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bis zu welchem Seeschiffe gelaugeu können, obgleich im Monat Juni auf der
ganzen Strecke bis Skutari für Schiffe, welche die Barre passiren konnten, ge
nügend Wasser vorhanden war. Der Verkehr oberhalb Oboti geschieht mittels
„Londras“.
Fische, Früchte und Geflügel scheint es hier in Menge zu geben.
Die Schiffahrt im Skutari-See wird, ausgenommen wenn derselbe nicht
zu sehr aus seinen Ufern tritt, als leicht bezeichnet; es waren in demselben
keine Untiefen zu sehen.
2. Ueber die Hafenbauten zuPasages, Nordküste von Spanien,
berichtet das Deutsche Konsulat zu San Sebastian Nachstehendes: „Mit ziemlicher
Energie und den nöthigen Mitteln werden die Hafenarbeiten in Pasages gefordert
und sind im August die interessanten Messungen in der Hafeneinfahrt, wie der
ganzen Bucht vollendet. Durch jahrhundertlange Vernachlässigung ist das
Bassin so verschlammt und versandet, dafs dort, wo früher die gröfsteu
Schiffe der spanischen Armada ankerten, jetzt bei Niedrigwasser ein Fischer
kahn fest kommt.
Durch die in dem erwähnten Hafen von der Gesellschaft zur Entwiokelung
desselben fertig gestellten Verbesserungen ist für die Ausfuhr der spanischen
Weine und namentlich der Distrikte von Navarra, Arroganten, der Rio ja und
Kastilien ein Platz geschaffen, der als Stapel- und Verladungsort alle Vortheile
in sich vereinigt. Pasages bietet der Schiffahrt Sicherheit und Bequemlich
keiten, wie sie an der ganzen Kantabrischen Küste nicht wieder zu finden sind,
und vereinigt mit einer gewissen Gefahrlosigkeit eine angemessene Billigkeit
für die Handelsoperationen. Die Einfahrt von See aus ist, obgleich ziemlich
schmal, sehr tief uncl bei einiger Aufmerksamkeit leicht; durch die Bucht
ist ein Kanal gebaggert bis zu dem bis jetzt 300 m langen Hafendamm, an
welchem Schiffe von 1000 bis 15001 direkt anlegen können. Die Tiefe des
Kanals ist bei Niedrigwasser 6m und bei Hochwasser 10 bis lim. Auf der
ganzen Ausdehnung des Hafendamms sind Magazine erbaut, die mit der 500 m
entfernten Eisenbahnstation Pasages durch einen doppelten Schienenstrang ver
bunden sind. Fünf Dampfkrähne, darunter einer, der über 161 hebt, besorgen
das Laden und Löschen der Schiffe in kürzester Zeit, direkt vom Waggon aus.
Infolge dieser günstigen Verhältnisse hat sich schon eiu specieller Handelsstand
eingebürgert, welcher sich mit Lagern und Verschiffen von Weinen beschäftigt
und Steinkohlen für die industriellen Anlagen und sonstige Rohmaterialien
einführt.“
3. Segelanweisung für den Franklin-IIafen. Spencer-Golf. Süd-
Australien. („Annonce hydrographique“ No. 146/874, Paris 1881.) Nach der
„Victoria Government Gazette“ No. 96 ist das Fahrwasser südlich der Insel
Entrance im Hafen von Franklin gegenwärtig durch sechs Tonnen gekennzeichnet. 1 )
Um in dieses Fahrwasser einzulaufen, steuere man N 4° 0 auf die Spitze Victoria
zu, bis die roth und schwarz karrirte Ansegelungstonne, mit Stange und Kugel,
welche an der Kante einer 3 m-Untiefe liegt, in Sieht kommt. Diese Tonne
lasse man St. B. und steuere danu N 24° W in der Mitte zwischeu zwei Tonnen
hindurch, welche ungefähr l /a Sm von der Ansegolungstonne entfernt stationirt
sind. Von diesen Tonnen lasse man die rothe Tonne an St. B. und die sclrwarze
an B. B. Hat mau diese Tonnen passirt, so wird man leicht die anderen
Tonnen erkennen können, welche weiterhin das Fahrwasser südlich der Insel
Entrance kennzeichnen.
4. (Z). S.) Ueber die Durehsegelung der Lombok-Strafse in
südlicher Richtung zurZeit des Südostmonsuns giebt Kap. Meier vom
Schiffe „Louise Georgine“ in seinem kürzlich der Seewarte eingelieferten
Journale den folgenden Bericht:
„Am Sonnabend, den 17. September 1881, verliefsen wir mit tiefbeladenem
Schiffe die Rhede von Makassar, um die Rückreise nach Europa anzutreten. Wir
kreuzten den Nachmittag zwischen der Küste von Celebes und den vorliegenden
Inseln gegen frischen Südwind. Da die Strömung, wenn auch nur leicht, nach
Norden setzte, so konnten wir nicht viel gewönnen. Gegen Abend schien jedoch
die Strömung zu kentern. Wir gelangten jetzt so weit, dafs wir vom Lande ab
») Vgl. „Nachr. f. Seef.‘, 1881, No. 1067.