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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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gangszone zeitweise bis zu 28° C. gestiegen, sie hielt sich iin SE-Passat zwischen 
24—26°, im NE-Passat zwischen 22,5—24,5° C. 
In Callao war fast beständiger Nebel angetroffen, nur während einiger 
Stunden über Mittag kam die Sonne durch, dies batte seine Ursache in der 
zwischen 16° und 19° wechselnden Wassertemperatur, während die der Breite 
entsprechende Temperatur des Meerwassers 24—27° ist. Da auch auf der Reise 
von Valparaiso nach Callao das Wasser schon von 26° Breite an im Durch 
schnitt 22° aufwies, kann die niedrige Temperatur des Wassers auf der Rhede 
von Callao wohl nicht ihre Ursache in der kalten „Humboldt-Strömung“ haben, 
sondern viel besser ihre Erklärung finden durch die Witte’scheu Theoi'ie, nach 
welcher (wie bei allen mehr oder weniger meridionalen Küstenströmungen) durch 
den Humboldt-Strom das kalte Tiefenwasser nach der Küste zu nach oben ge 
drängt werden und hierdurch die Veranlassung zu dom kühleren Klima an der 
Küste und zu den vielen Nebeln geben soll. 1 ) Nach dem Verlassen Callao’s wurde 
halbstündlich die Wassertemperatur gemessen: sie betrug auf der Rhede selbst 
18,3°, stieg dann allmählich, betrug 30 Sm von der Küste 20,6°, 80 Sm von 
der Küste 23,8° und erreichte in einem Abstand von 110 Sm eine Temperatur 
von 26,2°, die bei weiteren 25 Sm Entfernung bis 27° stieg. 
Der Strom wurde bis zum 3. März (11° 46' S-Br, 87° 31' W-Lg) nörd 
lich setzend beobachtet, bei durchschnittlich 27° Wassertemperatur, am 4. März 
(11° 55' S-Br, 91° 17' W-Lg) ging die Wassertemperatur auf 25° herunter und 
blieb bis zum 11. März auf dieser Höhe ungefähr stehen, auch setzte vom 3. März 
an der Strom ungefähr WNW. Vom 11. März an, also ziemlich gleichzeitig mit 
dem ersten auftretenden Regen, stieg die Wassertemperatur auf 26° und blieb so 
bis zum Aequator. Vom 12. bis 19. März (11°—1° S-Br und 114°—129° W-Lg) 
wurde eine westliche Strömung von durchschnittlich 15 Sm im Etmal beobachtet, 
sie wurde dann für zwei Tage etwas nördlicher und setzte vom 21. bis 23. März, 
also in 48 Stunden, in der Richtung mw. WzS 63,5 Sm (zwischen 1° 12' N-Br, 
131° 10' W-Lg und 3° 6' N-Br, 133° W-Lg). In der eigentlichen Regenzone 
zwischen 2°—7° N-Br war die durchschnittliche Wassertemperatur 27°, sio fiel 
dann allmählich wieder und blieb auf 24° ungefähr stehen. Am 24. und 25. März 
ergab das Besteck zusammen 64 Sm fast südlich setzenden Strom, auch am 26. 
und 27. März setzte er nach Süd 18 Sm pro Tag und nahm dann eine westliche 
Richtung au, mit einer durchschnittlichen Stärke von 14 Sm. Die südliche 
Strömung trat auf zwischen 572° und 11° N-Br und 134° und 140° W-Lg. 
Der SE-Passat war nicht so stark, wie erwartet wurde, und schon vom 5. März 
an ostsüdöstlich. Die Böen in der Regenzone zwischen den Passaten kamen 
immer aus Richtungen zwischen Nord und Ost, Stärke 6 bis 8, und jedesmal 
mit genügenden Anzeichen; eigentlich windstill ist das Wetter nur einige Stunden 
gewesen, sehr starke Regengüsse traten zwischen 2° und 8° N-Br auf. Der 
NE-Passat wurde erst frisch mit dem 26. März etwas unter 10° N-ßr und 
blieb so bis auf 207»° N-Br, der in offener See höchsten erreichten Breite.“ 
7 Vgl. E. Witte: »Meeresströmungen“, Hess, 1878, u. „Ann. d. Hydr. etc.“, 1880, pag. 192.
	        
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