. Ein
anderer heftiger Weststurm, bei dem der Luftdruck einen niedrigsten Stand
von 749,4 mm erreichte, wurde am 1. und 2. April in der Nähe des Kap
Halteras überstanden. Durch diese Stürme wurde die Reise in solcher Weise
verlängert, dafs erst am 13. April ein sicherer Ankerplatz in der Nähe des
Bestimmungsplatzes erreicht werden konnte. Die Dauer der Reise betrug
86 Tage. Während derselben hatte man 40° N-Br in 16,5° W-Lg am 23. Januar,
30° N-Br in 23° W-Lg am 9. Februar und zum zweiten Male denselben
Parallel in 76° W-Lg am 18. März; ferner 30° W-Lg in 23,8° N-Br am
14. Februar, 50° W-Lg in 22,1° N-Br am 22. Februar, 60° W-Lg in 23° N-Br
am 28. Februar und 70° W-Lg in 26° N-Br am 12. März überschritten.
Am 3. Juli verliefs die „Elise Metzler“ den Hafen von Wilmington, um
nach Stettin zurückzukehren. Der erste, westlich von 52° W T -Lg liegende Theil
dieser Reise konnte nur in langsamer Weise zurückgelegt werden. Erst nach
dem man am 22. Juli östlich von diesem Meridian gelangt war, hielt der Wind
sich vorherrschend in westlicher Richtung, man konnte dann rascheren Fort
gang erzielen und am 6. August in den Gesichtskreis von IJzard gelangen.
Die Reise war in 34 Tagen vollendet worden, und während derselben hatte
man 70° W-Lg in 36° N-Br am 8. Juli, 60° W-Lg in 40° N-Br am 16. Juli,
50° W-Lg in 42,6° N-Br am 23. Juli und 30° W-Lg in 46,3° N-Br am 28. Juli
geschnitten.
11. Reise der Hamburger Bark „Tarquin“, Kapt. L. A. Kessal.
Am 4. Januar 1881, nicht weniger als 18 Tage nach dem Antritte einer
Reise von Hamburg nach Jaluit, verliefs die Bark „Tarquin“ die Mündung des
Kanals. Drei Tage später überschritt damals die von Cardiß nach Hongkong
bestimmte Brigg „Minerva“ den Parallel von 50° Nord und unter nahezu den
selben Verhältnissen, wie sie der Reisebericht dieses letzteren Schiffes enthält,
verfolgte dann auch „Tarquin“ einen südlichen Kurs. „Minerva“ hielt bei dem
zuerst angetroffenen heftigen Östwinde voller weg nach Westen, konnte deshalb,
nachdem das mit Sicherheit vorherzusehende Umlaufen des Windes nach Westen
erfolgt war, auch nach Südosten hin einen befriedigenden Fortgang erzielen
und erreichte daher 30® N-Br in 20,5° W-Lg am 22. Januar, zwei Tage früher,
als „ Tarquin“ diesen Parallel in 19,5° W-Lg überschreiten konnte. Den sich
aus ganz flauem östlichen Zuge entwickelnden NE-Passat fand die Bark am
30. Januar in der Nähe von 25,2° N-Br und 19,3° W-Lg. Derselbe wehte
später recht kräftig und endete am 9. Februar, unweit 4° N-ßr und 24,7°W-Lg.
Um den Stillengürtel von diesem, für die betreffende Jahreszeit reichlich weit
östlich liegenden Schnittpunkte aus zu überschreiten, waren acht Tage er
forderlich. Als diese verflossen waren, traf man in der Nähe von 1,6® N-Br
und 26,7° W-Lg den SE-Passat an, hei welchem am 19. Februar der Aequator
in 27,6° W-Lg überschritten werden konnte. Es waren 46 Tage nach dem
Verlassen des Kanals verflossen, und man hatte während dieser Zeit 40° N-Br
in 16,6° W-Lg am 10. Januar, 30° N-Br in 19,5° W-Lg am 24. Januar, 20° N-Br
in 24,8° W-Lg am 2. Februar und 10° N-Br in 26° W-Lg am 6. Februar
geschnitten. Die mitsegelnde Brigg, welche sich im Stillengürtel etwas west
licher hielt als die Bark, war zur Linie in 28,6° W-Lg am 14. Februar gelangt.
Am 17. Februar, zwei Tage früher als „Tarquin“, hatte ein anderer Mitsegler,