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Full text: 10, 1882

gelangt; liier endete der westliche Monsun, und ganz flaue südliche Mallang und 
Windstille trat an dessen Stello. Unter diesen Verhältnissen konnte man aber 
nur in solch langsamer Weise nach Norden hin vorschreiten, dal« erst am 
14. Februar der Aequator in 87,4° O-Lg erreicht werden konnte. Die Bremer 
Bark „Auguste“, welche 10° S-Br in 90° O-Lg aui 23. Januar gekreuzt hatte, 
passirte den Aequator in 93,5° O-Lg am 27. Januar und gelaugte in Sicht von 
Pulo Wag am 31. Januar. 
In nördlicher Breite fand „Indra“ zunächst noch für längere Zeit un 
günstige Verhältnisse. Wiudstille wechselte mit leichtem nördlichen Zuge, und 
erst am 21. Februar wurde unweit 3° N-Br und 85,5° O-Lg der einigermafseu 
beständige NE-Monsun angetroffen. Als man am 1. März nach 11,8° N-Br in 
80,1° O-Lg gekommen war, sauk auch dieser Wind fast wieder zur Windstille 
herab, und erst nachdem am 4. März, in der Nähe von 13,8° N-Br und 81,1° 
O-Lg, etwas frischerer SE-Wind durchgekommen war, verlief die Reise in be 
friedigenderer Weise. Der Wind drehte später allmählich durch Süd nach SW 
und wurde dann kräftiger. Am 13. März befand man sich bei frischem NW- 
Winde in Sicht des Atguada-Feners, und am 15. März wurde in der Nähe des 
ßaw^oon-Flusses geankert Die Dauer der Reise, von den Aufsengründen vor 
dem Kanäle her, betrug 155 Tage. Während de3 letzten auf südlicher Breite 
liegenden Reiseabschnittes hatte „Indra“ 30° S-Br in 84,3° O-Lg am 17. Januar, 
20° S-Br in 86,4° O-Lg am 20. Januar und 10° S-Br in 89° O-Lg am 25. Januar 
gekreuzt. 
Am 3. April 1881 ging „Indra“ von Rangoon aus wieder in See, um 
nach Europa zurückzukehren. Iler Anfang dieser Reise nahm bei den auf 
See angetroffenen, aufserördentlich leichten, östlichen Winden nur einen sehr 
langsamen Verlauf. Ein etwas rascherer Fortschritt konnte erst bei dem am 
24. April in etwa 2° N-Br und 90,2° O-Lg angetroifeuen Westmonsune erzielt 
werden. Bei diesem Winde überschritt „Indra“ am 25. April in 90,1° O-Lg 
den Aequator. 
In südlicher Breite reichte der zeitweise recht frische Monsun bis nach 
7° S-Br in 92,3° O-Lg. Er endete in der Nähe dieses Punktes am 30. April, 
und an seine Stelle trat leichte südöstliche Mallung. Am nächsten Tage ent 
wickelte sich aus dieser ein frischer SE-Wind, der boi regnerischem, böigem 
Wetter und Gewitter allmählich immer stärker wurde und während der ersten 
Wache des 2. Mai als heftiger Sturm auftrat. Indem der wieder schwächer 
werdende Wind dann nordöstlich lief, begann auch der Luftdruck rasch zu 
fallen, bis derselbe am 4. Mai unweit 11,7° S-Br und 89° O-Lg mit 747,5 nun 
seinen niedrigsten Stand erreichte. Der Wind hatte dann seine Drehung nach 
links bis zum südwestlichen Quadranten fortgesetzt, und indem er weiter nach 
Süd drehte, begann das Barometer zu steigen, das Wetter wurde gleichzeitig 
auch besser, und ohne jode fernere Störung stellte sich der rcgeltnäfsigc Passat 
ein. Bei diesem nahm die Reise für längere Zeit einen ununterbrochen 
günstigen Verlauf, und erst als man nach 20° S-Br in 68,5° O-Lg gekommen 
war, wurde infolge dort auftretender flauerer Winde der Fortgang des Schiffes 
wieder ein langsamerer. Nicht weit von 21,8° S-Br in 64,5° O-Lg entfernt, 
erreichte „Indra“ am 13. März die polare Passatgrenze. Der ganz leicht ge 
wordene Wind lief dort hoch nördlich und ging nach kurzer Zeit in Windstille 
über. Auf diese folgte bald nachher wieder kräftiger SE-Wind, der bei 
zunehmendem Luftdrücke für mehrere Tage herrschte. Als der Wind am 19. Mai 
unweit 27,3° S-Br in 51° O-Lg zum zweiten Male nördlich holte, führte er die 
Drehung nach links, bei böigem Wetter und einer Luftdruckschwankung von 
10 mm, auch aus. Die dabei beobachteten westlichen Winde waren aber nur 
von kurzer Dauer, und es folgten bald wieder nordöstliche Winde. Am 26. Mai 
beobachtete „Indra“ unweit 30,4° S-Br und 41° O-Lg ein ungewöhnlich schweres 
Gewitter, welches stürmische Nord- und SW-Winde im Gefolge hatte, und 
welches von einer Luftdruckabuahmo von 4 mm begleitet war. Westliche Winde 
von längerer Dauer wurden angetroffen, als 31° W-Lg überschritten worden 
war. Doch war auch dort das Auftreten östlicher Winde ein häufiges und dem 
entsprechend der Fortgang nach Westen ein zufriedenstellender. Am 10. Juni 
befand „Indra“ sich in Sicht des Feuers vom Kap der guten Hoffnung. Der 
hier webende frische SE-Wind endete im Atlantischen Oeean am 12. Juni, und 
Ann. 4- Hydr., 1882, Heft I (Jaaaur). 5
	        
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