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Full text: Annalen der Hydrographie und maritimen Meteorologie, 10 (1882)

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nach Ost, NE odor SE vorübergehen; der bei ihrer Annäherung Süd oder SE 
gewordene Wind geht bei ihrem Vorbeischreiten nach SW, West und zuletzt 
NW oder Nord um, — „schiefst aus“, wie cs in der Seemannssprache heifst, 
— um dann, wenn ein neues Minimum von West sich nähert, wieder rasch nach 
Süd, SE oder, wenn dieses aus SW kommt, selbst nach Ost zurückzugeheu, sei 
es durch Vermittelung einer Windstille, sei es durch allmähliches Zurückdrehen, 
„Krimpen“, durch West und SW hindurch; wenn nämlich, wie dieses sehr häufig 
der Fall, wir uns zwischen beiden Depressionen auf dem Nordrande eines eben 
falls ostwärts sich verschiebenden Gebietes hohen Luftdruckes befinden. In 
der That ist in Grönland, wo der Beobachter in der Regel auf der linken Seite 
der Bahn einer Depression sich befindet, die entgegengesetzte Aenderung des 
Windes, gegen die Sonne, die gewöhnlichere, wie dieses namentlich durch die 
Arbeiten der zweiten deutschen Nord polar fahrt nachgewiesen ist. 
In den bis jetzt bekannten Gegenden der südlichen Halbkugel ist der 
vorwaltende Sinn der Drehung gleichfalls der entgegengesetzte wie in Europa, 
weil dort die Mehrzahl der Depressionen südlich vom Beobachtungsorte ihren 
Weg ostwärts verfolgen und den Ort also links von sieh lassen. Ob in höheren 
südlichen Breiten ebenfalls eine Umkehrung hierin eintritt, ist unbekannt. 
Dafs auch die „barische Windrose“ resp. die verschiedene mittlere Höhe 
des Luftdrucks bei verschiedenen Windrichtungen hauptsächlich durch die 
gröfserc Häufigkeit und Stärke der Baroincterscliwankungen auf einer Seite vom 
Beobachtungsorte bedingt ist — also für Mitteleuropa vorwiegend durch die 
Lage der grofsen mittleren Zugstrafsen barometrischer Minima im Nord und 
NW — habe ich im vorhergehenden Hefte dioser Zeitschrift gezeigt. 
Bericht über eine neue Schrift von Sir G. B. Airy, 
die Berechnung der Monddistanzen betreffend. 
Von Prof. Dr. tj. 1). E. Weyer in Kiel. 
A New Method of Clearing the Lunar Distance. By Sir George Biddel 
Airy, K. C. B., F. R. S., late Astronomer Royal. Published by order of the 
Lords Commissionars of the Admiralty. London. Printed for the Hydrographic 
Office, Admiralty. 1881. 
Das Vorwort dazu (unterzeichnet F. J. E.) vom „Hydrographic Office, 
Admiralty“, London, Oktober 1881, lautet: „The new method of clearing the 
Lunar Distance, devised by Sir G. B. Airy, the late Astronomer Royal, for the 
use of seamen, will be found simple in the calculation, and a valuable addition 
to the practice of Nautical Astronomy. — The Appendix treats of an accurate 
method of correcting the Lunar Distance for the spheroidal form of the earth, 
a correction which, though usually neglected in computations at sea, will 
doubtless be useful on other occasions, on shore, when greater accuracy is 
obtainable in the observations.“ 
Im April-Hefte des Nautical-Magazine für 1882, pag. 297, wurde darüber 
schon die kux-ze Anzeige gemacht: „We wish to call the special attention of 
those who are in the habit of taking lunars to Sir G. B. Airy’s new method 
of clearing the lunar distance, and to an accurate method of correcting the 
distance for the spheroidal figure of the earth. The modus operandi is very 
simple aud can easily be acquired. That it is accurate we may be sure, coming 
as it does from the well-known late Astronomer Royal. The small pamphlet 
of fourteen pages only costs threepence, and contains the investigation of 
the problem, with a blank for the practice.“ 
Mannigfaltige Bearbeitungen sind seit dem vorigen Jahrhundert über das 
Problem der Monddistanzen, besonders von dor Sternwarte zu Greenwich, aus- 
gegaugen, namentlich von dem Urheber des vorzugsweise zu diesem Zweck im 
Jahre 1767 gegründeten Nautical Almanac, dem früheren Königlichen Astronomen
	        
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