Skip to main content

Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

365 
Schiff blieb nördlich von 30° N-Br etwas gegen „Pyrmont“ zurück, verfolgte 
im Passat eine ungewöhnlich westliche Route und erreichte schliefslich den 
Aequator in 32° W-Lg am 19. November, einen Tag später als „Pyrmont.“ 
Da „Hermann“ eben südlich der Linie auch noch längere Zeit beim Versuch, 
nach Osten zu kreuzen, verlor, gelangte derselbe nach 10° S-Br in 33,9° W-Lg 
am 23. November, vier Tage später als der Mitsegler. 
„Pyrmont“, welche Bark unweit 9° S-Br auch für einige Zeit über 
B. B.-Bug segelte, wurde vom SE-Passat bis nach ungefähr 27° S-Br in 
25° W-Lg begleitet. Bei einem Maximum des Luftdrucks von 768,4 mm lief 
dort der frische Wind nordöstlich und bald darauf durch Nord nach NNW. 
Als bei diesem Winde dann gleich ein sehr östlicher Kurs eingeschlagen wurde, 
lief am 4. Dezember in der Nähe von 33° S-Br und 16° W-Lg der Wind wieder 
südöstlich, so dafs als Folge davon der Fortgang des Schiffes an mehreren 
Tagen nur ein sehr unbefriedigender war. Günstiger wurde derselbe erst 
wieder, nachdem der Wind abermals nach NE gedreht war, und der bald nachher 
folgende Westwind führte die Bark rasch zum ersten Meridian. Am 10. De 
zember ging „Pyrmont“ in 39° S-Br von westlicher in östliche Länge über. 
Man hatte bis dahin 22 Tage in südlicher Breite zugebracht und dort 10° S-Br 
in 33,8° W-Lg am 23. November, 20° S-Br in 31 c W-Lg am 26. November 
und 30° S-Br in 20,8° W-Lg am 1. Dezember gekreuzt. Der Mitsegler „Hermann“ 
überschritt den Meridian von Greenwich in 41° S-Br am 13. Dezember. 
Beim Ablaufen der Länge erreichte „Pyrmont“ als südlichsten Punkt am 
22. Dezember 42,5° S-Br in 45° W-Lg. Bis nach 50° O-Lg bin waren nord 
westliche Winde vorherrschend; nordöstliche Winde wurden dort auch mehrere 
Male beobachtet, während östlich von jener Länge der Wind sich stetig in 
rein westlicher Richtuug hielt, Sturm oder auch nur stürmische Winde wurden 
durchaus nicht angetroffen. Am 30. Dezember, 6 Tage früher als der Mit 
segler „Hermann“ in 38,5° S-Br, kreuzte „Pyrmont“ in 38,2° S-Br den Meridian 
von 80° Ost. Zur Zurücklegung der letzten 80 Grad Länge waren 20 Tage 
erforderlich gewesen. „Hermann“, der beim Verfolgen eines Ostkurses am 
25. Dezember 45,2° S-Br in 43° O-Lg erreicht hatte, traf trotz der südlicheren 
Route keine günstigere Gelegenheit, an mehreren Tagen traten dort sogar die 
Winde ganz unerwünscht leicht auf, und wurde dadurch besonders der lang 
samere Verlauf der Reise verursacht. 
Auf dem Wege zum Passatgebiet fand „Pyrmont“ recht günstige Ver 
hältnisse. Der frische beständige Westwind drehte allmählich nach links und 
ging schliefslich direkt in den SE-Passat über. Von 35® S-Br in 87® O-Lg, 
wo am 2. Januar 1881 der Barometerstand 707,2 mm betrug, begünstigte 
kräftiger Passat die Fahrt. Bis nach 16,5° S-Br hin hielt dieser letztere Wind 
ununterbrochen an, nördlich von dieser Breite stellte sieh wieder, ohne jede 
vorhergehende Störung, mm aber durch eine Drehung nach rechts, der west 
liche Monsun ein. Dieser weniger kräftig und beständig als der Passat 
auftretende Wind führte die Bark bis zum 30. Januar in Sieht der Insel Satidel- 
bosch. Schon drei Tage später durchsegelte „Pyrmont“ die Omiay-Passage. 
Auch in der Molukken-See blieb die Gelegenheit eine günstigo; die west 
lichen Winde wehten dort verhältnifsmäfsig frisch und beständig, so dafs man 
am 25. Januar in Sicht von der Insel Buru und am 30. Januar zum Aequator 
in 129,5° O-Lg gelangen konnte. In nördlicher Breite herrschte zunächst an 
mehreren Tagen ein mäfsiger Nordwind, der keinen raschen Fortgang der Reise 
erlaubte. Nachdem jedoch am 7. Februar unweit 4,5° N-Br in 133,0° O-Lg 
für kurze Zeit leichte Mallung beobachtet worden war, folgte auf diese bald 
der frische NE-Monsun, bei dem der letzte Theil der Reise in rascher 
Weise vollendet werden konnte. Man kreuzte 10° N-Br in 130,7° O-Lg am 
9. Februar, passirte am 13. Februar den Bafftnian^-Kanal und ankerte am 
16. Februar auf der Rhede von Hongkong. Die Dauer der ganzen Reise betrag 
120 Tage. Auf dem Wege zu deu Swida-Inseln war 30° S-Br in 91,5° O-Lg 
am 4. Januar, 20° S-Br in 104,2 O-Lg am 10. Januar und 10° S-Br in 
122° O-Lg am 21. Januar geschnitten worden. 
Der Mitsegler „Hermann“, welcher den Weg zur Molukken-See durch 
die Mffos-Strafse genommen hatte, passirte diese am 24. Januar, befand sich 
in Sicht von Buru am 28. Januar, überschritt den Aequator in der Nähe der
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.