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Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deutschen Seewarte
im Monat Februar 1882.
No.
Name des Schilfes
Kapitän
Rheder
Heimaths-
hafen
Reise
Dauer der f
Beobachtung ,|
1
„Bertha“
C. D. Finkler jun.
C.D. Finkler &Mitrh.
Hamburg
Hamburg, Ceara, Maranham, Laguna,
Hamburg
4 Mon.
4 Tg.
2
„Pyrmont“
II. F. M. Schröder
P. Laeisz
Hamburg
Cardiff, Hongkong, New-York, Ham
burg
9
fl
22 „
3
„Antares“
N. Nienburg
W. A. Fritze & Co,
Bremen
Cardiff, Singaporc, Marseille
8
«
8 »
1 4
„Marie“
C. Wempe
J. H. Lübken
Elsfleth
Marseille, Valparaiso, Callao, Sala-
verry, Liverpool
8
»
8 „
li
5
„Constantia“
J. Kühlten
H. H. Meier & Co.
Bremen
Bremen, New-Orleans, Bremen
2
fl
•
6
„Kaiser“
B. Minnemann
D. H. Wätjen & Co.
Bremen
Cardiff, Manila, New-York
7
-
29 ,
|! 7
„Pallas*
J. H. Stege
J. H. Becker
Elsfleth
New-York, Callao, Irjuitjue, New-York
7
fl
16 .
1! 8
D. „Strassburg“
O. Heimbruch
Norddeutscher Lloyd
Bremen
Süd-Amerika
1
»
27 .
{l 9
L
D. „Kronprinz
Kriech-, Wilh.“
A. Meier
Norddeutscher Lloyd
Bremen
Süd-Amerika
1
fl
30 „
!
I. Reise der Hamburger Brigg „Bertha“, Kapt. C. D. Finkler jun.
Die auf einer Reise von Hamburg nach Ceara begriffene Brigg „Bertha“,
welche am 29. Juni 1881 von der Elbe aus in See gegangen war, befand sich
am 14. Juli in der Nähe von Lizard. Hier endeten die bis dahin so ungünstigen
Verhältnisse, ein leichter Ostwind trat an Stelle der Westwinde, und nahm die
Reise dann einen ungestört günstigen Verlauf. Aus dem Ostwinde, welcher
beständig, aber iu sehr verschiedener Stärke wehend angetroffen wurde, ent
wickelte sich später ohne vorhergehende Mallung der NE-Passat. Die polare
Grenze desselben schien am 22. Juli unweit 36,5 N-Br und 19° W-Lg zu liegen,
denu hier herrschte für einen Tag ganz leichte nordöstliche Briese, und
gleichzeitig erreichte dort der Luftdruck mit 767,6 mm seinen höchsten Stand.
Im Passatgebiete selbst herrschte bis nach 22° N-Br frischer beständiger Wind,
während südlich von dieser Breite die Windstärke eine geringere war. Die
südliche Grenze des Passats fand „Bertha“ am 3. August in etwa 10,5° N-Br
und 29,0° W-Lg. Der flau gewordene Wind drehte dort, ohne dafs sich dabei
Mallung einstellte, durch Ost und Süd nach SSW, mit welchem Vorgänge der
SW-Monsun erreicht wurde. Bei diesem mäfsigen und beständigen Winde, den
eine stetige, 1 bis 1 Va Kn starke Ostströmung begleitete, erreichte das über
B. B.-Bug segelnde Schiff am 9. August 5° N-Br in 18,6® W-Lg. Hier, wo der
Wind frisch aus Süd wehte, wurde gewendet, bei allmählich aufraumendem
Winde nach SW gesegelt und am 13. August der Aequator in 30,2 W-Lg er
reicht. Es waren dann 30 Tage nach dem Verlassen des Kanals verflossen,
und während dieser Zeit hatte man 40° N-Br in 16,7° W-Lg am 20. Juli,
30° N-Br in 22,9° W-Lg am 25. Juli, 20° N-Br in 28,6° W-Lg am 29. Juli
und 10° N-Br in 29° W-Lg am 3. August überschritten.
Am 16. August, nach 33tägiger Reise, ankerte „Bertha“ im Hafen
von Ceara,
Von Ceara versegelte die Brigg nach Maranham; am 24. August wurde
der erstere Platz verlassen und am 26. August der letztere erreicht. Am
9. September ging „Bertha“ auch von Maranham wieder in See, um nach
Laguna de Terminos zu segeln. Der mäfsige ENE-Wind, bei dem diese Reise
angetreten wurde begleitete das Schiff bis nach 4,3° N-Br iu 49,5° W-Lg, und
traten dann schwächere unbeständigere Ostwinde an dessen Stelle. Am 16. Sep
tember kam unweit 9° N-Br in 53° W-Lg wieder ein kräftigerer Owstind durch,
von welchem man bis zum 21. September in Sicht der Insel Grenada geführt
wurde. Im Caraibischen Meere beobachtete die Brigg auch einen meistens
frischen Passat; man sichtete dort am 28. September die Westspitze Jamaikas