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Die vorletzte Gleichung für sin <p zeigt, dafs xpi der parallaktische
Winkel des nautischen Dreiecks oder sein Supplement ist. Die geometrische
Bedeutung von xpi ergieht sich, wenn man aus dem Pol P das sphärische
Loth PR auf den durch die Sonne gelegten Vortikalkreis ZS fällt; alsdann ist
ips = RS.
Die Rechnung wird nach folgendem Schema ausgeführt:
dh
sin xpi = tg XjJi = cotg d cos V'l,
sin d sin (h 4- xpi)
sm (t — -7———
cos xp2
. . sm xpi cos h
sm t = — .
cos <f
In den beiden letzten Formeln ist für h die mittlere Höhe der Sonne
^ ei vor '8 en -^ u % a ^ e ) zu setzen; t bedeutet dann den mittleren Stnndon-
rinkel
P£)-
Beispiel: d — 12° 24,5', h = 48° 9,7;V, dt = 7 ra 39» — 114,75', dh = 15,0',
lg cos d = 9,98974
lg dt — 2,05975
2,04949
lg dh = 1,17609
lg sin ifi 1 — 9,12660
y<i — 7° 4P 30"
lg sind = 9,33219
lgsinfh-f-V 1 ») = 9,90990
9,24209
lg cos y>2 = 9,33591
lg sin <f,' = 9,90618
<f‘ = 53° 40'45"
lg sin xpi — 9,12660
lg cos h = 9,82414
8,95074
lg cos <p‘ — 9,77255
lg sin = 9,17819
ss —8° 40 9"
lg cos xpi — 9,99607
lg cotg d ~ 0,65754
lg tg xpi — 0,65361
xpi — 77° 29' 0"
h = 48° 9'45"
h + = 125° 38'45"
h — xpi = 29° 19' 15"
lg sind = 9,33219
lg sin (h—xpi) — 9,68993
9,02212
lg cos xf>i — 9,33591
lg sin y" = 9,68621
— —29° 2'48"
8,95074
lg cos (fj‘‘ =9,94162
lg sin (-"g 1 ) = 9,00912
—5° 51'4P'
Der Fehler eines so gefundenen Resultates hat zwei Ursachen. Die am
wenigsten störend einwirkende beruht darauf, dafs an Stelle der Differentiale dh
und dt endliche kleine Gröfsen gesetzt werden. Obwohl nämlich in der letzten
Aufgabe dt nahezu 2° beträgt, ist die berechnete Polhöhe doch nur um
*/4 Minute unrichtig, wie die strenge Auflösung
y>‘ = 53° 40' 6" und (f>" = — 29° 2' 4" zeigt.
Von weit beträchtlicherem Einflufs auf das Resultat können dagegen die
im Verhältnifs zu den kleinen gemessenen Gröfsen meistens relativ bedeutenden
Messungsfehler werden. Zur Beurtheilung dieses Einflusses wird in der gefun
denen Gleichung (f> implicite in Bezug auf dh und h' differentiirt. Bezeichnen
wir die Fehler von h, dh und <f mit x/, /h und f, so erhalten wir:
dt
d) (cos h. J — sind cos (f . f.)
— cos (p sin <f cos* d. f = cos* h ^
-f- (sin h — sin g> sin
I cosh
sin h. J