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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

Von anfangs 15,4° stieg die Temperatur des Wassers bis 25,6°, während 
die Temperatur der Luft zwischen 20,4° und 23,5° variirte. Die Temperatur 
des Wassers überwog die der Luft im Durchschnitt um 1,5°. 
Am 22. Februar, um 7*/a h p. m., wurde auf der Rhede von Cultao auf 
ca lim Wasser geankert.“ 
4. Reise von Callao bis Honolulu im März 1882. 
„Am 28. Februar Morgens kurz vor 1 Uhr verliefs S. M. S. „Elisabeth“ 
bei Windstille unter Dampf die Rhede von Callao. An demselbeu Tage Nach 
mittags 5 Uhr wurde nach Durchdampfen einor Strecke vou 120 Sm in west 
licher Richtung bei aufkommendem leichtem SE-Wind die Reise unter Segel 
allein fortgesetzt. Bis zum 11. März wurde rvv. West gesteuert, ungefähr auf dem 
12. Parallel südlicher Breite laufend, vom genannten Tage an auf 112'/»° W-Lg 
wurde unter Berücksichtigung der westlichen Strömung ein solcher Kurs ge 
nommen, um zwischen 132° und 133° W-Lg die Linie schneiden zu können. 
Als am 17. März auf ca 4° S-Br und 126° W-Lg das Wetter bei schwächer 
werdenden ostsüdöstlichen Winden einen unbeständigen Charakter annahm und 
vorübergehender Regen sich ciustellte, wurde jedoch nördlicher gehalten, um 
die Kalmeuregionen, für deren Nähe dieses Wetter ein Anzeichen schien, 
schneller zu passiven. Das Schiff passirte daher schon auf 130'/s° W-Lg den 
Aequator. Der Wind spielte bereits auf 3° S-Br am 18. März zeitweise nach 
ENE über, war die nächsten Tage, obgleich immer aus östlichen Richtungen, 
sehr unbestimmt und ungleichmäfsig in Richtung und Stärke, aber schon vom 
20. März an fast durchgehend aus ENE kommend. Am 22. und 23. März 
fielen starke Regengüsse, und der Wind flaute mehrfach bis zur Stille ab. Um 
diese Kalmenrcgion auf dem kürzesten Wege zu passiren, wurden vom 23. März 
Nachmittags 2*/* h ab in lSstündiger Dampfperiode 130 Sm in nordnordwest 
licher Richtung zurückgelcgt. Am 24. März kam ein frischer ENE-Wind, der 
die alleinige Benutzung der Segel wieder gestattete. Das Wetter, sowie der 
Wind, blieb zwar für die nächsten Tage noch unbeständig, die Luft war am 
23., 24. und 25. März stark elektrisch und sah bis zum 26. März auf ca 9° Breite 
inimor drohend aus, aber schon am 25. März a. m. war der Wind gleichmäfsig 
aus NE, ging daun noch etwas nördlicher und behielt diese NEzN-Richtung bei 
bis in die Nähe der Sandwac/i-Inseln. Am 26. März Mittags wurde unter Be 
rücksichtigung des zu erwartenden Weststromes Kurs nach der Luvseite der 
Insel Uawdi abgesetzt und der schneebedeckte 4267m hohe Mauna Kea am 
1. April 10 h a. m. auf etwa 100 Sm Abstand gesichtet. An der Luvseite der 
Insel entlang segelnd, wurde westlich von Molohai auf Honolulu zugesteuert 
und daselbst im iunern Hafen am 2. April um 4'/2 h p. m. geankert. 
Es war somit die etwa 5400 Sm betragende Strecke Callao—Honolulu in 
33'/2 Tagen zurückgelegt. 
Die von mir genommene Route hält sich im grofsen Ganzen an die 
Vorschläge der Reise-Direktionen, speciell habe ich mich nach den Direktiven 
der Deutschen Seewarte und der Reise S. M. S. „ Vineta“ im März—April 1876 
gerichtet und bin nur, wie schon erwähnt, etwas östlicher wie „ Vineta u über 
die Linie gegangen. Wind und Wetter wurden im Allgemeinen den meteoro 
logischen Karten entsprechend gefunden, doch schienen, kurz bevor S. M. S. 
„Elisabeth“ den Aequator erreichte, gröfsere atmosphärische Störungen nördlich 
von demselben vorgekommon zu sein, da schon auf 11° S-ßr und ca 114° W-Lg 
der Charakter der Luft das Passatartige verlor, einige Regenschauer sich ein 
stellten (wenn auch die Windrichtung und Stärke bis zum 17. März ziemlich 
gleichmäfsig blieb) und auf 3° S-Br und 128° W-Lg der Wind zeitweise aus 
ENE kam. Auch machte sich vom 19. März an auf 2° S-Br bis zum 26. März, 
wo der Wind sich in NE festsetzte, eine Anfangs nördliche, später nordnordöstliche 
Dünung bemerkbar. Dafs die Linie schon in 130° Länge passirt wurde, erwies 
sich später als richtig und günstig, denn der sehr nördlich stehende NE-Passat 
hätte bei einem Passiren auf 135°—140° Länge kaum gestattet, auf direktem 
Kurse nach Honolulu hinzuliegon. 
Im SE- sowohl wie im NE-Passat, nördlich von 10° N-Br, wurde herr 
liches frisches Wetter angetroffen. Die Lufttemperatur ist nur in der Ucber- 
5*
	        
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