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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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versehenen Kopf bei Niedrigwasser 2,7 m Wasser hat. Auf dem Kopf steht 
ein kleiner Leuchtthurm und ein bedeckter Schuppen für das geheifste Rettungs 
boot. Die Mole ist aus Holz vor ca 20 Jahren gebaut und hat Schienen und 
Wasserleitung. 
Wasser und Kohlen. Für frisches Wasser ist für Kriegsschiffe noch nicht 
genügend gesorgt. Man mufs entweder Boote mit Wassersäcken nach der Mole 
schicken und dieselben dort voll laufen lassen, oder sich mit den den Verkehr 
vermittelnden Dampfbarkassen jedesmal einen Tank voll zu 12001 mitbringen 
lassen. 
Die Kohlen kommen auf einer Hulk mit einem Schleppdampfer längsseits. 
Verkehr mit dem Lande. Zum leichteren Verkehr mit dem Lande stellt 
die Kolonial-Regierung den Kriegsschiffen zu vereinbarten Zeiten die dem Unter 
nehmer Jugoe gehörenden grofsen Dampf barkassen zur Disposition. 
Ansteuerungsmarken. Die Rhede ist bei Tage und bei Nacht leicht an 
zusteuern. Es kommen bei der Ansteueruug am Tage von Süden her zuerst der 
in der „Australia Directory“, Vol. I (1876), pag. 196 erwähnte grofso Schorn 
stein der Fabrik der „Copper Company“ und der 1881 erbaute Wasserthurm der 
Semaphor-Station 1 ) in Sicht. Letzterer ist noch nicht in den Karten angegeben; 
er ist ein dicker, ca 30 in hoher Thurm von leuchtthurmartiger Gestalt und aus 
rothon Ziegeln gebaut, wodurch er bei der weifsen Farbe der ganzen Küsto 
besser in’s Auge fällt, als der hollangestrichene Leuchtthurm am Adelaide Creek 
und der weifse Zeitballthurm. Der Wasserthurm liegt SO'/sS ca 350m vom Zeit 
ballthurm entfornt. Der in der Karte angegebene Thurm der Glanville Hall ist 
zu unbedeutend, um selbst bei gröfserer Annäherung als Landmarke zu dienen. 
Es sind auch in den letzten Jahren so viele Häuser in der Nähe der Glanville 
Hall gebaut, dafs dieser Thurm jetzt nur schwer von See aus gefunden 
werden kann. 
Ebbe und Fluth. Das Einsetzen der Ebbe und Fluth und die Niveau- 
difforeuzen sind so sehr vom Winde abhängig, dafs keine Gezeitentabellen für 
die Rhede und den Hafen von Adelaide aufgestellt werden können. Sonst 
stimmen die Angaben der Segelanweisung. Auf der Rhede läuft der Strom selten 
mehr als 3 /< Knoten. 
Das Wetter ist während der Sommermonate, November bis April, meist 
trocken und klar; in der Nacht und bis 9 h a. m. ist der Wind meist ganz flau 
und weht vom Laude her; später setzt Seobriese ein. Ein häufig infolge der 
grofsen Dürre ointretendes Ereignifs sind grofse Waldbrände, deren Rauch sich 
oft derart über der Küsto lagert, dafs das Ansteuern derselben erschwert wird. 
S. M. S. „Carola“ fand den Rauch in der Tnvestigator-Stra/se so stark, dafs die 
Ufer der Insel Kangaroo oft schon bei 6 Sm Abstand dem Auge entzogen waren. 
(Vgl. „Ann. d. Hydr. etc.“, 1882, pag. 297.) 
Stürme sind im Sommer selten und von kurzer Dauer; auch im Winter 
soll die längste Dauer eines Sturmes aus den ungünstigen Richtungen zwischen 
Nord und SW 48 Stunden nicht überschreiten. Auch wehen im Sommer die 
Winde im Verhältnifs 4:1 aus den für die Rhede günstigen Richtungen, im 
Winter im Verhältnifs 2:1. S. M. S. „Carola“ fand obige Angaben während 
ihres 14tägigen Aufenthalts auf der Rhede zutreffend, und nur am 22. Februar 
6 h a. m. beim Verlassen der Rhede eine frische südwestliche Briese. Mit dem 
Untergang der Sonne wurde die Temperatur an Bord bedeutend niedriger. 
Die höchste au Bord beobachtete Temperatur war 29,5° C., die niedrigste 
16,4° C. 
Verbindung mit Adelaide. Nach Adelaide bestimmte Schiffe haben zunächst 
auf der Rhede beizudrehon oder zu ankern, werden dort von dem „Custom 
house-Boot“ rovidirt und gehen zum Löschen durch den Adelaide Creek nach 
Port Adelaide hinauf. Die grofsen Dampfer löschen und laden auf der Rhode. 
Der Adelaide Creek führt von dem Lcuchtthurm an der Aufscnbarre nach 
Port Adelaide herauf und ist bei Niedrigwasser noch für Schiffe von 4,6 m 
Tiefgang passirbar. 
J) Diese Sernaplior-Station Hegt in 34" 61' 10" S-Br und 138° 29' O-Lg, Der Zeitball lallt 
vermittelst elektrischer Leitung vom Observatorium in Adelaide aus um l h 0 nl 0' mittlerer Zeit des 
Observatoriums in Adelaide, gleich lö 1 ' 46™ 38,7“ mittlerer Oreemeich Zeit (s. No. 686 der „Nachr. 
f. Seef.*, 1882.)
	        
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