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Full text: 10, 1882

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Ann. d. Hydr. etc., 1882, Heft VI. 
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Wasser gleich hoch. Beide Temperaturen sind aber im Juli 1869 verhältnifs- 
rnäfsig niedrig gewesen, da sie für diesen Monat nach den Dove’schen Isothermen 
zwischen 2°—3° C. hätten sein müssen. Dies und der geringe Unterschied 
zwischen Temperatur von Luft und Wasser rührt wohl ohne Zweifel davon her, 
dafs sich das Schiff fortwährend im schmelzenden Bise befand. 1 ) 
Während der Heise des Hosenthal’schcn Dampfers -Albert“ vom 23. Mai 
bis 22. September 1869 in den Meeresthoilen zwischen Norwegen—Spitzbergen 
und Nowaja Semlja hat Dr. Emil Hessels aus Heidelberg, welcher als Zoologe 
an Bord des Schiffes sich befand, der spätere wissenschaftliche Leiter der 
Hall'schen Expedition auf der „Polaris“ 1871/73 (s. „Aun. d. Hydr. etc.“, 1881, 
pag. 116), vierstündlich meteorologische Beobachtungen angestellt und dabei 
auch im Monat August vergleichende Messungen von Scetcmperatureu gemacht, 
welche Petermann in seiner Abhandlung über den „Golfstrom“ (s. „Geogr. 
Mitth.“, 1870, pag. 215) veröffentlicht hat. 
Sie vertheilten sich auf den Raum zwischen 7172°—7672° N-Br und 
17°—60° O-Lg, wo die Seo kühler als die Luft in den Meerestheilen östlich 
von Spitzbergen war; nur au denjenigen Stellen, wo der „Albert“ in den Bereich 
der warmen Strömung der Golfstromtrift zwischen der /JdVw-Insel und Nowaja- 
Sernlja gelangte, erhob sich die Temperatur der See über die der Luft, so 
z. B. zwischen 737*°— 76° N-Br und 30®—53° O-Lg, und zwar um 2°—6°. 
Das Maximum der Seetemperatur war innerhalb dieses Gebietes 7,5°—8° in 
ca 73y»° N-Br und 40° O-Lg gegen 1° 3° Lufttemperatur am 29. August. 
Die geringste Lufttemperatur war —3° am 13. August in 75° 44' N-Br und 
41° 11' O-Lg gegen -f-l° Seetemperatur. Diese sank überhaupt während des 
ganzen Monats August nur bis auf —0,4° au zwei Stellen, in 767a° N-Br und 
bezw. 49° und 59° O-Lg. 
Im Jahre 1881 hat der französische Dampfer „Dupleix“ nachstehende 
Lothringen ausgeführt, welche (ohne nähere Angaben über Zeit etc.) in der 
„Hydr. Not.“ No. 8, 1882, Washington, D. C., zuerst veröffentlicht worden sind. 
Ort 
N-Br W-Lg 
Tiefe 
Fad. | m 
Beschaffenheit 
des Bodens 
65° 47' 
3° 12' 
1861 
3403 
Thon und Sand 
65° 51' 
7° 16' 
1163 
2127 
65° 28' 
8° 25' 
571 
1044 
Thon 
65° 1' 
9° 33' 
437 
799 
Thon und Sand 
64° 40' 
10° 21' 
299 
547 
Sand und Schlamm 
64° 12' 
11° 14' 
190 
34S 
— 
63° 27' 
12° 55' 
381 
697 
Rother Thon 
63° 14' 
13° 30' 
529 
967 
Sand und Thon 
63° 10' 
14° 3' 
644 
1178 
— 
!| 63° 3' 
12° 6' 
25t 
459 
Sand und Thon 
63° 2' 
10° 15' 
264 
483 
— 
63° 37' 
7° 11' 
697 
1275 
Thon 
63° 25' 
5° 31' 
1215 
2222 
Sand und Thon 
62° 57' 
3° 46' 
204 
373 
i 
62° 14' 
4° 37' 
148 
271 
(Fortsetzung folgt.) 
t) Vgl. Petermann’s „Mittheilungen“, 1877, pag. 174—182 und Tafel 10, welche eine Be- 
Schreibung und Karte der Eisbewegungen im Grönländischen Meere im Jahre 1869 enthalten, wonach 
in diesem Jahre von März bis August der Eisstrom sich von der grönländischen Ostküste mehr nach 
Südwesten hingewendet hat und in dem Meer zwischen Grönland und S//d;beryen—No/Hsegeu weiter 
vorgedrungen ist. Dieser Aufsatz enthält auch u. A. mehrere Angaben über Farbe des Seewassers, 
welche, verbunden mit denen über die Temperatur und das specitische Gewicht, Aufschlufs gehen können 
über den Verlauf und die Grenzen der sich hier begegnenden kalten und warmen Strömungen.
	        
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