abnehmendem Luftdruck am 16. Juni 44° O-Lg in 41° S-Br erreichen konnten.
Hier sprang der Wind von NNW auf Süd und wehte darauf stürmisch und von
harten Böen begleitet aus SW bis SSE, wodurch wir wieder nördlich von
40° S-Br gedrängt wurden. Am 18. Juni, als das Barometer bis 780 mm
gestiegen war-, hörte der südliche Wind zu wehen auf.
Nach einer kurze Zeit anhaltenden Windstille kam noch an demselben
Tage auffrischender Wind aus der Westrichtung wieder durch. Bei langsam
fallendem Barometer hielt derselbe fast drei volle Tage mit aufserordentlicher
Beständigkeit und der Stärke 6 an. Dann aber holte er bei zunehmender
Stärke (9—10) nach WNW und schofs nun, als das Barometer mit 757,2 mm
seinen niedrigsten Stand erreicht hatte, nach SW aus. Nachdem der Wind aus
letzterer Richtung einige Zeit als Sturm mit schweren Böen geweht hatte,
flaute er am 26. Juni in 38,5° S-Br und 80° O-Lg, bei einem Slaximum des
Luftdrucks von 775,5 mm, aus SSW bis SSE ab. Es scheint demnach, dafs wir
die Depression, der die zuletzt angetroffenen Winde angehörten, in ihrem öst
lichen Fortschreiton zuerst überholten, schliefslich aber doch von derselben
zurückgelassen wurden.
Es dauerte nicht lange, dafs sich uns eine neue Depression näherte.
Der Anfangs unbeständige Wind drehte sich nach West zurück, holte darauf
bei ununterbrochen stark bewölktem Himmel und sehr langsam fallendem Baro
meter nach NW, frischte von dort her auf und krimpte dann bei zunehmender
Stärke bis Nord. Nachdem es aus letzterer Richtung stürmisch geweht hatte,
ging der Wind abnehmend, aber bei noch immer fallendem Barometer wieder
westlicher. Am 30. Juni, in 38° S-Br und 92° O-Lg, hatten wir einen halben
Tag lang ganz leichte veränderliche westliche Winde bei anhaltendem Blitzen
ira SE und NE und einem Luftdruck von 747,9 mm. Wir befanden uns hier
augenscheinlich im mittleren Gebiete der Depression. Den folgenden Tag holte
der Wind bei zunehmender Stärke westsüdwestlich und später bei zunehmendem
Luftdruck nach SW, aus welcher Richtung es derartig stürmte, dafs wir kaum
vor dem Winde und der See weglenzen konnten. Am 2. Juli wurde der Wind
etwas flauer und lief auf W—WNW zurück, wobei indessen das Barometer von etwa
758 mm auf 755 mm flol. Der Wind nahm daher auch bald wieder zu, und am
3. Juli in 34° S-Br und 100° O-Lg wehte ein schwerer Sturm aus WNW, der
später bei zunehmendem Luftdruck und abnehmender Stärke nach SW umging.
Da wir jetzt einen nördlichen Kura steuerten, uns also rasch vom Minimum
entfernten, so kam bald der Wind, selbst in den Böen, nicht mehr über die
Stärke 9 hinaus. Bei stetig zunehmendem Luftdruck lief der Wind, immer
flauer werdend, südöstlich, und am 6. Juli in 29° S-Br und 107° O-Lg wurde
es, nachdem der Wind vorher östlich gewesen war, windstill. Der Luftdruck
erreichte hier mit 774,5 mm sein Maximum.
Der fernere Verlauf der Reiso war ein sehr langsamer. Bis zum
13. Juli in 23,5° S-Br und 110° O-Lg fanden wir nur sehr leichte umlaufende,
jedoch vorwiegend östliche Winde odor Windstillen bei einem hohen Luftdruck,
der während eines jeden Rundlaufes des Windes 3—4 mm schwankte. An dem
zuletzt angeführten Orte kam ESE-Wind von mäfsiger Stärke durch, anscheinend
der SE-Passat. Der Luftdruck, welcher ungefähr 772 mm betrug, begann nun
langsam aber stetig abzunehmen. Der Wind, welcher im Allgemeinen sehr un
beständig war und zwischen Ost und SE schwankte, lief am 18. in 15,5° S-Br
und 115,5° O-Lg auf NE, hielt sich mit Stärke 2—4 drei Tage von dieser
Richtung, setzte dann die Drehung durch Nord und weiter fort, wobei er die
westlichen Striche mit der Stärke 1—2 in einem halben Tage durchlief, und
endete schliefslich am 21. Juli in 15,5° S-Br und 118° O-Lg von SE mit einer
Windstille. Bei diesem Rundlauf des Windes war keine nennenswerthe
Aenderung des Luftdrucks zu verzeichnen. Nachdem diè Windstille mehrere
Stunden angehalten hatte, kam leichter ENE-Wind durch, der, etwas auffrischend,
östlich holte und sich darauf in mäfsiger Stärke zwischen PINE und ESE hielt,
bis wir am 24. Juli Vormittags, nach einer Reise von 96,5 Tagen Dauer von
Lizard, die Insel Sumba oder Sandalwood erreichten.
Die Strömungen im offenen Ocean waron theils mit den Strömungsangaben
der Karten und Segelanweisungen übereinstimmend, theils jedoch von diesen
abweichend. Im Nordatlantischen Ocean, von 30° N-Br bis zur Breite der